Strack-Zimmermann: Autismus-Vergleich "tut mir sehr leid"

    Strack-Zimmermann:Autismus-Vergleich "tut mir sehr leid"

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    Die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann hatte den Bundeskanzler mit einem Autismus-Vergleich kritisiert. Bei Betroffenen entschuldigte sie sich nun, bei Scholz hingegen nicht.

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl
    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl, entschuldigt sich für Aussagen über Olaf Scholz - jedoch nicht beim Kanzler.
    Quelle: dpa

    Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich für Interview-Äußerungen über Kanzler Olaf Scholz (SPD) entschuldigt.
    Sie habe sich zu einem unpassenden Vergleich hinreißen lassen und Menschen mit Autismus verletzt, sagte die Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Europawahl der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Donnerstag.

    Das tut mir sehr leid und dafür bitte ich um Verzeihung. Mit vielen Betroffenen stehe ich bereits in Kontakt.

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Spitzenkandidatin für die Europawahl

    Bei Scholz entschuldigte sie sich nicht.

    Strack-Zimmermann über Scholz: "geradezu autistische Züge"

    Strack-Zimmermann hatte Scholz in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" als "krassen Rechthaber" mit "geradezu autistischen Zügen" bezeichnet.
    Der stellv. Vorsitzende der Unionsfraktion Johann Wadephul, CDU
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    "Ich gebe zu, das Handeln von Olaf Scholz und seine mangelnde Bereitschaft zum Diskurs und die herablassenden Äußerungen gegenüber Abgeordneten der eigenen Koalition, wenn diese nicht seiner Meinung waren, haben mich in den letzten knapp drei Jahren extrem frustriert und Spuren hinterlassen", erklärte Strack-Zimmermann nun.

    Es schadet aus meiner Sicht nicht nur der politischen Landschaft, sondern auch dem Land.

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Spitzenkandidatin für die Europawahl

    Sie bedauere es, dass sie mit ihren Worten über das Ziel hinausgeschossen sei, betonte Strack-Zimmermann. "Seit vielen Jahren setze ich mich selbst für Kinder, Jugendliche und Menschen mit besonderen Fähigkeiten und Bedürfnissen ein. Diese dürfen besonders von der Politik eine hohe Sensibilität erwarten." Sie fügte hinzu: "Ich bedaure, dass ich dem hier nicht gerecht geworden bin und verspreche, achtsamer zu sein und auch hier dazuzulernen."

    Heftige Irritationen in der SPD

    In der SPD hatten die ursprünglichen Aussagen heftige Irritationen ausgelöst. SPD-Chef Lars Klingbeil legte Strack-Zimmermann eine Entschuldigung nahe - allerdings bei Scholz. "Das ist eine verbale Entgleisung, die ich absolut unanständig finde. Wenn Frau Strack-Zimmermann Anstand hat, entschuldigt sie sich beim Bundeskanzler", sagte Klingbeil der "Bild".
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    Man habe sich unter den demokratischen Parteien auf einen fairen Europawahlkampf verständigt. "Ich gehe fest davon aus, dass das auch für die FDP-Spitzenkandidatin gilt."
    Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese bezeichnete die Äußerungen als "Total-Ausfall". Sie seien abwertend gemeint, unwürdig und befremdlich. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert warf Strack-Zimmermann in der "Rheinischen Post" Respektlosigkeit vor.

    Wer keine Argumente mehr hat, der würdigt den politischen Mitbewerber verbal herab.

    Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär

    Strack-Zimmermann: Scholz-Kritik bezieht sich nicht nur auf Ukraine-Kurs

    Strack-Zimmermann ist Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag und eine lautstarke Befürworterin einer weitreichenden Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. In diesem Zusammenhang ist sie immer wieder mit harter Kritik an Scholz aufgefallen, dem sie wiederholt Zögerlichkeit bei den Waffenlieferungen an Kiew vorwarf.
    Die FDP-Verteidigungsexpertin hatte in dem Interview betont, ihre Kritik beziehe sich nicht nur auf den Ukraine-Kurs des Kanzlers. "Das betrifft alle Belange und wird mir auch von seinen Parteifreunden bestätigt."
    Quelle: dpa

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