Abstimmung mit AfD: Stars machen sich für Brandmauer stark

    Kritik an "Pakt mit der AfD":Stars machen sich für Brandmauer stark

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    Die Migrations-Abstimmung im Bundestag treibt auch zahlreiche Stars um: Schauspieler wie Daniel Brühl, Jella Haase und Karoline Herfurth kritisieren den "Pakt mit der AfD".

    SGS Maurer
    Die Abstimmung im Bundestag zur Migration sorgt weiter für Wirbel und viel Kritik an CDU-Kanzlerkandidat Merz. ZDF-Reporterin Maurer berichtet aus Berlin.30.01.2025 | 1:56 min
    Zahlreiche deutsche Weltstars, Musiker und Prominente wie Daniel Brühl und Jella Haase kritisieren das Vorgehen der Union, eine Verschärfung der Migrationspolitik mit Stimmen der AfD durchzusetzen. In einem offenen Brief, den die deutsche "Vogue" als erstes Medium in Gänze veröffentlicht hat, heißt es:

    Dieser Pakt mit der AfD bedeutet einen historischen Tabubruch.

    Offener Brief deutscher Stars

    Die vom WDR zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt Olaf Scholz zu Gast in der ARD-Sendung «maischberger».
    Bundeskanzler Scholz hat die Union heftig kritisiert und von einem Tabubruch gesprochen. Sie hatte mit Stimmen der AfD eine Mehrheit für einen harten Migrationsbeschluss bekommen.30.01.2025 | 0:28 min

    Kritik: Bruch des "Nie Wieder"-Vorsatzes

    Initiatoren des Briefs sind die Schauspieler Luisa Gaffron und Jonathan Berlin. Zu den Unterzeichnenden gehören auch Film- und TV-Stars wie Karoline Herfurth, Jasna Fritzi Bauer, Maximilian Mundt, Bjarne Mädel, Philip Froissant, Anna Maria Mühe, Caroline Peters, Jördis Triebel, Dimitrij Schaad, Albrecht Schuch, Joko & Klaas oder Musiker wie Bela B und Johannes Oerding.
    "Die Union ist bereit, diese Rechte mit den ideologischen Erben der Täter zu beschließen und mit dem historischen Konsens des 'Nie wieder' zu brechen. In der Woche des Holocaustgedenktages", heißt es in dem Brief.
    ZDF-Politbarometer
    Beim Thema Migration gibt es viele, die der Union inhaltlich folgen. Jedoch ist das Thema für die meisten nicht das wichtigste, so das ZDF-Politbarometer. 30.01.2025 | 1:31 min

    Abgeordnete von Union, FDP und BSW als Adressaten

    Das Schreiben ist adressiert an Abgeordnete von Union, FDP und BSW: "Sie alle haben so oft gesagt: "Nie wieder ist jetzt!" So oft haben Sie gesagt: "Die Brandmauer steht." Doch nein, Sie sind es nicht, die sie stützen, Sie destabilisieren sie auf dramatische Weise...".
    Weiter heißt es: "Wir, die Zivilgesellschaft dieses Landes, müssen nun diese Brandmauer sein und Sie an Ihre Versprechen erinnern. Sie drohen, Grundrechte mithilfe von Rechtsextremen auszuhöhlen und verhelfen der AfD so zu Einfluss und Macht - sogar auf gesetzgeberischer Ebene, sollte auch am Freitag bei der nächsten Abstimmung gemeinsame Sache mit ihr gemacht werden."

    Abstimmung zur Migration am Freitag

    Am Freitag stimmt das Parlament über einen Gesetzentwurf der Union ab. Er enthält konkrete Regelungen zur Eindämmung der Migration. Neben der AfD signalisierten bereits die FDP und das BSW Zustimmung.
    Friedrich Merz vor dem Plenarsaal des Bundestags
    Mit zwei Anträgen will die Union die Migrationspolitik verschärfen. Stimmen der AfD nimmt sie in Kauf. Fällt damit die Brandmauer? ZDFheute live zu der Entscheidung im Bundestag.29.01.2025 | 34:56 min
    Am Mittwoch hatte der Bundestag knapp einem Antrag der Union zugestimmt, der Zurückweisungen von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen vorsieht. Dafür stimmten 187 Abgeordnete der Union, 75 AfD-Abgeordnete sowie 80 Angehörige der FDP-Fraktion und 6 Fraktionslose. Zusammen sind das 348 Stimmen. 344 Abgeordnete stimmten dagegen.

    Stimmung in Deutschland
    :Bundestagswahl: So steht es in den Umfragen

    Welche Partei führt in den Umfragen zur Bundestagswahl? Wen hätten die Deutschen am liebsten als Kanzler? Welche Koalitionen wären möglich? Die wichtigsten Zahlen im Überblick.
    von Robert Meyer
    Ein Diagramm von den Verteilungen der Parteien in den Umfragen. Im Hintergrund weht vor dem Bundestag eine Deutschland-Fahne

    Aufruf zu bundesweiten Protesten

    Nach dieser gemeinsamen Abstimmung von Union und AfD im Bundestag wird auch bundesweit zu Protesten dagegen aufgerufen. Allein am Donnerstag und Freitag seien deutschlandweit 90 Demonstrationen angemeldet, sagte "Fridays for Future"-Aktivistin Luisa Neubauer.
    Migrationsdebatte im Wahlkampf
    Vier Wochen vor der Bundestagswahl gewinnt die Debatte über ein strengeres Vorgehen in der Migrationspolitik nach dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg an Fahrt. 24.01.2025 | 2:06 min
    Nach Angaben des Aktionsbündnisses "Widersetzen" sind Kundgebungen unter anderem in Frankfurt am Main, Hamburg, Stuttgart, Köln, Leipzig, Heidelberg und Bremen geplant. Die Kampagnen-Organisation Campact lädt gemeinsam mit dem DGB Berlin-Brandenburg und "Fridays for Future" für Sonntag zu einer Demonstration durch das Berliner Regierungsviertel ein.

    Proteste bereits am Mittwoch vor CDU-Parteizentrale

    Der Demonstrationszug unter dem Motto "Der Aufstand der Anständigen: Wir sind die Brandmauer!" soll um 15:30 Uhr auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude starten und zum Konrad-Adenauer-Haus, der CDU-Parteizentrale, führen, kündigte Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz am Donnerstag an. Dazu erwartet würden mehrere Zehntausend Menschen.
    Thorsten Faas im Interview mit Philip Wortmann
    Ein Migrationsantrag der Union wurde im Bundestag mit Stimmen der AfD angenommen. Der inhaltliche Erfolg nutze eher der AfD als CDU-Chef Merz, so Politikwissenschaftler Faas.29.01.2025 | 11:05 min
    Angekündigt werden Rednerinnen und Redner von Kirchen, Gewerkschaften, Sozial- und Menschenrechtsverbänden, der Klimabewegung sowie Personen des öffentlichen Lebens. Bereits am Mittwochabend hatten etwa 1.000 Menschen vor der CDU-Parteizentrale in Berlin gegen das Vorgehen von CDU-Parteichef Friedrich Merz protestiert.

    Bundestagswahl 2025
    :Merz ruft SPD zum Einlenken bei Migration auf

    Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ruft die SPD dazu auf, einem Gesetzentwurf der Union zuzustimmen. Der Entwurf sieht einen Stopp des Familiennachzugs für Flüchtlinge vor.
    Friedrich Merz
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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa, epd

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