SPD-General: Was ist das für ein Gesellschaftsbild von Merz?

    SPD-Generalsekretär kontert Merz:Miersch verteidigt Wirtschaftskonzept

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    Die SPD will mit einem Wirtschaftskonzept viele Bürger entlasten. CDU-Chef Merz kritisiert, das würde Leistungsträger belasten. SPD-Generalsekretär Miersch weist das zurück.

    Miersch: "Wahlauseinandersetzung"
    Im ZDF-Morgenmagazin spricht der neue Generalsekretär der Sozialdemokraten über die geplanten Wirtschaftsreformen und die anstehende Bundestagswahl.14.10.2024 | 4:51 min
    Der neue SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz vorgeworfen, bei seiner Kritik am SPD-Wirtschaftskonzept die Masse der Beschäftigten nicht im Blick zu haben.
    "Herr Merz hat ja von einem Respekt gegenüber Besserverdienenden gesprochen. Er hat gesagt, dass diese ein Prozent die Leistungsträger seien. Was ist das für ein Gesellschaftsbild?", sagte Miersch im ZDF-Morgenmagazin. Es seien natürlich alle Leistungsträger. "Vor allem die 95 Prozent, die jeden Tag zur Arbeit gehen."
    Das SPD-Papier sieht vor, 95 Prozent der Steuerzahler zu entlasten und das einkommensstärkste eine Prozent stärker zu besteuern.
    Berlin: Lars Klingbeil (erste Reihe, l-r), Parteivorsitzender, Bundeskanzler Olaf Scholz, Saskia Esken, Parteivorsitzende, Matthias Miersch (zweite Reihe, l-r), neuer Generalsekretär, Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin Saarland, Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales und Katja Mast (dritte Reihe), parlamentarische Geschäftsführerin kommen im Willy-Brandt-Haus zur Klausurtagung des SPD-Bundesvorstands zur Vorbereitung der Bundestagswahl.
    Die SPD will sich mit einem umfassenden Wirtschafts-, Steuer- und Sozialprogramm aus dem Umfragetief kämpfen. Zum Beispiel soll der Mindestlohn auf 15 € steigen. 14.10.2024 | 1:26 min

    Merz: SPD-Plan belastet Leistungsträger

    Merz hatte gesagt, das eine Prozent der Einkommenstärksten seien nicht die Besserverdienenden. Die zu belasten, bedeute eine Belastung der gesellschaftlichen Leistungsträger, des Mittelstands, erklärte der CDU-Vorsitzende in der ARD-Sendung von Caren Miosga.
    Laut SPD-Chefin Saskia Esken geht es um Bezieher von Einkommen ab 15.000 Euro im Monat, die "etwas stärker" belastet werden sollen. Der SPD-Vorstand hatte das Wirtschaftspapier am Sonntag beschlossen; an diesem Montag schließt er seine Klausurtagung zur Vorbereitung der Bundestagswahl ab.
    Markus Söder und Friedrich Merz (r)
    Während die Kanzlerpartei auf ihrer Klausurtagung wirtschaftliche Themen bespricht, herrschte auf dem CSU-Parteitag am Wochenende demonstrierte Einigkeit.12.10.2024 | 0:23 min

    Kritik an Sicherheitspaket

    Miersch wandte sich auch gegen Kritik an den Abstrichen am geplanten Gesetzespaket der Koalition für mehr innere Sicherheit. Sowohl Politiker der oppositionellen Union als auch der Richterbund halten das Sicherheitspaket durch die nachträglichen Änderungen der Ampel-Fraktionen für weniger wirksam.
    Diese Änderungen gehen Miersch zufolge nicht nur auf die vorherige Sachverständigen-Anhörung im Bundestag zurück, sondern auch auf die SPD-interne Kritik an einem zu restriktiven Migrationskurs der Ampel-Koalition.
    Vorstellung Sicherheitspaket nach dem Anschlag von Solingen
    Der Richterbund kritisierte das Sicherheitspaket der Ampel als stark unzureichend. Es fehlen wichtige Neuregelungen zum Speichern von IP-Adressen, so Bundesgeschäftsführer Rebehn. 13.10.2024 | 0:19 min
    Auf die Frage nach den Kritikern in den eigenen Reihen sagte er: "Eine Volkspartei muss diskutieren können, und es gibt unterschiedliche Meinungen. Und diese Diskussion hat jetzt auch dazu geführt, dass wir nochmal die Vorschläge tatsächlich verändert haben." Das, was von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und den Ampel-Fraktionen vorgelegt worden sei, halte er für zustimmungsfähig.
    Quelle: dpa, ZDF

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