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Messerangriff in Solingen:Haftbefehl gegen Tatverdächtigen
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Der mutmaßliche Attentäter von Solingen kommt in U-Haft. Der Asylbewerber sollte zuvor eigentlich abgeschoben werden. Gegen ihn ermittelt nun die Bundesanwaltschaft.
Nach dem Messerangriff mit drei Toten hat sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt. Die Bundesanwaltschaft erließ Haftbefehl u.a. wegen Verdachts einer IS-Mitgliedschaft.25.08.2024 | 2:43 min
Der Tatverdächtige im Fall des Solinger Messerangriffs mit drei Toten kommt in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe habe Haftbefehl unter anderem wegen Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und wegen Mordes erlassen, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Am Samstagabend hatte die Polizei den mutmaßlichen Angreifer festgenommen. "Der, den wir den ganzen Tag in Wirklichkeit gesucht haben, der ist seit kurzer Zeit bei uns im Gewahrsam", sagte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) in der ARD.
Am Freitagabend hatte ein Angreifer auf der 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet. Bei den Opfern handelt es sich laut Polizei um zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56-jährige Frau. Nach Angaben der Polizei wurden zudem acht Menschen verletzt, vier davon schwer.
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Schwerverletzte auf dem Weg der Besserung
Die schwer verletzten Opfer sind mittlerweile auf dem Wege der Besserung. Der medizinische Geschäftsführer und ärztliche Direktor am städtischen Klinikum Solingen, Thomas Standl, sagte dem Fernsehsender "Welt TV":
Weitere Verletzte seien am Freitagabend in Krankenhäuser nach Wuppertal und Remscheid gebracht worden.
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Mutmaßlicher Täter stellte sich offenbar der Polizei
Am späten Samstagabend nahm die Polizei den mutmaßlichen Attentäter fest. Wie die Polizei mitteilte, habe sich der Mann einer Polizeistreife gestellt. Seine Kleidung sei schmutzig und blutverschmiert gewesen, berichtete der "Spiegel" unter Verweis auf Angaben aus Sicherheitskreisen. Reul sagte, der festgenommene Mann sei im "höchsten Maße" tatverdächtig.
Laut Mitteilung der Polizei handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen 26-jährigen Syrer.
Tatverdächtiger sollte eigentlich abgeschoben werden
Der mutmaßliche Messerangreifer sollte eigentlich im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden. Zuvor war demnach sein Asylantrag abgelehnt worden. Gemäß des sogenannten Dubliner Übereinkommens ist das Land, das zuerst von einem Asylbewerber betreten wird, für das Asylverfahren zuständig. Der Deutschen Presse-Agentur wurden diese Angaben bestätigt.
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Demnach war der gebürtige Syrer über Bulgarien in die Europäische Union eingereist. Da er allerdings in Deutschland untergetaucht sei, sei die Abschiebung vorerst hinfällig gewesen und der Syrer nach Solingen überstellt worden, schreibt die "Welt".
Gegen den Tatverdächtigen ermittelt nun die Bundesanwaltschaft - unter anderem wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Karlsruher Behörde hatte die Ermittlungen von der Landesbehörde übernommen.
Weitere Festnahmen am Samstag
Wenige Stunden vor der Festnahme des Tatverdächtigen hatte die Polizei bereits in einer Solinger Flüchtlingsunterkunft, die nicht weit vom Anschlagsort in der Innenstadt entfernt ist, einen Mann festgenommen.
Am Morgen war zudem ein 15-Jähriger festgenommen worden, der mit dem möglichen Täter in Verbindung gestanden haben könnte.
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Bekennerschreiben des IS
Ebenfalls am Samstag hatte die Terrormiliz Islamischer Staat den Anschlag für sich beansprucht. Der Angreifer habe aus "Rache für Muslime in Palästina und anderswo" gehandelt, hieß es in einer Mitteilung. Auch die Polizei Düsseldorf erhielt nach eigenen Angaben ein Bekennerschreiben der Terrormiliz. Jetzt müsse geprüft werden, ob dieses Schreiben echt sei.
Reul sagte zu dem IS-Bekenntnis, dies müsse nun sorgfältig geprüft werden. "Das gibt es immer wieder, diese Bekenntnisse. In der Regel sind die auch durchaus richtig. Aber es kann natürlich auch eine falsche Meldung sein", sagte der CDU-Politiker. "Aber es spricht etwas dafür."
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Polizei hatte mit Großaufgebot nach dem Angreifer gefahndet
Der Täter hatte nach der Tat am Freitagabend entkommen können. Die Polizei hatte die Bevölkerung zur Vorsicht gemahnt und mit einem Großaufgebot nach dem Angreifer gefahndet. Es hatte am Samstag "umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen" gegeben, darunter Durchsuchungen in ganz Nordrhein-Westfalen. Mit Hilfe der Bundesbehörden wurde auch bundesweit ermittelt.
Dabei hatte die Polizei keine Täterbeschreibung veröffentlicht. Eine mutmaßliche Tatwaffe war zudem in einem Mülleimer in der Innenstadt gefunden worden. Das verlautete aus Ermittlerkreisen. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Trauerfeiern in Solingen am Wochenende
Aus Anlass des 650. Geburtstags der Stadt Solingen hatte am Freitag ein "Festival der Vielfalt" begonnen. Es sollte bis Sonntag dauern. Nach dem Anschlag beendete die Stadt Solingen das Fest komplett.
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In der Solinger Fußgängerzone gab es am Samstagabend eine Andacht, an der Hunderte um die Opfer trauernde Menschen teilnahmen. Viele kamen mit Blumen und Kerzen.
Der Solinger Stadtdechant Michael Mohr sagte: "Die Stadt ist heute eine andere als sie gestern war". Viele Menschen hätten am Ort des Anschlags Vereinsschals, Kuscheltiere, Briefe und andere Botschaften der Verbundenheit niedergelegt. "Worte zu finden, ist fast unmöglich - Gesten zeigen nicht", sagte Mohr.
Quelle: dpa, AFP, Reuters, KNA, ZDF
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