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80. Geburtstag im April:Altkanzler Schröder: Keine Feier mit Putin
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Gerhard Schröder wird 80: Warum der Altkanzler nicht mit Putin feiert, was er sich heute von der SPD wünscht und wie er auf seine politischen Entscheidungen zurückblickt.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird am 7. April 80 Jahre alt.
Quelle: dpa
Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) bereut auch fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende seiner politischen Laufbahn keine wichtige Entscheidung, die er in seiner aktiven Zeit getroffen hat. "Mir fällt zurzeit keine ein, muss ich sagen, keine von Bedeutung, die ich so nicht wieder treffen würde", sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 80. Geburtstag. Er fügte allerdings hinzu:
Als wichtigste Entscheidungen seiner Amtszeit nannte Schröder die Entsendung der Bundeswehr nach Afghanistan, sein Nein zur Beteiligung am Irak-Krieg und die Sozial- und Wirtschaftsreformen der Agenda 2010. Schröder steht auch weiter dazu, dass er kurz nach seiner Kanzlerschaft als Lobbyist bei russischen Energieunternehmen eingestiegen ist.
Party in Berlin zu Schröders 80. Geburtstag
Von seiner Frau Soyeon Schröder-Kim bekommt Schröder eine Party in Berlin geschenkt. Schröder wird am 7. April 80. Die Feier soll aber erst knapp drei Wochen später am 27. April stattfinden. Den Ort geben die Schröders nicht bekannt. "Weil die Feier und die Ausgestaltung mein Überraschungsgeschenk für meinen Mann sind, kann ich Ihnen darüber im Moment nichts verraten", sagte Schröder-Kim der dpa. Sie arbeite aber "auf Hochtouren" an der Vorbereitung der Feier.
Auch wenn die Gästeliste noch geheim ist - einer von Schröders Freunden wird mit Sicherheit nicht darauf stehen: Russlands Präsident Wladimir Putin. Er müsste in Deutschland wegen eines internationalen Haftbefehls mit einer Festnahme rechnen. Zum 60. Geburtstag Schröders war Putin noch mit einem Kosakenchor nach Hannover gereist.
„Von ganz unten“
Gerhard Schröder wird am 7. April 1944 im Dorf Mossenberg in Nordrhein-Westfalen geboren. Sein Vater stirbt im Krieg. Mit Mutter, Großmutter und Halbgeschwistern wächst er in einfachsten Verhältnissen auf.
Quelle: Privatarchiv G. Schröder/Prof. G. Schöllgen
Schröders Freund Putin nicht auf Gästeliste
Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft mit Putin befreundet und auch heute noch für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig. Er hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar als Fehler bezeichnet, hält aber dennoch an seiner Freundschaft zu Putin fest. Die SPD-Spitze grenzt ihn deswegen aus, ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn scheiterte aber.
Er habe zudem nicht vor, über Privates anlässlich seines Geburtstages zu reden. 2014 hatte der Altkanzler kurz nach der russischen Annexion der Krim bei einem Empfang der Nord Stream AG im Jussupow-Palais in St. Petersburg mit Putin nachgefeiert.
Keine offiziellen Geburtstagsempfänge für den Altkanzker
Wegen seiner Freundschaft zu Putin wird es zu seinem 80. Geburtstag auch keine offiziellen Empfänge zu Ehren Schröders mehr geben. 2014 hatte die SPD ihren Altkanzler und ehemaligen Vorsitzende noch mit einem Festakt im Berliner Kunstmuseum Hamburger Bahnhof gewürdigt. Inzwischen lädt die SPD-Spitze Schröder nicht einmal mehr zu ihren Parteitagen ein, wie es für ehemalige Parteichefs eigentlich üblich ist.
Auch den Empfang im Rathaus von Hannover, den die niedersächsische Landeshauptstadt 2014 für ihren damaligen Ehrenbürger Schröder ausrichtete, wird es diesmal nicht geben. Schröder hatte die Ehrenbürgerschaft niedergelegt, nachdem ein Verfahren zum Entzug gegen ihn eingeleitet worden war.
Schröder: Fühle mich in SPD weiterhin heimisch
Schröder fühlt sich weiterhin heimisch in seiner Partei, der er seit 61 Jahren angehört. 1963 sei er SPD-Mitglied geworden "als jemand, der ja auch nicht gerade in glänzenden Verhältnissen groß geworden ist, später dann doch sehr viel stärker aus historischen und politischen Gründen", sagte er der dpa.
Von seiner Partei wünscht er sich heute, dass sie sich wieder auf ihre Anti-Kriegs-Traditionen besinnt und versucht, zu einer Friedenslösung in der Ukraine beizutragen. Er hoffe, dass die SPD und Bundeskanzler Olaf Scholz dieser Verantwortung gerecht würden.
Quelle: dpa
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