Kanzler Scholz beantragt Vertrauensfrage beim Bundestag
Schritt für Neuwahl im Februar:Scholz beantragt Vertrauensfrage beim Bundestag
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Bundeskanzler Olaf Scholz hat offiziell beantragt, im Bundestag die Vertrauensfrage zu stellen. Damit will er den Weg für Neuwahlen am 23. Februar frei machen.
Bundeskanzler Scholz hat die Vertrauensfrage gestellt. Stimmt der Bundestag am Montag gegen ihn, hat der Bundespräsident 21 Tage Zeit, den Bundestag aufzulösen.11.12.2024 | 1:39 min
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat gut drei Jahre nach seinem Amtsantritt offiziell beantragt, im Bundestag die Vertrauensfrage zu stellen. "Damit möchte ich den Weg frei machen für vorgezogene Bundestagswahlen", sagte Scholz. Die Wahlen sollen am 23. Februar stattfinden.
In dem Schreiben an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) heißt es: "Sehr geehrte Frau Bundestagspräsidentin, gemäß Artikel 68 des Grundgesetzes stelle ich den Antrag, mir das Vertrauen auszusprechen. Ich beabsichtige, vor der Abstimmung am Montag, dem 16. Dezember 2024, hierzu eine Erklärung abzugeben."
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Zwischen der Einreichung des Antrags beim Parlament, ihm das Vertrauen auszusprechen, und der Abstimmung müssen laut Grundgesetz mindestens 48 Stunden liegen. Im Fall Scholz bekommen die Abgeordneten etwas mehr Zeit: Die Abstimmung ist erst für den kommenden Montag, den 16. Dezember, geplant. Union und SPD hatten sich bereits auf den 23. Februar als Termin für die vorgezogene Bundestagswahl verständigt.
Dies sei sein Ziel, bekräftigte Scholz. Er betonte:
Um das Vertrauen des Parlaments zu bekommen, müsste Scholz 367 Stimmen erhalten - die absolute Mehrheit aller Parlamentarier. Wenn der Kanzler jedoch erwartungsgemäß keine Mehrheit bekommt, kann er Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Auflösung des Bundestags vorschlagen. Steinmeier muss darüber binnen 21 Tagen entscheiden. Stimmt er zu, muss innerhalb von 60 Tagen die Neuwahl des Bundestags angesetzt werden.
Dass Steinmeier die Auflösung verweigert, ist praktisch ausgeschlossen. Er hat bereits wissen lassen, dass er den 23. Februar für realistisch hält.
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