Olaf Scholz zu Attacken von Elon Musk: "Cool bleiben"
Kanzler reagiert auf Kritik:Scholz zu Attacken von Musk: "Cool bleiben"
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Kanzler Olaf Scholz zeigt sich unbeeindruckt von Elon Musks Beschimpfungen. Viel kritischer sieht er jedoch, dass sich Musk für die AfD einsetzt und Nähe zu Russland predigt.
Der reichste Mann der Welt besitzt mehrere milliardenschwere Firmen. Mit Tesla hat Musk den E-Auto-Markt aufgemischt, mit X nimmt er Einfluss auf die öffentliche Meinung.03.01.2025 | 1:11 min
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat gelassen auf persönliche Angriffe des US-Techmilliardärs Elon Musk gegen ihn und andere Spitzenpolitiker reagiert: Dem Magazin "Stern" sagte Scholz: "Als Sozialdemokraten sind wir es seit dem vorletzten Jahrhundert gewöhnt, dass es reiche Medienunternehmer gibt, die sozialdemokratische Politik nicht schätzen - und mit ihrer Meinung auch nicht hinter dem Berg halten."
Natürlich sei es heute etwas anders, weil Medienunternehmen und Plattformen inzwischen eine weltweite Reichweite hätten.
Hinter Elon Musks Attacken auf Politiker stecke wirtschaftliches Kalkül, so Ökonomin Malmendier. Er wolle den Wahlkampf beeinflussen, um Vorteile für seine Unternehmen zu erzielen.03.01.2025 | 10:59 min
Elon Musk beschimpft Scholz und Steinmeier
Musk, der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu dessen Sonderberater berufen wurde, wirbt für die AfD und nutzt die ihm gehörende Plattform X für Beschimpfungen deutscher Politiker. In den vergangenen Wochen äußerte er sich mehrere Male abfällig über Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Über Scholz schrieb der Tech-Milliardär unter anderem nach dem Anschlag von Magdeburg am 20. Dezember in seinem Onlinedienst X, dieser solle "sofort zurücktreten" und sei ein "unfähiger Narr". Zudem nannte Musk Steinmeier einen "antidemokratischen Tyrann".
Lob für die AfD, Angriff auf den Bundeskanzler: Warum mischt sich US-Tech-Milliardär Elon Musk in den deutschen Wahlkampf ein?22.12.2024 | 2:27 min
Scholz kritisiert Musk für Unterstützung der AfD
Scholz betonte, viel bedenklicher als solche Beschimpfungen fände er, "dass sich Musk für eine in Teilen rechtsextreme Partei wie die AfD einsetzt, die die Annäherung an Putins Russland predigt und die transatlantischen Beziehungen schwächen will".
In Deutschland gehe es nach dem Willen der Bürgerinnen und Bürger, nicht nach den erratischen Äußerungen eines Milliardärs aus den USA, betonte Scholz. Ins Kanzleramt einladen will er Musk nicht: "Ich halte nichts davon, um die Gunst von Herrn Musk zu buhlen. Das überlasse ich gerne anderen."
Musk vertrete die Haltung, Autoritarismus sei erfolgreicher als Demokratie. Fände er in Europa mehr Verbündete, könne es gefährlich werden, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.03.01.2025 | 17:37 min
Klingbeil und Lindner: Es geht Musk nicht um das Wohl Deutschlands
SPD-Chef Lars Klingbeil fordert die EU auf, die Aufsicht bei Musks Onlineplattform X zu verstärken. "Es braucht eine Aufsicht und einen Kampf gegen Fake News auch in den sozialen Medien", sagte Klingbeil der "Rheinischen Post" laut einem Vorabbericht.
Musk gehe es darum, seine Kommunikationsmacht zu nutzen, um Meinungen und Wahlen zu beeinflussen und Geld zu machen. "Die Zukunft Deutschlands ist ihm egal.", so Klingbeil.
FDP-Chef Christian Lindner ging noch einen Schritt weiter. "Es kann ihm nicht um das Wohl Deutschlands gehen", sagte Lindner der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" sowie den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Der FDP-Chef fügte mit Blick auf die AfD hinzu: "Womöglich will er Deutschland im amerikanischen Interesse schwächen - durch die Wahlempfehlung für eine Partei, die uns wirtschaftlich schaden und politisch isolieren würde."
Quelle: ZDF
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