Welche Projekte Scholz bis Ende 2024 noch durchbringen will
Bis Ende 2024:Welche Projekte Scholz noch durchbringen will
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Die Ampel ist am Ende - doch Bundeskanzler Olaf Scholz will in den verbleibenden Sitzungswochen des Bundestags noch ein paar Projekte umsetzen. Was ist bis Ende des Jahres machbar?
Die Ampel-Koalition ist gescheitert. Im Streit um die Wirtschafts- und Haushaltspolitik hat Kanzler Scholz Finanzminister Lindner entlassen.07.11.2024 | 2:04 min
Scholz stellt am 16. Dezember die Vertrauensfrage
Vorgezogene Bundestagswahl soll am 23. Februar stattfinden
Habeck führt die Grünen als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf
SPD diskutiert über Kanzlerkandidatur von Scholz
Die Ampel ist Geschichte - aber Kanzler Olaf Scholz will wichtige Projekte trotzdem noch durchs Parlament bringen. Er wolle in den verbleibenden Sitzungswochen des Bundestags bis Weihnachten alle Gesetzentwürfe zur Abstimmung stellen, die aus seiner Sicht "keinerlei Aufschub" duldeten, sagte der SPD-Politiker nach dem Bruch der Koalition.
Der Kanzler nannte konkrete Vorhaben - er hat allerdings ohne die FDP keine Mehrheit mehr im Bundestag. Am 20. Dezember soll das Parlament planmäßig zum letzten Mal in diesem Jahr zusammenkommen. Im März könnte es dann Neuwahlen geben.
Vorher will Scholz diese Themen entschieden sehen:
Bundeskanzler Olaf Scholz will am 15. Januar im Bundestag die Vertrauensfrage stellen und damit vorgezogene Neuwahlen herbeiführen. "Es gibt im Grundgesetz klare Regeln, wenn eine Regierung platzt", so ZDF-Rechtsexpertin Sarah Tacke. 07.11.2024 | 3:49 min
Ausgleich der kalten Progression
Scholz will, dass der Effekt der Inflation bei der Einkommensteuer ausgeglichen wird - ein Projekt, das eigentlich der nun Ex-Finanzminister Christian Lindner maßgeblich vorangetrieben hat. "Damit alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab dem 1. Januar mehr Netto vom Brutto haben", begründete der Kanzler, dass er an den Plänen zum Ausgleich der kalten Progression festhält.
Der Begriff beschreibt den Effekt, dass jemand durch eine Lohnerhöhung, die höchstens die Inflation ausgleicht, in einen höheren Steuertarif rutscht und somit letztlich bezogen auf die Kaufkraft weniger Geld in der Tasche hat.
Stabilisierung der gesetzlichen Rente
Das dürfte der für die SPD wohl wichtigste Punkt sein: Die Stabilisierung der gesetzlichen Rente. Der Bundestag hat sich Ende September in erster Lesung mit dem seit langem vorbereiteten Rentenpaket befasst. Im Kern soll ein stabiles Rentenniveau garantiert werden, die Rentenbezüge sollen Schritt halten mit der Lohnentwicklung.
Wegen der alternden Bevölkerung wird dies aber immer teurer - was dann zu höheren Beiträgen für jüngere Leute führt. Die Koalition will diese prognostizierte Beitragserhöhung dadurch abfedern, dass sie Geld am Aktienmarkt anlegt und die Rendite nutzt.
Für Mitte Januar hat Olaf Scholz die Vertrauensfrage angekündigt, um den Weg zu Neuwahlen zu ermöglichen. Wie handlungsfähig die Regierung bis dahin noch ist, wenn die FDP aus der Koalition raus ist, klärt Politikwissenschaftler Thomas Jäger.07.11.2024 | 2:38 min
Insbesondere der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Johannes Vogel, pochte allerdings auf Änderungen, da das Paket aus seiner Sicht die Jüngeren über Gebühr belastet. Denn der Aktienplan kann voraussichtlich nicht die gesamten Mehrkosten auffangen.
Als weiteres Vorhaben nannte der Kanzler die schnelle Umsetzung der Regeln des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems. Diese will Deutschland schnell umsetzen. Am Mittwochvormittag noch hatte die Koalition dazu zwei Gesetzesänderungen beschlossen.
Die Reform sieht unter anderem eine Verpflichtung zur Identitätskontrolle bei Ankommenden vor. Asylbewerber mit einer EU-weiten Schutzquote von unter 20 Prozent sollen ihr Verfahren an der EU-Außengrenze durchlaufen.
Die Ampelregierung ist gescheitert, der Kanzler hat angekündigt, dem Parlament die Vertrauensfrage zu stellen. "Die Sache musste beendet werden", so die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken.07.11.2024 | 3:27 min
Industrie stärken
Deutschland steckt in einer Konjunkturflaute, schlecht geht es vor allem der Industrie. Kanzler Scholz hatte Ende Oktober einen Industriegipfel mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften veranstaltet. Er kündigte danach einen "Pakt für die Industrie" an, der sehr konkrete Maßnahmen umfassen solle, um den Standort zu stärken. Wirtschaftsverbände beklagen vor allem im internationalen Vergleich hohe Energiepreise.
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Bis Jahresende will Scholz nun "Sofortmaßnahmen" durchsetzen. Konkret sagte er, die Netzentgelte für Unternehmen sollten gedeckelt werden und es solle ein Paket geschnürt werden, das Arbeitsplätze in der Automobilindustrie und bei den vielen Zuliefererbetrieben sichere. Maßnahmen zur Stärkung der Industrie würden aber Milliarden kosten.
Nach dem Aus der Ampel-Koalition hat die Grünen-Fraktion Vorwürfe gegen den bisherigen Finanzminister Christian Lindner (FDP) erhoben. "Lindner hat seinen Job als Finanzminister nicht gemacht", so Hasselmann. 07.11.2024 | 4:56 min
Scholz will mit Merz zusammenarbeiten
Der Kanzler kündigte an, er werde sehr schnell das Gespräch mit dem Oppositionsführer suchen, dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Er wolle ihm anbieten, in zwei entscheidenden Fragen, "gern auch mehr", konstruktiv zusammenzuarbeiten. Scholz nannte die schnelle Stärkung der Wirtschaft und die Verteidigung.
Die Frage ist allerdings, ob Merz das mitmacht.
Nach den Veränderungen in der Regierung bleibt die Frage nach dem Haushalt, der dringend verabschiedet werden müsste. Einschätzungen dazu von ZDF-Korrespondentin Britta Buchholz.07.11.2024 | 1:05 min
Haushalt ist noch nicht unter Dach und Fach
Der Bundestag muss für das laufende Jahr noch einen Nachtragshaushalt beschließen - sonst könnte eine Haushaltssperre drohen. Ohne die zusätzlichen Mittel könnte für manches Anliegen schlicht kein Geld mehr sein.
Auch der Haushalt für 2025 ist noch nicht unter Dach und Fach. Das Jahr startet also wahrscheinlich mit einer vorläufigen Haushaltsführung, während der man sich auf unerlässliche und dringende Ausgaben beschränken muss. Schließlich kann eine abtretende Regierung kaum eine künftige auf einen Haushaltsplan festlegen.
Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ist nach knapp drei Jahren im Amt gescheitert. Wirtschafts- und Industrieverbände "wünschen sich eine handlungsfähige neue Regierung", so ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann. 07.11.2024 | 3:29 min
Quelle: ZDF
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