Carsten Schneider: Ostbeauftragter gegen AfD-Verbot
Carsten Schneider:Ostbeauftragter gegen AfD-Verbot
|
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, spricht sich klar gegen ein Verbot der AfD aus. Sein Argument: Das würde der Partei nur Auftrieb geben.
Der Ostbeauftragte Carsten Schneider fordert statt eines Verbots eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD.
Quelle: dpa
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat sich gegen ein Verbot der in Teilen rechtsextremen AfD ausgesprochen.
Das sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Und weiter: "Die Kollateralschäden wären sehr hoch."
Ziel: Mit Inhalten auseinandersetzen
Ohnehin sei ein Parteiverbot schwer durchzusetzen, erklärte er:
Ziel müsse es sein, die AfD inhaltlich zu stellen und den Wählern zu verdeutlichen, "was die Konsequenzen ihrer inhaltlichen Positionen wären", führte Schneider aus.
Schneider: Rückständiges Gesellschaftsbild
Die Partei habe gegen den Mindestlohn gestimmt und wolle die Erbschaftssteuer abschaffen. Er ergänzte:
Schneider forderte mehr gesellschaftliches Engagement, um die AfD zu stoppen: "Die stille Mitte muss sich erheben, um diese Demokratie zu erhalten", betonte er. Alle müssten mithelfen.
Carsten Schneider ist der neue Ostbeauftragte der Bundesregierung, er soll sich im Kanzleramt speziell um die ostdeutschen Interessen kümmern. Der SPD-Politiker ist in Erfurt groß geworden. Ein eigenes Budget hat der Staatsminister nicht. 30.01.2022 | 3:35 min
Die AfD-Landesverbände in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen werden vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Für ein Verbot der AfD spricht sich unter anderem Schneiders Vorgänger im Amt des Ostbeauftragten, Marco Wanderwitz (CDU), aus.