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Bauernproteste unterwandert?:Özdemir warnt: "Die haben Umsturzfantasien"
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Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat vor einer Unterwanderung der Bauernproteste durch Extremisten gewarnt. Die Politik lasse sich nicht durch Gewaltandrohungen erpressen.
"Wer jetzt glaubt mit Umsturzfantasien hier Eindruck machen zu können, wird sehen, dass die Mehrheit des Landes und die Politik sehr klar steht", so Landwirtschaftminister Özdemir im heute journal. Sehen Sie hier das ganze Interview.05.01.2024 | 6:38 min
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat vor einer Unterwanderung der Bauernproteste durch Extremisten gewarnt. "Leute von ganz rechts außen" versuchten, die legitimen Bauernproteste für sich zu nutzen, sagte Özdemir im heute journal. "Die haben Umsturzfantasien", betonte er. Es sei ein Kernstück der liberalen Demokratie, einander zuzuhören und Gewalt abzulehnen - "sonst verrottet hier was".
Blockade von Fähre sorgte parteiübergreifend für scharfe Kritik
Am Donnerstag hatten Polizeiangaben zufolge 250 bis 300 Bauern aus Protest gegen die geplante Streichung von Subventionen für die Landwirtschaft einen Fähranleger im schleswig-holsteinischen Schlüttsiel blockiert und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Verlassen eines Schiffs gehindert. Der Grünen-Politiker blieb aus Sicherheitsgründen auf der Fähre und fuhr zurück zur Hallig Hooge, wo er Urlaub gemacht hatte.
In Schleswig-Holstein haben Landwirte eine Fähre am Anlegen gehindert, um Robert Habeck nicht von Bord zu lassen. Kritik an der Blockade kommt auch vom Bauernverband.05.01.2024 | 1:37 min
Erst bei einem zweiten Versuch konnte die Fähre anlegen und Habeck ans Festland bringen, nachdem die Demonstranten abgezogen waren. Die Aktion sorgte parteiübergreifend für scharfe Kritik.
Özdemir: Politik lässt sich durch Gewaltandrohungen nicht erpressen
Zuvor hatte die Bundesregierung mitgeteilt, sie nehme einen Teil ihrer Kürzungspläne im Agrarbereich zurück. Demnach bleibt die Begünstigung bei der Kfz-Steuer für die Forst- und Landwirtschaft anders als zunächst geplant erhalten, zudem soll die Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel erst bis 2026 vollständig erfolgen. Die Landwirte halten das für unzureichend.
Konfliktforscher Felix Anderl sieht die Bauernproteste differenziert. Dass es in Deutschland so eine Aufruhr gibt, sei jedoch "spektakulär und ungewöhnlich".05.01.2024 | 11:35 min
"Die beiden Maßnahmen zusammen, Kfz-Steuerbefreiung streichen und Diesel-Privileg abschaffen, waren zu viel. Wir haben das korrigiert", sagte Özdemir nun im heute journal. Er verstehe, dass das manchen immer noch nicht reiche, es handele sich aber um "eine faire Maßnahme".
Die Bundesregierung habe den Bauern zugehört und reagiert, sagte der Landwirtschaftsminister. Es gehe nicht, dass manche jetzt drohten, Gewalt anzuwenden, um die Politik unter Druck zu setzen. "Wir sind nicht erpressbar", sagte Özdemir.
Quelle: ZDF, AFP
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