Aus für Regenbogenfahne? OB in Neubrandenburg tritt zurück

    Aus für Regenbogenfahne?:Neubrandenburg: Bürgermeister tritt zurück

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    Anderen ein Symbol für Vielfalt, den Neubrandenburgern offenbar ein Ärgernis: Die Regenbogenfahne vor dem Bahnhof soll nicht mehr gehisst werden, der Bürgermeister tritt zurück.

    Berlin: Eine Regenbogenfahne weht vor der russischen Botschaft bei einer Solidaritätskundgebung gegen die Verhaftung homosexueller Aktivisten aus St. Petersburg.
    Die Regenbogenfahne vor dem Bahnhof in Neubrandenburg wurde mehrfach abgehängt. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Die Neubrandenburger Stadtvertretung hat entschieden, die Regenbogenfahne am Bahnhof infolge mehrerer Angriffe nicht mehr zu hissen. Das geht aus einer Mitteilung der Linksfraktion des Landtags hervor, die die Entscheidung gegen das Symbol der Vielfalt als "beschämendes Signal" bezeichnete.

    Oberbürgermeister tritt zurück

    Kurz darauf gab Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) seinen Rücktritt im Mai 2025 bekannt. Witt, der offen homosexuell ist, hatte sich in der Vergangenheit wiederholt für ein weltoffenes und tolerantes Neubrandenburg ausgesprochen - unter anderem als Schirmherr von Christopher-Street-Day-Veranstaltungen.
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    Inwiefern Witts Rücktritt am Donnerstag mit den Angriffen und der Entscheidung der Stadt vom Mittwochabend zusammenhängt, ist bislang unklar. "Meine Privatsphäre und die meiner Familie und Freunde haben mir immer viel bedeutet, und ich schütze sie. Daher werde ich öffentlich keine weiteren Äußerungen zum Rücktritt tätigen", schrieb der 45-Jährige auf Facebook.

    Mahnwache vor dem Bahnhof

    In den Sozialen Medien hatte er sich in der Vergangenheit auch selbst mit der Regenbogenfahne gezeigt. Jutta Wegner, Landtagsabgeordnete der Grünen, zeigte sich nach Witts Bekanntgabe bestürzt:

    Die zahlreichen Angriffe, die er in den letzten Jahren ertragen musste, bereiten mir Sorge. In der Stadtvertretung, aber auch in der Stadtgesellschaft sind Stimmen laut geworden, die für Spaltung und Hetze und nicht für einen fairen Umgang eintreten. 

    Jutta Wegner, Grüne

    Um ein Zeichen gegen den Beschluss der Stadt zu setzen, fand am Freitag eine Mahnwache vor dem Bahnhof statt. Rund 200 Menschen protestierten nach Angaben der Polizei friedlich - mit zahlreichen Regenbogenfahnen.
    Quelle: dpa

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