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Neue Infos zum Anschlagsversuch:Schüsse in München: Ermittler nennen Details
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Wie lief der versuchte Anschlag in München ab? Was ist über den Täter bekannt? In München haben die Ermittler bei einer Pressekonferenz weitere Ergebnisse präsentiert.
Nach dem mutmaßlichen versuchten Terroranschlag in München haben die Ermittler weitere Ergebnisse zum Tathergang präsentiert. Demnach war der von Einsatzkräften erschossene 18-jährige Österreicher mit bosnischen Wurzeln ein Einzeltäter. Dies sei aber zu Beginn des Einsatzes nicht klar gewesen, erklärte der Einsatzleiter des Münchner Polizeipräsidiums Christian Huber.
Der Täter habe nach den bisherigen Erkenntnissen kurz vor 9 Uhr am Donnerstag sein Fahrzeug in der Nähe abgestellt. Er habe das Fahrzeug verlassen, sei dann auch von einer Streife gesehen worden. "Und dort ist schon die Feststellung erfolgt, dass er einen waffenähnlichen Gegenstand gegebenenfalls in der Hand hält", sagte Huber.
Die Streife habe das verifizieren wollen, den Täter aber zunächst aus den Augen verloren. Der Mann sei dann in Richtung NS-Dokumentationszentrum gegangen und habe zwei Schüsse abgegeben.
Polizei: Täter sollte Waffe ablegen
Anschließend habe er ein Universitätsgebäude beschossen und sei dort kurz eingedrungen, wobei er sich verletzt habe, sagte Huber. Er habe daraufhin versucht, den Zaun zum israelischen Generalkonsulat zu überwinden. Das sei ihm aber nicht gelungen. Daraufhin habe er zweimal auf das Gebäude des Generalkonsulats gefeuert.
Anschließend sei er in ein weiteres Gebäude eingedrungen. Das habe er dann in Richtung Karolinenplatz verlassen. Dann kam es zum Zusammentreffen mit der Polizei.
Der Täter wurde dann zunächst aufgefordert, die Waffe abzulegen, was er nicht getan hat. Es ist zum Schusswechsel gekommen. Der Täter hat auf die Kollegen geschossen, die eingesetzten Kollegen haben zurückgeschossen.
Christian Huber, Polizei-Einsatzleiter
Der Täter sei zu Boden gegangen und sei dort "an Ort und Stelle verstorben".
Gewehr war "keine Dekowaffe"
Das von dem Mann verwendete Gewehr mit einem aufgepflanzten Bajonett sei ein "alter Karabiner", fügte Huber hinzu. Es habe sich aber nicht um eine "Dekowaffe", sondern ein Schweizer Militärgewehr mit "massiver Durchschlagskraft" gehandelt.
Das Magazin der Waffe, einer jahrzehntealten Schweizer Armeewaffe, habe sechs Patronen gefasst. Im Auto des 18-Jährigen sei eine Packung gefunden worden, die 50 Schuss Munition fasst und fast leer gewesen sei. Wo der Rest der Munition geblieben sei, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Ein Polizist und eine Passantin hätten jeweils ein Knalltrauma erlitten, weitere Verletzte habe es nicht gegeben.
Der Österreicher sei anhand von Fingerabdrücken zweifelsfrei identifiziert, staatsschutzrelevante Erkenntnisse über ihn lägen in Deutschland nicht vor.
Islamistisches oder antisemitisches Motiv?
Die Ermittler gehen Hinweisen auf ein islamistisches beziehungsweise antisemitisches Motiv des Täters nach. Das sei aufgrund der bislang vorliegenden Erkenntnisse die "Arbeitshypothese", sagte die Leiterin der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München, Gabriele Tilmann. Botschaften des Täters mit Hinweisen auf ein Motiv seien bisher nicht gefunden worden.
Grundlage für diese Arbeitshypothese seien zum einen die Erkenntnisse österreichischer Behörden, laut denen sich der 18-Jährige islamistisch radikalisiert habe, sagte Tilmann. Zum anderen deuteten Tatort und Zeit darauf hin: Der Täter habe am Jahrestag des Olympia-Attentats im Jahr 1972 auf das NS-Dokumentationszentrum und das israelische Generalkonsulat geschossen.
Hinweise auf Mittäter gebe es bisher zwar ebenfalls nicht. Ermittelt werden müsse dennoch, ob der 18 Jahre alte Österreicher in irgendeine Art von Netzwerk eingebunden war, sagte Tilmann.
Quelle: dpa
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Quelle: ZDF, dpa, KNA
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