Studie zu Mietpreisen: Wohnen macht immer mehr Deutsche arm
Steigende Mieten:Studie: Wohnen macht immer mehr Deutsche arm
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Hohe Mieten und Nebenkosten treiben mehr Menschen in Deutschland in die Armut. Viele geben - laut einer Studie - mehr als ein Drittel ihres Verdienstes fürs Wohnen aus.
Die von der Ampel geplante Verlängerung der Mietpreisbremse liegt jetzt auf Eis. Und die größten Immobilienkonzerne erklären, dass sie von steigenden Mieten ausgehen.28.11.2024 | 1:34 min
Wegen hoher Mieten und Nebenkosten leben in Deutschland einer Studie zufolge mehr Menschen in Armut als bisher angenommen. Viele Haushalte geben demnach mehr als ein Drittel ihres Einkommens für die Wohnkosten aus, manche sogar mehr als die Hälfte.
Nach Abzug von Miete, Nebenkosten, Kreditzinsen und anderem hätten mehr als 17,5 Millionen Menschen ein verfügbares Einkommen im Armutsbereich.
Als arm gelten Menschen, die monatlich weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur Verfügung haben. Das Medianeinkommen ist das Einkommen, bei dem genau die Hälfte der Bevölkerung ein höheres und die andere Hälfte ein niedrigeres Einkommen hat.
Gefeiert von der Politik, sollte die Mietpreisbremse dafür sorgen, dass vor allem in Großstädten die Mieten nicht mehr so schnell steigen. Doch vielerorts verfehlt sie ihr Ziel.08.10.2024 | 8:07 min
Kritik: Das Ausmaß von Armut wird übersehen
Bei der üblichen Armutsstatistik blieben Millionen Menschen unsichtbar, weil ihre Wohnkosten nicht berücksichtigt würden, kritisiert der Verband. In der Auswertung heißt es:
Tatsächlich leben in Deutschland demnach 5,4 Millionen mehr Menschen unter der Armutsgrenze als bislang angenommen. Um die Wohnkosten bereinigt gelte mehr als ein Fünftel der Bevölkerung als arm. Der Schwellenwert liegt nach diesen Berechnungen für einen Ein-Personen-Haushalt bei 1.016 Euro frei verfügbares Einkommen im Monat.
Immer mehr Haushalte in Deutschland müssen laut einer neuen Studie des DIW immer mehr für ihre Miete ausgeben. Florian Neuhann zu den Hintergründen der neuen Studie.08.10.2024 | 1:14 min
Gleiches Einkommen heißt nicht gleiche Finanzlage
Beispielhaft nennt die Forschungsgruppe eine Rentnerin mit Standardrente von 1.770 Euro. Mit langjährigem Mietvertrag und 450 Euro Miete gilt sie nicht als arm. Muss sie aber umziehen, etwa in eine barrierefreie Wohnung, und plötzlich 900 Euro Miete zahlen, rückt die Frau unter die Armutsgrenze. In der Studie heißt es:
Gleiches Einkommen suggeriere zwar einen ähnlichen Lebensstandard, tatsächlich sei die finanzielle Situation der Betroffenen möglicherweise aber sehr unterschiedlich.
Viele Studierende sind auf der Suche nach einer Wohnung. Diejenigen, die überhaupt eine finden, müssen häufig tief in die Tasche greifen. 01.10.2024 | 1:22 min
Wohnarmut: Welche Gruppen besonders stark betroffen sind
Sogenannte Wohnarmut trifft Alleinlebende eher als Paare, weil sie in der Regel höhere Wohnkosten pro Person haben. Am schlimmsten sei die Situation für alleinstehende Menschen im Rentenalter, heißt es in der Studie.
Wohnarmut nach Lebenssituation
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Hamburg, Bremen und Sachsen-Anhalt besonders betroffen
Auch regional gibt es Unterschiede: In Bremen, Sachsen-Anhalt und Hamburg sei Wohnarmut am stärksten verbreitet, am wenigsten stark in Baden-Württemberg und Bayern. Der Unterschied zwischen der konventionellen und der um Wohnkosten bereinigten Armutsquote sei in Hamburg und Schleswig-Holstein besonders hoch.
Wohnarmut in den Bundesländern
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Der Paritätische Gesamtverband ruft die künftige Bundesregierung auf, neue und dauerhaft sozial gebundene Wohnungen zu schaffen. Hauptgeschäftsführer Joachim Rock erklärte:
Was ist Armut und wer ist betroffen? Wann wird jemand als arm bezeichnet? Von Kinderarmut bis Altersarmut: Armut in Deutschland wird auf vielen Ebenen diskutiert. Ein Überblick.