Der frühere Vizepräsident des Zentralrats der Juden tritt wegen des Umgangs mit der AfD aus der CDU aus.
Quelle: Imago
Der jüdische Publizist und Autor Michel Friedman tritt einem Bericht zufolge aus der
CDU aus. Wie der Hessische Rundfunk am Donnerstag unter Berufung auf Angaben von Friedman selbst berichtete, ist das gemeinsame Votum von Union und
AfD im
Bundestag für eine verschärfte
Migrationspolitik der Grund für diesen Schritt.
Friedman sprach demnach von einer "katastrophalen Zäsur für die Demokratie der Bundesrepublik" und einem "unentschuldbaren Machtspiel".
Nach der gemeinsamen Abstimmung von CDU und AfD im Bundestag hagelt es Kritik für die Union.30.01.2025 | 1:52 min
Friedman: Merz öffnet "Büchse der Pandora"
Er glaube Merz zwar, dass dieser mit der AfD nicht koalieren wolle, zitierte der Hessische Rundfunk Friedman. Aber die "Büchse der Pandora" zur Normalisierung der AfD sei mit der jüngsten Abstimmung ausgerechnet auf Bundesebene geöffnet.
"Die Naivität derjenigen, die bei der CDU uns erklären wollen, dass das alles ja nicht gewollt war, dass man deren Stimmen gar nicht haben wollte, ist so unterkomplex, dass man da gar nicht mehr hinhören kann", verurteilt Friedman das Abstimmungsverhalten der Union. Das werde sich auch auf die Politik in Städten und Gemeinden auswirken, betont der frühere Vizepräsident des Zentralrats der Juden.
Altkanzlerin Angela Merkel kritisiert das Vorgehen der Union unter Merz scharf.30.01.2025 | 2:20 min
AfD verhilft Antrag der Union zu Mehrheit
Am Mittwochabend hatte die AfD im Bundestag erstmals einem Antrag der Union zu einer knappen Mehrheit verholfen. Dieser sieht eine deutliche Verschärfung der deutschen Migrationspolitik vor.
Unions-Fraktionschef
Friedrich Merz (CDU) wurde heftig dafür kritisiert - er hatte im Vorfeld erkennen lassen, AfD-Stimmen bewusst in Kauf zu nehmen.
Die Geschehnisse im Bundestag werden auch im ZDF-Politbarometer beleuchtet. Stefan Leifert gibt einen Einblick über die Ergebnisse.30.01.2025 | 2:07 min
Quelle: AFP, Reuters