Merkel kritisiert Scholz-Auftritt bei Rauswurf von Lindner

    Kanzler-Verhalten bei Ampel-Aus :Merkel rügt Scholz für "Wutrede": "Männer!"

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    Altkanzlerin Merkel rügt die Wutrede ihres Nachfolgers beim Rauswurf von Finanzminister Lindner. Die FDP sei auch kein "einfacher Koalitionspartner". Sie habe gedacht: "Männer!"

    Angela Merkel
    Altkanzlerin Angela Merkel hält die Auseinandersetzung von Scholz und Lindner beim Ampel-Aus für typische Männer-Auftritte.
    Quelle: dpa

    Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Auftritt ihres Nachfolgers Olaf Scholz (SPD) beim Rauswurf von Finanzminister Christian Lindner (FDP) kritisiert. Der Kanzler hatte den FDP-Politiker persönlich attackiert, dessen Entlassung Anfang November führte zum Bruch der Ampel-Koalition.
    "Als Olaf Scholz sich so ungeschminkt äußerte, gab es schon auch ein bisschen Unwohlsein im Publikum. Manche dachten: Wenn unser Bundeskanzler so außer Rand und Band ist - ogottogott -, wie schlecht steht es dann um unser Land", sagte Merkel dem "Spiegel". Auf die Frage, ob Scholz mit seinem Auftritt die Würde seines Amtes verletzt habe, antwortete Merkel:

    Ich hätte es ja nicht gesagt, wenn ich das für ein Paradebeispiel für Würde hielte.

    Altkanzlerin Angela Merkel

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    Merkel zu Auftritten von Scholz und Lindner: "Männer"

    Der Kanzler führe das Verfassungsorgan Bundesregierung an, sagte Merkel. "Sein Amt hat eine Würde, und die sollte einen stets leiten." Man bekomme als Kanzlerin oder Kanzler harte Bandagen zu spüren.

    Man verspürt eine Menge Emotionen, aber besser ist, man schreit die Wand in seinem Büro an als die deutsche Öffentlichkeit.

    Angela Merkel, Altkanzlerin

    Ihr spontaner Gedanke beim Anblick der Auseinandersetzungen zwischen Scholz und Lindner sei gewesen: "Männer!"

    Scholz griff Lindner bei Entlassung persönlich an

    Scholz hatte Lindner am 6. November nach einem Richtungsstreit vor allem über den Kurs in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik aus dem Kabinett geworfen, worauf die FDP ihre Minister aus dem Bündnis mit SPD und Grünen abzog.
    Scholz warf dem FDP-Vorsitzenden verantwortungsloses Verhalten vor und sagte über den Minister: "Zu oft hat er kleinkariert parteipolitisch taktiert. Zu oft hat er mein Vertrauen gebrochen." So sei ernsthafte Regierungsarbeit nicht möglich.
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    Merkel über FDP: Kein einfacher Koalitionspartner

    Die Altkanzlerin blickt aber auch auf ihre eigene Zusammenarbeit mit der FDP kritisch zurück. Sie habe die FDP "nie als einfachen Koalitionspartner erlebt", sagte Merkel, die in ihren 16 Jahren als Kanzlerin von 2009 bis 2013 mit der FDP regierte.
    Mit Blick auf ihre 2017 gescheiterten Verhandlungen über ein sogenanntes Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP sagte die ehemalige Regierungschefin: "Jamaika wäre sehr viel Arbeit gewesen und ich hätte viel mehr Zeit für die verschiedenen Partner aufwenden müssen. Aber die Frage hat sich ja nicht gestellt, weil Herr Lindner nicht wollte."

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    von Kevin Schubert
    Christian Lindner (FDP), ehemaliger Bundesminister der Finanzen und FDP-Bundesparteivorsitzender
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    Quelle: dpa

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