Marco Buschmann: Details zur Reform des Abstammungsrechts
Justizminister:Abstammungsrecht: Buschmann zu Reform-Details
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Eine umfangreiche Reform des Abstammungsrechts hatte die Bundesregierung bereits vor Monaten vereinbart. Bundesjustizminister Marco Buschmann will diese jetzt vorantreiben.
Bundesjustizminister Marco Buschmann will bald Eckpunkte für die Reform des Sorge- und Umgangsrechts vorlegen. (Archivbild)
Quelle: Britta Pedersen/dpa
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) treibt die Reform des Abstammungsrechts voran. Anfang Januar werde er in einem Eckpunktepapier konkrete Vorschläge vorlegen, sagte der FDP-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Der bisherige Umweg über das Adoptionsrecht sei "mühevoll, kostenintensiv und mit Rechtsunsicherheit verbunden", sagte Buschmann. "Betroffene Familien empfinden ihn oft als schwere Belastung." An bewährten Grundsätzen des geltenden Rechts werde bei der Reform nicht gerüttelt, betonte Buschmann.
Künftig weniger Unterhalt für Elternteile, die sich umfangreich an der Betreuung beteiligen
Sehr bald im neuen Jahr werde er auch Eckpunkte für die Reform des Sorge- und Umgangsrechts vorlegen, kündigte der Minister an. "Wir wollen Trennungseltern besser dabei unterstützen, ihre Kinder partnerschaftlich zu betreuen", sagte er. "Dafür wollen wir das Wechselmodell erstmals im Gesetz regeln.
Außerdem wollen wir die Autonomie und Gestaltungsmöglichkeiten von Eltern stärken und das kleine Sorgerecht ausbauen." Beim sogenannten Wechselmodell geht es um die Verteilung von Unterhaltslasten. Es soll dann gelten, wenn sich ein Elternteil mehr als 29 Prozent und weniger als die Hälfte um das Kind kümmert. Maßstab ist dabei die Zahl der Übernachtungen des Kinds beim jeweiligen Elternteil pro Jahr. Beim "kleinen Sorgerecht" soll nach einer gescheiterten Beziehung auch der neue Partner sorgerechtliche Befugnisse erhalten.
Buschmann: Die Reform des Familienrechts eines der wichtigsten rechtspolitischen Vorhaben
Vorschläge für die sogenannte Verantwortungsgemeinschaft wolle er ebenfalls rasch präsentieren, ließ Buschmann wissen. Übernahme von Verantwortung gebe es heute auch jenseits von Familie und Partnerschaft. Die Verantwortungsgemeinschaft soll Menschen rechtliche Sicherheit geben, die dauerhaft im Alltag Verantwortung füreinander übernehmen, aber keine Liebesbeziehung haben - etwa wenn ältere Menschen eine WG gründen oder Alleinerziehende sich im Alltag gegenseitig unterstützen.
Gesetzentwurf für Co-Mutterschaft kommt
Die Modernisierung des Familienrechts sei eines der wichtigsten rechtspolitischen Vorhaben in dieser Wahlperiode, betonte der FDP-Politiker.
Am weitesten seien die Pläne zur Reform des Namensrechts vorangeschritten, der Bundestag werde den Gesetzentwurf voraussichtlich schon in den ersten Wochen des neuen Jahres beschließen, kündigte Buschmann an. Spätestens ab 2025 sollten Familien dann einen gemeinsamen Doppelnamen wählen können. Auch bei der Reform des Unterhaltsrechts werde die Ampelregierung zügig den nächsten Schritt gehen.