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"Kommunistische Gewaltherrschaft":Mahnmal in Berlin: Roth kündigt Standort an
von Henriette de Maizière
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Der Bund und Berlin haben sich auf den Ort des Mahnmals für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft geeinigt. Mittel für einen Wettbewerb sind im Etat 2025 vorgesehen.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) plädiert dafür, "das Unrecht der SED-Diktatur und die Opfer des Kommunismus" nicht zu vergessen.
Quelle: dpa
Gerade wieder haben wir davon gelesen, dass das mit dem Einheitsdenkmal wohl nicht so bald klappen wird. Nach bösem Verlachen von Entwürfen, nach einigen Verwerfungen was den Ort betrifft und nach langen Verzögerungen wissen wir jetzt: Die Fertigstellung des Einheitsdenkmal wird sich noch weiter verzögern. Da mutet die neueste Ankündigung der Kulturstaatsministerin überraschend an, dass es nun endlich das Denkmal für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft geben soll:
Wie das ZDF vorab erfuhr, sind im Bundeshaushalt 2025 Mittel eingestellt für einen Wettbewerb zur Gestaltung eines solchen Denkmals. Der zentrale Gedenkort soll in Berlin im Spreebogenpark, unweit des Bundeskanzleramtes entstehen. Zur Einigung auf einen Standort für das Denkmal unmittelbar vor dem Tag der Deutschen Einheit erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne):
Ein Villenviertel in Berlin-Pankow, die Politbüro-Siedlung in Wandlitz oder das Jagdschloss Hubertusstock: Von Anfang an schottete sich die Führungselite der DDR von der eigenen Bevölkerung ab.20.05.2024 | 44:32 min
Mahnmal schon 2019 beschlossen
Die Diskussion um das Denkmal für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft gibt es schon viele Jahre. Der Beschluss für das Mahnmal geht auf das Jahr 2019 zurück - am 13. Dezember einigte sich der Bundestag auf die Errichtung eines zentralen Mahnmals für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in Deutschland. Mit dem Gedenkort solle die Erinnerung an das von der kommunistischen Diktatur begangene Unrecht wachgehalten werden.
Menschen, die in der DDR politische Verfolgung und Inhaftierung erleben mussten. Menschen, die Zwangsadoptionen erlitten, die Repressionen gegen Familien aushalten mussten. Menschen, über die ein Berufsverbot verhängt wurde, die Opfer von Diskriminierung wurden. Schließlich für die Todesopfer an der innerdeutschen Grenze.
Sein berühmter Satz: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Er baut sie doch, um seinen Staat zu retten. Wie wird aus einem Tischlerjungen der Gründervater der DDR?29.09.2024 | 21:51 min
Bislang kein offizieller Gedenkort in Deutschland
Bürgerrechtlerinnen, Bürgerrechtler und Opferverbände fordern seit langem, dieses Mahnmal zu schaffen. Auch, um zukünftigen Generationen die Gefahren und Folgen totalitärer und diktatorischer Systeme bewusst zu machen. Die Wertschätzung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit müsse weiter geschärft werden - diese Werte ins Bewusstsein zu rücken und den antitotalitären Konsens zu stärken. Besonders und mit Nachdruck nach den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg.
Während in vielen ehemals sozialistischen Staaten bereits der Opfer der Verbrechen nach 1945 gedacht wird - Bulgarien, Tschechien, Rumänien oder Algerien - gibt es in Deutschland bisher keinen offiziellen Gedenkort. Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, sagt:
Jugendliche, die nicht ins Raster des DDR-Regimes passten, wurden oft jahrelang eingesperrt. In den so genannten Jugendhäusern herrschten Willkür, Gewalt und militärischer Drill.
24.07.2022 | 44:44 min
Erinnerung als Herausforderung
Die Überwindung des Unrechts, das Gedenken an die Opfer - die Freude über die eroberte Demokratie. Daran immer wieder zu erinnern - sich immer wieder gewahr zu machen, das bleibt in Deutschland eine Herausforderung.
Dazu gehören und daran gemahnen auch die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft - Menschen, die seelisch gebrochen, für ihr Leben gezeichnet sind. Menschen, die kein Abitur machen durften und deshalb berufliche Träume ad acta legen mussten, die offenes Leid erlitten, Menschen, die im täglichen Leben Opfer geworden sind. Für all jene soll es nun angegangen werden - das Mahnmal für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft.
Quelle: ZDF
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