Magdeburg-Täter seit 2015 im Blick der Bundesbehörden
Nicht als Gefährder eingestuft:Magdeburg-Täter seit 2015 den Behörden bekannt
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Der Täter von Magdeburg, Taleb A., ist bereits seit 2015 auf dem Radar der Bundesbehörden. Der Arzt hatte Drohungen gegen eine Behörde in Stralsund ausgesprochen.
Innenministerin Faeser fordert schärfere Gesetze, um die Sicherheit zu erhöhen. Mehrere Entwürfe sollen rasch beschlossen werden, berichtet ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese.23.12.2024 | 1:11 min
Der Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt war spätestens Anfang 2015 auch den zuständigen Bundesbehörden als potenziell Verdächtiger bekannt. Wie das Innenministerium in Schwerin auf Anfrage mitteilte, informierten Vertreter des Landes Mecklenburg-Vorpommern im von Bund und Ländern getragenen Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum das Bundeskriminalamt am 6. Februar 2015 über mögliche Anschlagsabsichten des aus Saudi-Arabien stammenden Mannes.
Anlass für die Meldung seien dessen Drohungen gegenüber der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern im April 2013 und ein Jahr später auch gegen eine Kommunalbehörde in Stralsund gewesen, Handlungen vorzunehmen, die internationale Beachtung fänden.
Die Ämter müssen alle Posts des Täters durchgehen "und schauen, ob da mehr möglich gewesen wäre", so der stellvertr. Vorsitzende des Innenausschusses Lars Castellucci, SPD.
23.12.2024 | 5:50 min
Magdeburg-Täter drohte Behörde - Geldstrafe
Nach Angaben von Innenminister Christian Pegel (SPD) lebte der heute 50-Jährige von 2011 bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern und absolvierte in Stralsund Teile seiner Facharzt-Ausbildung. Mit der Landesärztekammer habe es Streit um die Anerkennung von Prüfungsleistungen gegeben. Gegenüber der Sozialbehörde in Stralsund habe er versucht, mit Drohungen die Gewährung von Hilfe zum Lebensunterhalt durchzusetzen.
Laut Pegel hatte das Amtsgericht Rostock Taleb A. wegen der Drohungen gegenüber der Ärztekammer zu einer Geldstrafe verurteilt. Die vorhergehenden Ermittlungen hätten jedoch keine Hinweise auf reelle Anschlagsvorbereitungen ergeben und auch keine islamistischen Bezüge offenbart.
2016 raste der Islamist Anis Amri mit einem Lastwagen in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. 13 Menschen starben. Die aktuellen Ereignisse reißen bei den Betroffenen alte Wunden auf.23.12.2024 | 1:49 min
Taleb A. nicht als Gefährder eingestuft
Nach dem Vorfall in Stralsund sei der Mann im Rahmen einer sogenannten Gefährderansprache von der Polizei auf Konsequenzen hingewiesen worden. Ihm sei gesagt worden, dass man einen sehr viel genaueren Blick auf ihn haben werde. Als Gefährder sei der Mann aber nicht eingestuft worden, sagte Pegel.
Taleb A. war am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg gerast. Dabei tötete er fünf Menschen und verletzte etwa 200 zum Teil schwer. Der Mann war zuletzt als Arzt in Bernburg südlich von Magdeburg tätig. Er lebt seit 2006 in Deutschland und hatte 2016 Asyl als politisch Verfolgter erhalten. Seit dem Anschlag sitzt er in Untersuchungshaft.
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt rücken die Ermittlungen und die politische Aufarbeitung in den Vordergrund. Alle Informationen und Reaktionen im Blog.
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Quelle: dpa
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