Anschlag in Magdeburg: Ablauf, Täter, Opfer - Was wir wissen

    Ablauf, Täter, Opfer:Anschlag in Magdeburg: Was wir wissen

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    Gegen den Täter, der mit einem Auto auf den Weihnachtsmarkt fuhr, wurde Haftbefehl erlassen - ihm wird mehrfacher Mord vorgeworfen. Was wir zum Anschlag in Magdeburg wissen.

    Gedenken an Opfer von Magdeburg: Ein Mann in roter Jacke hockt vor den niedergelegten Blumen
    Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen erlassen. Die Stadt gedenkt unterdessen der Opfer.22.12.2024 | 1:48 min

    Das wissen wir zur Tat

    Am Freitagabend ist ein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg in eine Menschenmenge gerast. Nach Polizeiangaben fuhr der Täter mit seinem Wagen zunächst langsam in einen Flucht- und Rettungsweg in Richtung Alter Markt, wo sich der Weihnachtsmarkt befand. Er erhöhte das Tempo und verletzte die ersten Passanten.
    Er bog ab, fuhr weiter Richtung Rathaus, machte einen Schlenker und erhöhte demnach auf gerader Strecke erheblich die Geschwindigkeit. Der Täter fuhr nach früheren Polizeiangaben mit seinem Auto "mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt".
    Route des Magdeburger Attentats

    ZDFheute Infografik

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    Letztlich stand er wieder an der Kreuzung, wo der Anschlag begann. Dort wurde der Mann von Beamten gestoppt und festgenommen. Der Direktor der Polizeidirektion Magdeburg, Tom-Oliver Langhans, sprach von einem "Zeitfenster von rund drei Minuten". Bei dem Tatfahrzeug soll es sich um einen Leihwagen mit Münchner Kennzeichen gehandelt haben. Um 19:02 Uhr ging laut Polizei der erste Notruf ein.
    Der Rettungsweg war nach Angaben der Stadt nicht durch Sperren oder Poller geschützt. Notarzt und Feuerwehr sollten über diesen Weg bei Unfällen oder anderen Einsätzen auf dem Platz gelangen können, erklärte Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung der Stadt. Dort seien aber mobile Einsatzkräfte stationiert gewesen. Das Konzept habe sich "über lange Jahre bewährt".
    Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung bei der Pressekonferenz der Ermittler
    Am Freitagabend ist ein Mann mit dem Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. Was die Ermittler zu dem Anschlag sagen, sehen Sie hier.21.12.2024 | 1:29 min

    Das wissen wir zu Toten und Verletzten

    Fünf Menschen starben bei der Attacke. Krug sprach auf einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag von 205 Verletzten. 41 seien schwer- und schwerstverletzt. Es sei also nicht ausgeschlossen, dass die Todeszahl noch weiter steige.
    Die Polizei Magdeburg veröffentlichte am Sonntag Angaben zum Geschlecht und Alter der fünf Todesopfer. Demnach handelt es sich bei ihnen um einen neunjährigen Jungen und vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. 
    sgs ferber
    Nach dem Anschlag von Magdeburg gibt es eine neue Debatte über die Sicherheitsbehörden in Deutschland und ihre Zusammenarbeit. ZDF-Reporterin Ferber berichtet aus Berlin.22.12.2024 | 1:23 min
    Die Verletzten wurden nach Angaben der Stadtverwaltung in 15 Kliniken auch außerhalb Magdeburgs, etwa in Brandenburg, behandelt.

    Das wissen wir zum mutmaßlichen Täter

    Am frühen Sonntagmorgen erließ die Polizei in Magdeburg Haftbefehl gegen den Täter. Der 50-Jährige muss wegen des Vorwurfs des fünffachen Mordes, mehrfach versuchten Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft. Der Festgenommene war am Samstagabend einem Haftrichter vorgeführt worden.
    Taleb A. Täter
    Wer ist der Mann, der mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast ist und dabei mindestens fünf Menschen getötet hat? Was man bisher weiß - eine Übersicht.21.12.2024 | 2:16 min
    Bei dem Täter handelt es sich laut Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, um einen Arzt, der in Bernburg lebe und arbeite. Er sei nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden nicht als Islamist bekannt.
    Landesinnenministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte, der 50-Jährige stamme aus Saudi-Arabien, sei seit 2006 in Deutschland und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel.
    Hayali Münch Schaltgespräch
    Der Täter von Magdeburg sei ein "untypischer Täter", der nicht in ein Raster passe, sagt Holger Münch, Chef des BKA. Der Fall müsse jetzt in Ruhe analysiert werden.21.12.2024 | 4:47 min
    Es sei schwer, den Täter einzuordnen, erklärte Terrorismusexperte Peter Neumann im ZDF. Er habe seine Religion abgelegt, habe sich gegen sie gewandt. Der Mann sei zum "Feind des saudischen Königshauses" geworden, so Neumann. Er sei dann auch ein Feind Deutschlands geworden, der "Deutschland gehasst hat, der Deutschland Krieg erklärt hat".

    Das hat sich in den letzten 12 Monaten mit Verschwörungstheorien und Wahnvorstellungen kombiniert.

    Peter Neumann, Terrorismusexperte

    Das hat laut Neumann dazu geführt, dass er "am Ende einen Anschlag durchgeführt hat, der eigentlich mehr aussah, wie der von Islamisten, obwohl er selbst eigentlich ein Islam-Feind war".
    Hayali Neumann Schaltgespräch
    Das Gespräch mit Terrorismusexperte Peter Neumann hier in voller Länge.21.12.2024 | 3:55 min

    Keine typische Tätergruppe
    :Wer ist der Täter von Magdeburg?

    Verschwörungstheorien, anti-islamische Äußerungen, mutmaßliche AfD-Nähe: Wer ist dieser 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien, der in Magdeburg einen grausamen Anschlag verübt hat?
    von Jenifer Girke und Jörn Ratering
    Geschlossener Weihnachtsmarkt in Magdeburg
    mit Video

    Das wissen wir zum Motiv

    Der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens hatte am Samstag gesagt, der Täter habe sich zum Motiv geäußert. Was davon stimme, müsse aber noch aufgeklärt werden.
    Nach gegenwärtigem Stand sehe es so aus, dass Hintergrund der Tat "Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudiarabischen Flüchtlingen in Deutschland gewesen sein könnte. Aber was da jetzt tiefer hinter sitzt, ist Gegenstand der Ermittlungen."

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP, ZDF

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