Anschlag in Magdeburg: Tausende bei Lichterkette und AfD-Demo
Anschlag in Magdeburg:Tausende bei Lichterkette und AfD-Demo
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Mit einer Menschenkette haben in Magdeburg Tausende der Opfer des Anschlags gedacht. Parallel veranstaltete die AfD eine Kundgebung auf dem Domplatz.
Die parallel stattfindenden Veranstaltungen - Menschenkette und AfD-Demo - zeigten, dass Land und Stadt "teilweise auch gespalten" seien, so ZDF-Korrespondent Weise in Magdeburg.23.12.2024 | 2:09 min
Drei Tage nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt haben in der Stadt Tausende Anhänger der AfD demonstriert, während Tausende Gegendemonstranten eine Lichterkette gebildet haben.
4.000 Menschen bilden Lichterkette am Alten Markt
Rund um den Alten Markt, wo am Freitag ein 50-Jähriger mit seinem Auto über den Weihnachtsmarkt raste, reihten sich laut Polizei rund 4.000 Menschen auf und bildeten eine Lichterkette unter dem Motto "Wir wollen trauern - Gebt Hass keine Chance!".
Die Menschen aller Altersgruppen standen teils in dichten Trauben beieinander. Sie trugen Kerzen in den Händen, applaudierten Rettungskräften und riefen ihnen "Danke" zu. "Das sind Lichter für eine weltoffene Stadt", sagte Oliver Wiebe von der Initiative "Gib Hass keine Chance". Man sei zum Trauern und Gedenken zusammengekommen.
Drei Tage nach der Tat: In Magdeburg setzen Tausende mit einer Menschenkette ein Zeichen – in Gedenken an die Opfer und gegen Hass und die Vereinnahmung des Anschlags durch Rechte.23.12.2024 | 2:42 min
Weidel reist zur Kundgebung an
Laut Polizei folgten rund 3.500 Menschen am Montagnachmittag einem AfD-Aufruf zu einer Kundgebung auf dem Domplatz. "Wir fordern echte Aufklärung", sagte die aus Berlin angereiste AfD-Chefin Alice Weidel bei der Kundgebung auf dem Domplatz. Es gehe um "die Lehren aus dieser Wahnsinnstat und aus ähnlichen Taten der Vergangenheit". Mit Blick auf den Täter sagte sie, wer die Bürger des Landes verachte, das ihm Asyl gewähre, "der gehört nicht zu uns".
AfD-Generalsekretär Jan Wenzel Schmidt, der ebenfalls als Redner auftrat, bezeichnete den Anschlag als "monströses politisches Versagen". Der "Massenmörder" habe seine Absichten öffentlich verkündet, dennoch sei sein Asylantrag genehmigt worden. Schuld an dem Anschlag seien nicht die Polizeibeamten, sondern deren Führung, die "ihnen die Hände fesselt und sie alleine lässt", sagte Schmidt. Während der Kundgebung waren immer wieder laute "Abschieben"-Sprechchöre zu hören.
Dass der Täter von Magdeburg ohne Hindernisse auf den Weihnachtsmarkt fahren konnte, wirft Fragen zum Sicherheitskonzept auf. Die Aufarbeitung ist noch in vollem Gange.23.12.2024 | 1:25 min
Täter sitzt in U-Haft
Am Freitagabend war der Täter Taleb A. mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Alten Markt gerast. Ein neunjähriges Kind sowie vier Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren wurden dabei getötet.
Die Zahl der Verletzten liegt laut Staatsanwaltschaft bei bis zu 235. Der Täter ist ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt. Er soll sich in jüngerer Zeit immer weiter radikalisiert haben - als Islamhasser, der die deutschen Behörden verachtete und mit der AfD sympathisierte. Dies wiesen Vertreter der AfD bei der Demonstration zurück. A. sitzt in Untersuchungshaft.
Quelle: dpa
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