mit Video
Thüringer Verfassungsschutz:Magdeburg: "Extremismusbezüge nach rechts"
|
Laut Thüringens Verfassungsschutz muss man die Motive des Täters von Magdeburg erst aufklären. Doch eine "gewachsene Radikalisierung mit Extremismusbezügen" sei festzustellen.
Stephan Kramer ist Präsident des Amtes für Verfassungsschutz beim Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales.
Quelle: dpa
Der Todesfahrer von Magdeburg ist nach Einschätzung des Thüringer Verfassungsschutzpräsidenten Stephan Kramer in den vergangenen Jahren zunehmend ins rechtsextreme Spektrum abgedriftet.
Insofern sei es zwar widerwärtig, aber nicht überraschend, dass sich während der Trauerfeier im Magdeburger Dom Hunderte von Rechtsextremisten in der Stadt versammelt und Hass und Hetze verbreitet hätten.
Nach dem Attentat in Magdeburg demonstriert die AfD vor Ort, begleitet von Protesten gegen die Veranstaltung.23.12.2024 | 1:41 min
"Denn sie sind wohl mitverantwortlich, wenn man sich die Radikalisierung auch des Täters anschaut", so Kramer im Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Hinweise auf psychische Erkrankung des Täters
Taleb A. war am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast. Fünf Menschen wurden getötet, bis zu 235 verletzt. Die Frage, was den Mann zu der Tat trieb, haben die Ermittlungsbehörden bisher noch nicht beantworten können.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, verdichten sich die Hinweise auf eine psychische Erkrankung des 50-Jährigen, der sich zuletzt in sozialen Medien zuletzt zunehmend wirrer und radikaler geäußert hatte.
Eine AfD-Kundgebung trifft auf lautstarke Gegenproteste. Wie die Stadt darauf reagiert und ob dies als Störung der Trauer empfunden wird, berichtet ZDF-Korrespondent Andreas Weise.23.12.2024 | 1:37 min
Kramer unterstrich:
Bei allem, was jetzt öffentlich bekannt und belastbar sei, könne man aber sicher sagen, dass es kein islamistisch motivierter Anschlag gewesen sei.
Vor Tat von Magdeburg: Informationsaustausch "verbesserungsbedürftig"
Den Informationsaustausch der Behörden bezeichnete er als "an vielen Stellen verbesserungsbedürftig". Nach den vorliegenden Informationen sei der Täter wohl sowohl Bundes- als auch Landesbehörden seit längerem bekannt gewesen. "Es bleibt aufzuklären, wer, wann, was gewusst und gegebenenfalls nicht weitergegeben oder selbst nicht angemessen gehandelt hat", so Kramer.
Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Quelle: dpa
Mehr zum Thema Anschlag in Magdeburg
mit Video
Anschlag in Magdeburg:Tausende bei Lichterkette und AfD-Demo
Interview
Zufahrtsschutz-Experte zu Anschlag:Schutzkonzept in Ordnung? "Leider nein"
mit Video