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Anschlag auf Weihnachtsmarkt:Strafanzeige gegen Polizei und Stadt Magdeburg
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Nach dem Anschlag in Magdeburg gibt es eine Strafanzeige gegen Stadt und Polizei. Dabei geht es unter anderem um einen Polizeiwagen, der nicht am vorgesehenen Platz stand.
Nach der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gab es ein Gedenkkonzert.26.12.2024 | 1:39 min
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind gegen die Stadt und die örtliche Polizei Strafanzeigen wegen möglichen Fehlverhaltens gestellt worden. Das Innenministerium von Sachsen-Anhalt bestätigte dem ZDF eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Magdeburg gegen die Polizei Magdeburg und den Betreiber des Weihnachtsmarktes. Bei letzterem handelt es sich um eine städtische "Gesellschaft zur Durchführung des Weihnachtsmarktes mbH".
Damit könnten das Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt, die Polizeieinsatzplanung und deren Umsetzung Gegenstand der strafrechtlichen Ermittlungen werden. Unter anderem geht es laut sachsen-anhaltischem Innenministerium um ein Polizeifahrzeug, das sich nicht an einem vorgesehenen Standort befunden hat.
Route des Magdeburger Attentats
ZDFheute Infografik
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Der Polizei wird vorgeworfen, dass nicht alle Zufahrten zum Weihnachtsmarkt wie ursprünglich geplant geschützt wurden. Der Täter fuhr über einen Flucht- und Rettungsweg auf den Markt. Deutschlandweit werden Weihnachtsmärkte mittlerweile mit Pollern vor Amokfahrten mit einem Lkw oder Auto geschützt. Der Rettungsweg in Magdeburg sollte nach Angaben der Stadt eigentlich durch einen Polizei-Bulli gesichert werden.
Polizei veröffentlicht genaue Fahrtroute
Die Polizei veröffentlichte unterdessen die genaue Fahrtroute des Täters. Demnach gelangte er mit seinem Wagen trotz Sicherheitsmaßnahmen über einen Gehweg zum Alten Markt, wo er dann etwa 250 Meter durch eine Budengasse beschleunigte.
Er sei nicht über die Straßenbahnschienen in Richtung Fußgängerbereich des Alten Marktes gefahren. Vielmehr sei das Tatfahrzeug an der Kreuzung Ernst-Reuter-Allee/Breiter Weg zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurchgefahren.
Weihnachtskonzert zum Gedenken an Opfer
Am Donnerstag gedachten mehrere Hundert Menschen beim traditionellen Weihnachtskonzert im Opernhaus der Opfer. "Dieses Attentat hat eine große Wunde in unsere Stadt gerissen. Eine Wunde, die blutet", sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) kurz vor dem Konzert. Die große Wunde werde jedoch eine Narbe hinterlassen, die das Erscheinungsbild der Stadt verändern werde.
Zu Beginn des Konzerts erhoben sich die Gäste zu einer Schweigeminute. Unter ihnen befanden sich Angehörige der Opfer, Betroffene, Rettungskräfte und Ersthelfer. 200 kostenfreie Karten wurden speziell für sie bereitgestellt.
Am Freitagabend war ein 50-Jähriger mit einem Auto ungebremst durch eine Budengasse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Fünf Menschen starben, mehr als 200 wurden teils schwer verletzt.
Das Konzept des Magdeburger Gedenkkonzerts, die Menschen zusammen zu bringen, sei aufgegangen, so ZDF-Reporter Hagen Mikulas. Außerdem schwebe keiner der Schwerstverletzten mehr in Lebensgefahr.26.12.2024 | 1:10 min
Verletzte nicht mehr in Lebensgefahr
In der Universitätsklinik Magdeburg sind nach Angaben des zuständigen Direktors für Intensivmedizin keine Opfer der Attacke mehr in Lebensgefahr. Von den insgesamt 72 dort behandelten Verletzten seien die allermeisten bereits nach Hause entlassen worden, sagte der Notfallmediziner Robert Werdehausen der "Süddeutschen Zeitung".
Die häufigsten Verletzungen waren laut Werdehausen mehrfache Knochenbrüche der Arme und Beine, aber auch des Beckens mit hohem Blutverlust. "Die Personen hatten keine großen Wunden, aber große Blutungen nach innen, die dann zu Schockzuständen führten", sagte der Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie.
Nach Ereignissen wie dem Anschlag von Magdeburg bräuchten die Betroffenen jemanden, der zuhört und weitervermittelt, so die Opferbeauftragte Sachsen-Anhalts, Gabriele Theren.24.12.2024 | 4:33 min
Neunjähriger getötet
Dass manche Patienten nicht gerettet werden konnten, habe nicht an der großen Zahl der Notfälle gelegen, sondern an den zu schweren Verletzungen. "Von den Patienten, die uns zugeteilt wurden, sind zwei verstorben: ein neunjähriger Junge und eine erwachsene Patientin. Der Neunjährige musste schon am Weihnachtsmarkt reanimiert werden, die Fortführung dieser Maßnahmen war dann nach Eintreffen bei uns leider nicht mehr sinnvoll."
Täter war Arzt
Quelle: ZDF
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Quelle: epd, dpa
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