Interview
Wahl bei Parteitag in Halle:Schwerdtner und van Aken neue Linkenspitze
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Jan van Aken und Ines Schwerdtner sind beim Parteitag in Halle als neue Linken-Vorsitzende gewählt worden. Die bisherige Parteispitze trat nicht mehr an.
Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind als die neuen Vorsitzenden der Links-Partei gewählt worden. Ihre Vorgänger hatten nach einer Reihe von Wahlniederlagen das Amt niedergelegt.19.10.2024 | 1:42 min
Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind neue Vorsitzende der Linkspartei. Sie wurden auf dem Bundesparteitag in Halle an der Saale mit 79,8 beziehungsweise 88,0 Prozent der Stimmen gewählt. Das neue Führungs-Duo tritt damit die Nachfolge von Janine Wissler und Martin Schirdewan an, die beide nicht mehr kandidiert hatten.
Van Aken sagte bei seiner Vorstellung, er wolle der Mehrheit im Land eine Stimme geben und sich mit den "unanständig Reichen" anlegen. Die Linke solle wieder Hoffnung machen. "Ich habe keine Lust mehr, den Menschen zu erzählen, wie scheiße es ihnen geht", meinte van Aken. Sein weitgehend unbekannter Gegenkandidat, Emanuel Schaaf, bekam nur 19 Stimmen.
Auf dem Parteitag der Linken wurden Ines Schwerdtner und Jan van Aken mit großer Mehrheit zu den neuen Vorsitzenden gewählt. Nach Wahlschlappen wollen sie die Partei wieder einen.19.10.2024 | 1:35 min
Schwerdtner hatte für die weibliche Position in der Doppelspitze keine Gegenkandidatin. In ihrer Bewerbungsrede sagte sie: "Wir sind das Gegenteil von Angst, wir sind die Hoffnung." Nötig seien für die Linke Klarheit, Fokus und Glaubwürdigkeit. Sie wünsche sich eine Linke, die auch eine Stimme des Ostens sei.
Schwerdtner neu in der Partei, Van Aken ehemaliger Bundestagsabgeordneter
Die 35-jährige Politologin wurde 1989 im sächsischen Werdau geboren und zog als Kind mit ihrer Familie nach Hamburg. Schwerdtner ist erst seit Sommer 2023 in der Partei, fühlt sich ihr aber nach eigenen Worten bereits seit 2007 verbunden. Damals lernte sie die Berliner Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch kennen, deren Direktmandat sie 2025 verteidigen möchte.
Vor der Wahl des Bundesparteitags: Die bisherigen Parteivorsitzenden Wissler und Schirdewan treten nicht mehr an. 19.10.2024 | 1:30 min
Van Aken saß bereits von 2009 bis 2017 für den Wahlkreis Hamburg-Altona im Bundestag. Der gebürtige Reinbeker war Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und warb für Rüstungskontrolle. Er schied nach eigenen Worten aus, weil er grundsätzlich für eine Mandatsbegrenzung ist. Der 63-Jährige ist Biologe und arbeitete als Biowaffeninspekteur der Vereinten Nationen.
Schirdewan: Linke braucht Modernisierung
Schirdewan rief seine Partei bei dem Parteitag in Halle auf, sich zu modernisieren. Für eine Rückkehr zu Erfolgen brauche es mehr als eine Beschwörung vermeintlich guter alter Zeiten, sagte er in seiner Abschiedsrede in Halle. "Eine Flucht in die Orthodoxie oder als BSW-light-Kopie wären das Ende."
Schirdewan und seine Co-Vorsitzende Janine Wissler geben nach einer Serie von Wahlniederlagen ihre Ämter ab. Die Partei steckt nach der Abspaltung des Flügels um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht in einer Existenzkrise. Sie schwächelt auch in Ostdeutschland, früher Kernland der Linken und ihrer Vorgängerin PDS. Bundesweit liegt die Linke in Umfragen bei drei bis vier Prozent. Erklärtes Ziel ist der Wiedereinzug in den Bundestag 2025.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa
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