Laschet im ZDF: Sticheleien passen nicht zum Ernst der Lage
Interview
Laschet zu parteiinterner Kritik:"Sticheleien passen nicht zum Ernst der Lage"
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Laschet räumte ein, die Lage im letzten Bundestagswahlkampf sei nicht optimal gewesen. Aber alle hätten aus 2021 gelernt, parteiinterne Scharmützel passten nicht mehr in die Zeit.
Sehen Sie hier das Interview mit Armin Laschet in voller Länge.17.09.2024 | 4:50 min
Der frühere Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet (CDU), hält Störgeräusche aus dem eigenen Lager im anstehenden Bundestagswahlkampf für unangemessen. Gerade in der jetzigen Lage, in der eine rechtsextreme Partei erstarkt. Laschet sagte im ZDF heute journal:
"Deshalb habe ich die Zuversicht, dass das jetzt in diesem neuen Wahlkampf besser wird", sagte Laschet, dessen Qualifikation damals immer wieder von CSU-Chef Markus Söder infrage gestellt worden war.
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Laschet: Zerstrittene Parteien werden nicht gewählt
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, habe gestern bei seinem Rückzug "etwas sehr wichtiges gesagt", sagte Laschet.
Er habe gesagt "Wir leben in komplett anderen Zeiten. Wir haben eine aggressive Gesellschaft. Wir sind in einer Kriegssituation", betonte der Bundestagsabgeordnete.
"Ich glaube, alle haben aus dem Jahr 2021 gelernt: Zerstrittene Parteien werden nicht gewählt. Man muss einen Kanzlerkandidaten rechtzeitig aufstellen", sagte Laschet.
Rat: Nicht jetzt schon Koalitionen ausschließen
Laschet kritisierte die Aussage von Söder, er werde im Falle eines Unions-Sieges bei der Bundestagswahl ein Bündnis mit den Grünen verhindern. Er empfehle, "erstmal für unsere Inhalte zu werben", betonte Laschet. Er verwies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit von schwarz-grün in den beiden Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.
Laschet weiter: "Das kann man zum heutigen Zeitpunkt noch nicht wissen, da ja noch keine Partei das Wahlprogramm aufgestellt hat.
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Laschet appelliert an Einigkeit
Laschet appellierte an den designierten Kanzlerkandidaten der Union, CDU-Chef Friedrich Merz, und an Söder, an ihrer beschworenen Einigkeit in dem gesamten Jahr bis zur Bundestagswahl im Herbst 2025 festzuhalten.
"Wenn dieser Geist von heute sich über dieses Jahr hält, auch wenn es mal schwierig ist, dann haben wir alle Chancen, die Ampel abzulösen", sagte Laschet.
Söder stellt sich hinter Merz
Söder hatte Laschet 2021 zwar auch seine volle Rückendeckung zugesagt. Im Wahlkampf trug er dann aber mit Sticheleien dazu bei, dass die Union in den Augen vieler Menschen als zerstritten dastand - und die Wahl schließlich verlor.
Am Dienstag stellte sich Söder hinter Merz als Kanzlerkandidat und sagte seine Unterstützung zu.
Das Interview führte ZDF-Moderator Christian Sievers. Zusammengefasst hat es ZDF-Redakteurin Katharina Schuster.
Quelle: ZDF
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