Landtagswahl in Sachsen: Wer könnte mit wem koalieren?

    Koalitionsnavi vor Landtagswahl:Sachsen: Wer könnte mit wem koalieren?

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    Wenn in Sachsen am 1. September gewählt wird, ist die große Frage, ob die CDU weiter regieren kann. Bei welchen Koalitionen im Land würde es überhaupt inhaltlich passen? Wo nicht?

    Wahlplakate von BSW, SPD und CDU zur Landtagswahl am 1. September in Zwickau.
    Sachsen steht vor der Landtagswahl 2024 - die CDU liegt laut neuesten Umfragen vor der AfD, aber mit wem will sie regieren?20.08.2024 | 2:15 min
    Bei der Wahl in Sachsen kann es laut ZDF-Politbarometer vom 9. August eng werden, ob die CDU oder die AfD die Nase vorn hat. Die CDU könnte zurzeit mit 34 Prozent rechnen und die AfD mit 30 Prozent. Die Linke wäre mit vier Prozent nicht mehr im Landtag vertreten, Grüne und SPD kämen jeweils auf sechs Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf elf Prozent.
    Neben der Fortsetzung der Regierung aus CDU, Grünen und SPD gäbe es damit auch eine knappe Mehrheit für ein Bündnis aus CDU und BSW. Reichen würde es auch für eine Koalition aus CDU und AfD, die von der CDU aber ausgeschlossen wurde.

    ZDF-Politbarometer Extra
    :Wer gewinnt in Sachsen und Thüringen?

    Am 1. September wird in Sachsen und Thüringen gewählt. In Sachsen liegt die CDU vor der AfD, während in Thüringen die AfD vorne liegt. Das zeigt das aktuelle Politbarometer Extra.
    ZDF-Politbarometer Grafik: Thürinhen, wenn am nächsten Sonntag wirklich Landtagswahl wäre
    Exklusiv

    Koalitionsnavi schaut auf mögliche Parteienbündnisse in Sachsen

    Wer überhaupt inhaltlich mit wem koalieren könnte, bei welchen Parteien es inhaltliche Überschneidungen oder auch Differenzen gibt: Das zeigt unser Koalitionsnavi. Auch wenn im Vorfeld der Landtagswahl in Sachsen Koalitionen mit der AfD ausgeschlossen wurden, zeigen wir rechnerisch mögliche Konstellationen mit der Partei im Koalitionsnavi aufgrund ihrer Umfragewerte.
    • "Freie Fahrt": Bei diesen Themen sind sich die Parteien zum Großteil einig.
    • "Vorfahrt achten/Baustelle": Wozu haben die Parteien unterschiedliche Vorstellungen, über die verhandelt werden muss?
    • "Unfallgefahr": Was sind die Fragen, bei denen Koalitionäre grundsätzlich abweichende Positionen haben, an denen Verhandlungen auch scheitern könnten?
    Das Navigationstool wurde wissenschaftlich betreut vom Lehrstuhl für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen - unter der Projektleitung von Professor Andreas Blätte.
    Grafik: Koalitionsnavi zur Landtagswahl in Sachsen - Wer kann mit wem?
    Quelle: ZDF

    Wirtschaft, Wohnen, Arbeit und Soziales

    CDU - SPD - BSW: Unfallgefahr

    • Weniger Bürokratie für Unternehmen ist Konsens: Die CDU fordert ein Bürokratie-Moratorium für 2025 und 2026, die SPD findet das zu pauschal und will Teams zur Vereinfachung von Verfahrensregelungen in allen Ressorts einsetzen. Das BSW will dem sächsischen Normenkontrollrat wieder mehr Kompetenzen geben.
    • SPD und BSW wollen die Schuldenbremse reformieren, um Investitionen zu ermöglichen, wobei die SPD einen "Sachsenfonds 2050" als Sondervermögen mit mindestens vier Milliarden Euro etablieren möchte. Die CDU fordert dagegen eine generationengerechte Finanzpolitik mit Neuverschuldungsverbot und Ausgabenreduzierung.
    • Die CDU will das Wohneigentum in Sachsen durch Anreize wie das "Sachsengeld" für junge Familien beim Kauf der ersten eigenen Immobilie und die Wiederbelebung des Baukindergelds erhöhen, lehnt aber Markteingriffe ab. Die SPD setzt auf bezahlbaren Wohnraum durch Mietpreisbremse und sozial verträgliche energetische Sanierungen. Das BSW fordert massive Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, insbesondere in den großen Städten.
    18.08.2024, Eisenach: Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD, spricht beim ZDF-Sommerinterview von Berlin direkt auf der Wartburg mit Moderator Wulf Schmiese, dem stellvertretenden Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios.
    Vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen kämpft die SPD um Wählerstimmen. Parteichefin Saskia Esken schließt im ZDF-Sommerinterview eine Koalition mit dem BSW nicht aus.18.08.2024 | 2:59 min

    CDU - AfD: Vorfahrt achten

    • CDU und AfD fordern eine steuerliche Entlastung von Rentnern durch Erhöhung des Grundfreibetrags. Die CDU will stabile Renten, die lange Arbeit belohnen, während die AfD eine weitere Erhöhung des Rentenalters ablehnt und die Angleichung der Renten zwischen Ost und West sowie eine stärkere Berücksichtigung von Erziehungs- und Pflegezeiten fordert.
    • Die CDU möchte dem Fachkräftemangel unter anderem mit einer gezielten Zuwanderung ausländischer Fachkräfte durch Anwerbezentren in ausgewählten Zielländern begegnen. Die AfD lehnt Zuwanderung zur Deckung des Fachkräftebedarfs ab und fordert stattdessen, inländische Potenziale durch Bildung, Umschulungsmaßnahmen und die Integration von Schulabbrechern sowie Arbeitslosen zu nutzen.
    • Die CDU fordert eine Reform der Pflegeversicherung und will pflegende Angehörige durch mehr Plätze in der Tages- und Kurzzeitpflege sowie eine bessere Vernetzung von Pflegeanbietern unterstützen. Die AfD schlägt einen Steuerzuschuss zur Pflegeversicherung vor, um den Eigenanteil zu senken, und will die ambulante Pflege mit einem Landespflegegeld von 400 Euro pro Monat stärken.

    Zuwanderung, Löhne, Klima
    :Ostdeutsche Sorgen vor AfD-Wirtschaftspolitik

    Welche Auswirkungen könnte die Wirtschaftspolitik der AfD auf Fachkräftezuwanderung, Löhne und die Transformationsbemühungen im Osten haben? Experten geben Antworten.
    von K. Belousova, T. Kugler, G. Kurth
    Arbeiten im Osten – AFS und Wirtschaftspolitik
    mit Video

    AfD - SPD - BSW: Vorfahrt achten

    • AfD, SPD und BSW betonen die Bedeutung kleiner und mittelständischer Unternehmen für die sächsische Wirtschaft. Die AfD will durch niedrigere Energiepreise, bessere Infrastruktur und weniger Bürokratie unterstützen, das BSW durch finanzielle und administrative Hilfe bei Digitalisierung und ökologischer Transformation und die SPD durch verstärkte Fach- und Teillosvergaben bei öffentlichen Aufträgen, damit vor allem kleinere Unternehmen stärker davon profitieren können.
    • Die AfD will die Trägervielfalt in sächsischen Krankenhäusern erhalten und die flächendeckende Versorgung durch gesetzliche Planung sichern. BSW fordert die Überführung von Krankenhäusern in kommunale oder gemeinnützige Trägerschaft und ein Schließungsmoratorium. Die SPD möchte die Akutversorgung durch bessere Vernetzung und Investitionen aus dem Sachsenfonds 2050 stärken und bei Bedarf Krankenhäuser rekommunalisieren.
    • BSW und SPD unterstützen eine Bundesratsinitiative zur Wiedereinführung der Vermögenssteuer für Multimillionäre und Milliardäre, um die daraus resultierenden Mehreinnahmen für notwendige Investitionen zu nutzen. Die AfD hingegen will die derzeit ausgesetzte Vermögenssteuer sowie die Erbschaftssteuer abschaffen und stattdessen Mittel- und Geringverdiener finanziell entlasten und das Steuersystem vereinfachen.
    Cansın Köktürk und Paschew Kader stehen hinter drei Rednerpulten und diskutieren unter der psychologischen Leitung von Host Lukas Klaschinski.
    Das Vermögen in Deutschland ist ungleich verteilt. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. "Auf der Couch" wird diskutiert: Sollen Reiche höhere Steuern zahlen?13.06.2024 | 29:59 min

    Inneres und Migration

    CDU - SPD - BSW: Vorfahrt achten

    • Alle Parteien wollen sich bei der Stellenzahl für die Polizei an den Ergebnissen der vom Landtag berufenen Fachkommission zur Evaluierung der Polizei des Freistaates Sachsen orientieren. SPD und BSW wollen diese Evaluationen verstetigen, um einem möglichen Stellenabbau vorzubeugen. SPD und CDU wollen zusätzlich die Zahl der Bürgerpolizisten erhöhen bzw. verdoppeln.
    • CDU und BSW wollen den Zuzug von Flüchtlingen deutlich senken, um eine gelingende Integration zu gewährleisten. Die Union befürwortet dazu auf Bundesebene eine Obergrenze von maximal 60.000 Asylbewerbern pro Jahr und setzt auf stationäre Grenzkontrollen sowie die Begrenzung des Familiennachzugs. Die SPD fordert ausreichende Erstaufnahmekapazitäten in Sachsen, eine stärkere Koordination bei der Verteilung durch das Land und die Bereitstellung verlässlicher Mittel für die Integration von Geflüchteten.
    • CDU, SPD und BSW setzen bei Geflüchteten mit Bleibeperspektive auf einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt. SPD und BSW wollen dazu ausländische Qualifikationsnachweise schneller anerkennen. Die SPD setzt sich zusätzlich für eine schnellere Erteilung von Ausbildungs- und Beschäftigungserlaubnissen ein und will dazu die Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Sachsen (BABS) stärken und die Ausländerbehörden zu Willkommensbehörden weiterentwickeln.

    Sahra Wagenknecht vor Wahlen
    :"Hysterie aus Umgang mit der AfD rausnehmen"

    Mit der AfD sollte man sich sachlich auseinandersetzen, fordert Sahra Wagenknecht. Im Interview mit ZDF frontal vor der Landtagswahl spricht sie auch über die CDU.
    Thüringen, Eisenach: Sahra Wagenknecht, Bundesvorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), spricht auf einer Wahlkampfveranstaltung.
    Interview

    CDU - AfD: Freie Fahrt

    • CDU und AfD betonen die Bedeutung digitaler Gefahrenabwehr. Die CDU plant ein Cyber-Resilienz-Zentrum und fordert die Verankerung von Online-Durchsuchungen im Polizeivollzugs- und Verfassungsschutzgesetz, während die AfD erleichterte gesundheitliche Anforderungen für sogenannte "Cybercops" fordert, um IT-Experten trotz körperlicher Beeinträchtigungen bei der Polizei einstellen zu können.
    • Die CDU will das individuelle Grundrecht auf Asyl in seiner jetzigen Form überprüfen und begrenzen. Die AfD möchte das Asylrecht im Grundgesetz durch ein einfachgesetzlich geregeltes Asylrecht ersetzen. Dabei soll es eine strikte Trennung zwischen einem auf Zeit angelegten Asylrecht und einer dauerhaften Einwanderung geben.
    • CDU und AfD befürworten die Durchführung von Asylverfahren außerhalb der EU, um nur Migranten mit Schutzanspruch einreisen zu lassen. Die CDU fordert zudem stationäre Grenzkontrollen und Schleierfahndung, bis das Schengen-System wieder umgesetzt wird, während die AfD Migranten, die aus sicheren Drittstaaten nach Deutschland einreisen wollen, die Einreise direkt verweigern will.
    Deutschland warum bist du so? - Eva Schulz
    Miteinander reden ist oft kaum möglich - die Gräben sind tief. Eva Schulz spricht vor der Landtagswahl in Sachsen mit Anhängern und Gegnern der AfD. Wie kommt Sachsen wieder zusammen?05.08.2024 | 30:50 min

    AfD - SPD - BSW: Unfallgefahr

    • SPD und BSW wollen die parlamentarische Kontrolle des sächsischen Verfassungsschutzes stärken. Das BSW fordert dabei eine Begrenzung seiner Befugnisse: Ziel des Verfassungsschutzes solle nur die Bekämpfung verfassungsfeindlicher Bestrebungen sein, nicht aber die Unterdrückung abweichender Meinungen. Die AfD sieht beim Verfassungsschutz die Gefahr, dass er zur Bekämpfung der Opposition missbraucht wird und fordert seine Abschaffung in seiner jetzigen Form.
    • AfD und BSW kritisieren die Ausgewogenheit der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR). Die AfD will den Medienstaats- und Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag kündigen, den MDR reformieren und die Rundfunkgebühren abschaffen. Das BSW ist gegen Gebührenerhöhung und fordert eine Enquete-Kommission zur Überprüfung der Objektivität der Berichterstattung. Die SPD betrachtet den ÖRR als unverzichtbar für die Demokratie und fordert eine Weiterentwicklung mit Schwerpunkt auf Information, Bildung und Kultur ohne Quotenorientierung.
    • Die SPD setzt sich für humanitäre und rechtsstaatliche Asylverfahren ein und will durch die Nutzung von Ermessensspielräumen und die konsequente Anwendung des Chancen-Aufenthaltsrechts legale Bleibeperspektiven für gut integrierte Flüchtlinge schaffen. Die AfD fordert einen Aufnahmestopp für Asylsuchende auf Landesebene und lehnt den "Spurwechsel" und das Chancen-Aufenthaltsrecht ab. BSW spricht sich für eine konsequente Abschiebung von zugewanderten Intensivstraftätern aus und kritisiert, dass ausreisepflichtige Personen nicht effektiv abgeschoben werden.
    Cornelia Schiemenz, Leiterin des ZDF-Studios in Dresden
    "Gerade die Ampel-Parteien haben es wahnsinnig schwer, hier überhaupt in den Landtag zu kommen", erklärt Cornelia Schiemenz, Leiterin des ZDF-Studios in Dresden. Vorne liegen CDU und AfD, auch dort bleibe es spannend.20.08.2024 | 6:22 min

    Bildung, Kinder und Jugend

    CDU - SPD - BSW: Vorfahrt achten

    • Die CDU will Betreuungsplatz für jedes Kind vom ersten Lebensjahr bis zum Ende der Grundschulzeit. Das letzte Kita-Jahr soll als verpflichtendes Vorschuljahr beitragsfrei sein. Die SPD will die Kita-Gebühren schrittweise ganz abschaffen, in einem ersten Schritt sollen sie gedeckelt werden. Das BSW teilt das langfristige Ziel der Gebührenfreiheit und stellt sich zunächst gegen weitere Erhöhungen der Beiträge.
    • SPD und das BSW wollen längeres gemeinsames Lernen an Schulen. Die SPD will dazu die gesetzlichen Hürden für Gemeinschaftsschulen abbauen, BSW eine spätere Lehrerempfehlung zum Übergang auf die weiterführende Schule und flexible Möglichkeiten zum Schulwechsel. Die CDU hingegen bekennt sich klar zum gegliederten Schulsystem in Sachsen.
    • CDU, SPD und BSW setzen sich für die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung ein. Die CDU möchte dazu den Bildungsgang "Duale Berufsausbildung mit Abitur" weiter ausbauen und bei vollzeitschulischen Ausbildungen Schulgeldfreiheit erreichen. SPD und BSW wollen Ausbildungsberufe finanziell attraktiver machen. Die SPD will dazu den Meisterbonus ausbauen und einen ähnlichen Bonus für Fach- und Betriebswirte sowie Techniker einführen.
    TN: "Auf Kretschmer zugeschnittener Wahlkampf"
    Als Ministerpräsident müsse man sich „schon viel Mühe geben, um nicht vom Amtsbonus zu profitieren“, so Politikwissenschaftler Träger. Die Parteien setzen auf Personalisierung09.08.2024 | 7:25 min

    CDU - AfD: Vorfahrt achten

    • CDU und AfD heben die Wahlfreiheit der Eltern bei der Kinderbetreuung hervor. Die CDU möchte dazu die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Betreuungszeit-Modelle verbessern. Die AfD will das Landeserziehungsgeld auf 67 Prozent des letzten Jahresnettoeinkommens erhöhen, damit nicht mehr beide Elternteile arbeiten müssen.
    • Die CDU sieht Schulen als Orte lebendiger Demokratie, in denen Schülerinnen und Schüler einen wertschätzenden Umgang zwischen Menschen erlernen sollen. Dazu betonen sie die Bedeutung von interkulturellen Begegnungen etwa im Rahmen internationaler Austauschprogramme. Die AfD betont, dass der Schulunterricht einen wesentlichen Beitrag zur positiven Identifikation mit der eigenen Kultur und Heimat leisten soll.
    • Die CDU möchte Inklusion überall dort umsetzen, wo sie möglich ist. Die AfD wirbt bei der Inklusion für Augenmaß, denn diese dürfe weder das Lehrpersonal überfordern noch den Lernfortschritt der Mitschüler gefährden. Beide Parteien loben die Arbeit von Förderschulen und wenden sich gegen Bestrebungen, diese abzuschaffen.

    Backgroundcheck
    :Was ein AfD-Wahlsieg für Schulen bedeuten kann

    Bei den Landtagswahlen hofft die AfD auf starke Ergebnisse. Reicht das für eine Regierungsbeteiligung, könnte die Partei vor allem die Bildungspolitik umkrempeln. Die Hintergründe.
    von F. Lukaschik, N. Metzger, K. Schubert
    Niedersachsen, Oldenburg: Schulklasse vor Abiturprüfung
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    AfD - SPD - BSW: Vorfahrt achten

    • AfD, SPD und BSW betonen die besondere Bedeutung der sprachlichen Entwicklung im Vorschulalter. Die SPD möchte dazu die Kooperation zwischen Grundschulen und Kindergärten stärken. Das BSW fordert verpflichtende Sprachtests für Kinder ab 3 Jahren, um bei etwaigen Defiziten reagieren zu können. Die AfD will den Anteil nichtdeutschsprachiger Kinder in Kita-Gruppen auf maximal zehn Prozent begrenzen.
    • AfD und SPD sind dafür, dass an sächsischen Schulen weiterhin Kopfnoten vergeben werden dürfen. Die SPD möchte diese aber durch individuelle Rückmeldungen aussagekräftiger und differenzierter machen. Das BSW hält Kopfnoten für "höchst subjektiv" und daher für eine Bewertung ungeeignet.
    • SPD und BSW wollen das Wahlalter bei Landtagswahlen auf 14 bzw. 16 Jahre absenken. Für die AfD soll das Wahlrecht weiterhin an die juristische Volljährigkeit geknüpft bleiben.

    Energie, Klima und Mobilität

    CDU - SPD - BSW: Freie Fahrt

    • CDU, SPD und BSW wollen die lokale Akzeptanz des Ausbaus von erneuerbaren Energien durch Beteiligung von regionaler Wirtschaft, Bürgern und Gemeinden steigern. Das Bündnis Sahra Wagenknecht möchte dazu explizit Bürgerwind- und Bürgersolarparks fördern, damit die Gewinne bei der Stromerzeugung den Bürgern direkt zugutekommen.
    • Alle drei Parteien befürworten die Erschließung von grünem Wasserstoff als zusätzlichen klimaneutralen Energieträger. Die CDU möchte Wasserstoff direkt in großen Mengen in Sachsen produzieren. Für die SPD ist das langfristige Ziel der Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette in Sachsen.
    • CDU, SPD und BSW wollen mehr Gebiete in Sachsen an den ÖPNV anschließen und periphere Regionen mit On-Demand-Angeboten bedienen. CDU, SPD und BSW streben ebenfalls eine Vereinfachung des Tarifsystems an, wobei das BSW in Folge des Deutschlandtickets weitere Preissenkungen und die SPD einen Sozialtarif in Höhe von 29 Euro pro Monat befürworten.
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    Bei den Montagsdemonstrationen in Zittau treffen linke Aktivisten auf rechtsextreme Gruppen. Und zwischendrin: Die leise Mitte der Gesellschaft. Wie geht die Stadt damit um?13.07.2024 | 2:47 min

    CDU - AfD: Unfallgefahr

    • Die CDU strebt eine Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien an, indem sie beschleunigte Genehmigungsverfahren sowie den Ausbau von Netzen und Speicherkapazitäten unterstützt. Im Gegensatz dazu erkennt die AfD die Notwendigkeit einer Reduzierung von CO2-Emissionen nicht an und lehnt daher Maßnahmen zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien ab. Stattdessen setzt sie auf Kernenergie und Kohle als primäre Energiequellen und plant die Einführung strengerer Abstandsvorschriften für Windkraftanlagen.
    • Die CDU will einen bezahlbaren Rechtsrahmen für die kommunale Wärmeplanung setzen und PV-Heimanlagen zur Eigenstromnutzung fördern. Die AfD lehnt staatliche Energieeinsparvorschriften ab und tritt gegen staatliche Regulierung bei Heiztechnologien sowie die Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes von 2023 ein.
    • Beide Parteien lehnen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen und auf innerörtlichen Durchgangsstraßen ab.

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    :Birthler: AfD und BSW sind "Demokratierisiko"

    Bürgerrechtlerin Marianne Birthler sieht in der Stärke von AfD und BSW in Thüringen und Sachsen ein Dilemma - vor allem für die CDU. Sie warnt vor beiden Parteien.
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    Interview

    AfD - SPD - BSW: Unfallgefahr

    • Die SPD unterstützt den Kohleausstieg bis 2038, ist aber für einen früheren Ausstieg offen, wenn die Energieversorgung gesichert und ausreichend Arbeitsplätze in den Braunkohlerevieren geschaffen worden sind. Das BSW lehnt einen vorzeitigen Ausstieg ab, während die AfD den Ausstiegsbeschluss ganz zurücknehmen und Braunkohlekraftwerke und Tagebaue in Sachsen weiter betreiben will.
    • BSW und AfD lehnen das Verbrennerverbot ab 2035 grundsätzlich ab. Die SPD will Sachsen zum führenden Zentrum für Elektromobilität ausbauen, während das BSW die Autoindustrie zur Entwicklung verbrauchsarmer Verbrenner und synthetischer Kraftstoffe anregen möchte.
    • BSW und AfD befürworten den Ausbau der Autobahn A4 zwischen Görlitz und Dresden. Die SPD möchte zunächst eine Prognose zum künftigen Verkehrsaufkommen abwarten, die zum Ende des Jahres 2024 vorliegen soll.
    "ZDF.reportage: Jung im Osten – Wie wir wirklich leben": Jason aus Flurstedt und andere Jugendlichen sitzen auf Simson-Mopeds und lächeln in die Kamera. Im Hintergrund verläuft eine schmale Landstraße an der Bäume stehen.
    In ihren Dörfern und Städten sorgen junge Ostdeutsche ganz unterschiedlich dafür, dass es lebendig bleibt. Was sie am Westen nervt: Die ihnen aufgedrückten Stempel.14.07.2024 | 30:12 min

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: ZDF

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