Partydroge: Lauterbach plant strengere Regeln für Lachgas

    Partydroge:Lauterbach plant strengere Regeln für Lachgas

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    Immer mehr Jugendliche nutzen Lachgas als Partydroge. Sogar am Kiosk ist es erhältlich. Gesundheitsminister Lauterbach kündigt nun Einschränkungen beim Verkauf an.

    Niedersachsen, Gifhorn: Ein Warenautomat, unter anderem mit Lachgasflaschen bestückt, steht vor einem Ladengeschäft. Aus Luftballons eingeatmetes Lachgas hat sich zur Partydroge unter jungen Leuten entwickelt
    Lachgas als Partydroge zu nutzen, wird immer beliebter. Ärzte, Eltern und auch Gesundheitsminister Lauterbach warnen vor den Risiken.23.05.2024 | 1:27 min
    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat rasche gesetzgeberische Maßnahmen angekündigt, um den Verkauf von Lachgas als Partydroge besonders an junge Leute einzudämmen. "Wir werden schnell mit einer Regelung kommen", sagte der SPD-Politiker am Freitag im ARD-"Morgenmagazin".
    Als eine Möglichkeit nannte er den Vorschlag aus Niedersachsen, Lachgas in die Liste von psychoaktiven Stoffen aufzunehmen, mit dann sehr strengen Regeln für den Verkauf.

    Wir gehen das jetzt sehr schnell an.

    Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

    Patrone mit Lachgas
    Lachgas breitet sich als Rauschmittel unter Jugendlichen immer weiter aus. Doch die Partydroge kann schwere Gesundheitsschäden auslösen.15.05.2024 | 2:01 min

    Lachgas: Lauterbach warnt vor bleibenden Schäden

    Für die Zeit bis zu einer Regelung empfahl Lauterbach Eltern, ihre Kinder aufzuklären. Lachgas klinge "lustig und ungefährlich, ist es aber nicht", warnte der Politiker. Bei regelmäßigem Konsum könnte es zu Unfällen oder gar neurologischen Schäden kommen. Auch bleibende Schäden seien nicht auszuschließen.

    Für Kinder und Jugendliche ist das sehr gefährlich.

    Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

    Ein Verbot hält der Minister allerdings nicht für möglich, weil Lachgas auch industriell genutzt werde.

    Mit Lachgas gefüllte Luftballons am Rembrandtplein in Amsterdam.
    Quelle: Annette Birschel/dpa

    ... ist der umgangssprachliche Name für Distickstoffmonoxid (N₂O). Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beschreibt es als "farbloses Gas mit süßlichem Geruch". Es wird seit über 100 Jahren auf verschiedene Arten und Weisen verwendet. 1844 kam es erstmals als medizinisches Betäubungsmittel zum Einsatz, heute dient es vor allem als Treibgas in Spraydosen zum Aufschäumen von Sahne oder zum Tuning im Motorsport. Deshalb ist Lachgas frei verkäuflich, sowohl online als auch in Supermärkten und im Kiosk an der Ecke.

    Derzeit wird das Gas aber auch zunehmend als Rauschmittel konsumiert. Die BZgA schreibt dazu: "Wird Lachgas als Schnüffelstoff eingeatmet, so tritt nach wenigen Sekunden ein Rausch ein, bei dem schwache Halluzinationen, Wärme- und Glücksgefühle empfunden werden." In der Regel wird Lachgas in Luftballons gefüllt und anschließend inhaliert.

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    Warum die Partydroge Lachgas gefährliche Nebenwirkungen hat.16.11.2023 | 5:44 min

    Mediziner: Lachgas wird unterschätzt

    Der Kölner Mediziner Volker Limmroth forderte in der ARD harte Einschränkungen bei der Verfügbarkeit. "Das Problem ist, dass es unterschätzt wird", sagte Limmroth, Chefarzt der Klinik für Neurologie in Köln-Merheim. Es sei bislang legal, billig und verfügbar. "Selbst am Kiosk neben jeder Schule haben sie das inzwischen. Und das muss aufhören. Die Verfügbarkeit muss unterbrochen werden", sagte er.

    Ein Narkosemittel gehört nicht in den allgemeinen Verkauf, sondern das gehört in die Hände von Ärzten. Und nicht zwischen Gummibärchen.

    Volker Limmroth, Chefarzt der Klinik für Neurologie in Köln-Merheim

    In Deutschland sind Verkauf und Konsum von Lachgas nicht verboten. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hatte zuletzt vor Gefahren gewarnt. Der Konsum steigt demnach insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Lachgas ist laut der Ärztekammer Niedersachsen nicht als Droge nach dem Betäubungsmittelgesetz eingestuft.
    Quelle: dpa, AFP

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