Parteiprogramme zur Bundestagswahl: Was KI draus macht
Bilder zu Parteiprogrammen:So stellt sich KI unsere Zukunft vor
von Luisa Houben
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Wie würde die Welt aussehen, wenn ein Parteiprogramm zu 100 Prozent umgesetzt würde? Ein KI- Experiment zur Bundestagswahl - mit Chancen und Schwächen.
KI-Zukunftsvision zur SPD
Dieses Bild wurde mit KI auf Basis des SPD-Parteiprogramms generiert. Die Frage lautete: Wie würde unsere Zukunft aussehen, wenn 100 Prozent der Inhalte dieses Programms umgesetzt würden?
Quelle: Max Mundhenke/KI-generiert
Auf den ersten Blick sind es bunte Wimmelbilder. Auf den zweiten Blick stechen klare Unterschiede ins Auge: auf dem einen ein überdimensionaler grüner Bus, auf dem anderen Hologramme, woanders ein deutlicher Grenzübergang.
Neuen, visuellen Zugang zu Politik aufzeigen
Die sieben Bilder hat der KI-Berater Max Mundhenke mit Künstlicher Intelligenz generiert. Sein Ziel: die Parteiprogramme zur Bundestagswahl verständlicher machen. Denn die wenigsten Wahlberechtigten würden sie lesen oder verstehen.
Mundhenke betont im ZDFheute-Interview, die Bilder seien keine Wahlempfehlung, mehr ein Wahlaufruf.
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KI-Bilder in drei Schritten generiert
Generiert hat Mundhenke die Bilder in drei Schritten:
Er hat die offiziellen Wahlprogramme der Parteien in ChatGPT gespeist.
Das Tool gefragt: "Wie würde unsere Zukunft aussehen, wenn 100 Prozent der Inhalte dieses Programms umgesetzt würden?"
Die KI antwortet in der Regel mit Text. Diesen hat Mundhenke verwendet, um ein Bild generieren zu lassen - mit dem Tool Dall-E.
Um sogenannte Artefakte zu korrigieren, habe er die Eingaben verfeinert.
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KI-Visionen: Vereinfacht und nicht objektiv
Die KI generiert eindrückliche Visionen. Ein vollständiges Bild liefert sie nicht. Denn einige Inhalte der Programme lassen sich schwer darstellen. Zum Beispiel die Forderung der SPD, Popkultur als gemeinnütziges Kulturgut zu fördern. Oder die Bewahrung der Schuldenbremse, wie es die Union fordert. Auch zeigen die Bilder nicht, wie die Parteien ihre Ideen umsetzen wollen.
Max Mundhenke präsentiert die KI-Bilder daher mit einer Erklärung dazu. Außerdem ist ihm wichtig, dass die Zukunftsvisionen nicht neutral seien. Es seien Interpretationen. Diese könnten, egal ob durch Menschen oder KI, "nicht vollständig objektiv sein", sagt Mundhenke.
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Wähler wollen Unterschiede zwischen Parteien erkennen
Politikwissenschaftler Sebastian Jäckle von der Universität Freiburg gibt zwei Punkte zu Bedenken: Erstens, ob die Bilder tatsächlich helfen können, Parteien und ihre Ziele zu unterscheiden.
Eine zusätzliche Möglichkeit könne deswegen sein, Bilder zu einzelnen Themenbereichen zu generieren und als Diskussionsgrundlage zu nutzen.
Zweitens merkt Jäckle an, dass die Bilder auf Grundlage von Idealisierung entstanden seien. "In ihren Wahlprogrammen zeichnen die Parteien ein sehr positives Bild von der Zukunft. Negative Aspekte lassen sie weg." Eine Ausnahme sei die AfD, die mit Negative-Campaigning arbeite und ein negatives Bild von der Zukunft zeichnet. Das zeige sich auch in den KI-Bildern.
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Chance, Menschen mit wenig Politikinteresse anzusprechen
Gleichzeitig sieht Jäckle die Chance, dass die Bildern Menschen mit wenig Interesse für Politik ansprechen - vor allem emotional.
Wahlwerbung zu produzieren sei mit KI-Tools viel einfacher geworden. Darin sieht er Chance und Gefahr zu gleich: "Natürlich werden so auch Fake News produziert und idealisierte Darstellungen können irreführend sein."
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von Robert Meyer
Neuauflage eines Projekts zur EU-Wahl
Es ist nicht das erste Mal, dass KI-Experte Mundhenke das Experiment wagt. Schon zur Europawahl postete er auf Social Media KI-generierte "Zukunftsvisionen" der Parteien. Er erreichte Millionen bei TikTok und sammelte hunderte Kommentare bei Instagram.
Die Reaktionen reichten von Begeisterung über den Einsatz der KI bis hin zu Beleidigungen - vor allem von AfD-Anhängern. Das Bild, das Mundhenke auf Grundlage des Programms der Rechtsaußen Partei generiert hatte, stach deutlich raus.
Max Mundhenke alias @tomkraftwerk Instagram-Post zur EU-Wahl
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Anschließend zeigte er die Bilder auch in Brandenburg bei einer Ausstellung. Mit seinem Projekt zur Bundestagswahl will er auf Tour gehen - sie mit Schulklassen, Politikerinnen und Politikern diskutieren.
Mehr Hintergrund zur Entstehung der Bilder teilt Max Mundhenke auf seiner Website.
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Liveblog
Quelle: ZDF
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