Klingbeil: Schwarz-rot "muss gelingen, sind dazu verdammt"
Klingbeil zu Schwarz-Rot:"Es muss gelingen, wir sind dazu verdammt"
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SPD-Chef Klingbeil und CDU-Chef Merz nähern sich in den Koalitionsverhandlungen an. Inhaltlich gibt es jedoch weiterhin Streitpunkte - vor allem bei dem Thema Steuern.
Die Hauptverhandler von Union und SPD kommen erneut zusammen. Diesmal in der CDU-Parteizentrale. Größter Knackpunkt bisher: Ein Milliardenloch im Haushalt.31.03.2025 | 2:27 min
Nach harten Bandagen im Wahlkampf scheinen sich CDU-Chef Friedrich Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil in den Koalitionsverhandlungen immer besser zu verstehen. Vor wenigen Tagen habe Merz ihm auch das Du angeboten, berichtete Klingbeil in der ARD. Gleichwohl betonte er:
Wir wollen gar nicht beste Freunde werden, aber ein Vertrauensverhältnis ist gerade dabei zu wachsen.
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Lars Klingbeil bei "Caren Miosga"
Er habe seit der Wahl das ein oder andere neu gelernt über Merz. Etwa, "dass man verlässliche Absprachen treffen kann, dass man belastbare Gespräche führt". Bei einem Thema kämen die beiden aber nicht zusammen: Fußball. Merz ist Fan von Borussia Dortmund, Klingbeil vom FC Bayern München.
Ziel sei es, "die Mitte der Gesellschaft" zu entlasten. Man dürfe aber "keine Versprechungen machen", die man "finanziell nicht halten" könne, so Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).31.03.2025 | 7:22 min
Union und SPD bei Steuererhöhungen und Solidaritätszuschlag uneins
Nein, es wird keine Steuererhöhungen geben. Das ist klar, dass man das nicht machen kann.
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Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef
Die gleiche Haltung zeigte CSU-Chef Markus Söder in der ARD.
Das ganze Gespräch mit Alexander Dobrindt im Video.30.03.2025 | 5:25 min
SPD-Chef Klingbeil und Manuela Schwesig (SPD) verwiesen hingegen darauf, dass es ohnehin schon eine Haushaltslücke für das Jahr 2025 gebe und die Union zudem noch Senkungen bei den Unternehmens- und Einkommenssteuern wolle.
Hier kommt ein anderes Thema ins Spiel, wo die Meinungen zwischen den beiden wahrscheinlichen Koalitionären auseinanderklaffen: der Solidaritätszuschlag. Dessen Abschaffung sei sein Ziel, bekräftigte der bayerische Ministerpräsident Söder.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig wiederum lehnte einen solchen Schritt ab. Allerdings zeigte sich Söder gesprächsbereit, sofern es bei den Koalitionsverhandlungen eine Einigung auf Entlastungen bei der Unternehmens- und Einkommenssteuer gebe.
Merz hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Mit den Milliarden-Finanzpaketen hat er sein Wahlversprechen gebrochen, und nun muss er auch bei Steuern und Migration zurückrudern.30.03.2025 | 3:54 min
Klingbeil: "Sind dazu verdammt"
Während CSU-Chef Söder in der ARD betonte, dass er sehr optimistisch sei, dass man einen Koalitionsvertrag hinbekomme, sagte Klingbeil:
Es muss gelingen, wir sind dazu verdammt.
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Lars Klingbeil, SPD-Chef
Es gehe jetzt um die Frage: "Kriegen wir hin, etwas Großes für dieses Land zu verändern", so Klingbeil. Es gehe um einen Koalitionsvertrag, der die großen Aufgaben im Land anpacke.
Die Koalitionsgespräche zwischen Union und SPD gehen in die entscheidende Phase. Worauf es jetzt ankommt, schätzt ZDF-Hauptstadtkorrespondent Karl Hinterleitner in Berlin ein.28.03.2025 | 1:11 min
Wer künftig ein Ressort übernehmen soll, werde in der SPD erst entschieden, wenn ein Koalitionsvertrag steht. Klingbeils Credo: Erst der Koalitionsvertrag, dann werde entschieden, wer in die Regierung gehe und wer in der Fraktion eine Aufgabe übernehme.
Wer wird Vizekanzler?
Zu seiner eigenen Zukunft wollte sich Klingbeil nicht äußern. Über den amtierenden Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte er: "Wir sind sehr, sehr froh, dass Boris Pistorius bei uns im Team dabei ist." Auf die Nachfrage, ob er wolle, dass Pistorius Verteidigungsminister bleibt, erklärte Klingbeil:
Diese Sätze gesagt, kann sich jeder jetzt den Rest denken. Aber wir sind froh, dass Boris Pistorius bei uns ist.
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Lars Klingbeil, SPD-Chef
Während Klingbeil derzeit als Finanzminister gehandelt wird, rechnen viele mit einem Verbleib Pistorius' im Verteidigungsministerium. Auch gilt einer von beiden als wahrscheinlicher Kandidat als Stellvertreter des künftigen Bundeskanzlers.
Dass der Vizekanzler gleichzeitig Verteidigungsminister ist, wäre allerdings ungewöhnlich. Bisher leiteten die meisten Stellvertreter des Kanzlers oder der Kanzlerin das Außenministerium. Andere Vizekanzler in den letzten Jahren waren
der Wirtschaftsminister
der Finanzminister
der Arbeitsminister
CDU, CSU und SPD setzen am Montag ihre Gespräche über eine mögliche gemeinsame Regierungskoalition fort. Die 19-köpfige sogenannte Hauptverhandlungsgruppe trifft sich dafür erstmals im Konrad-Adenauer-Haus, der CDU-Zentrale in Berlin. Die ersten beiden Verhandlungstage in diesem Format hatten am Freitag und Samstag im Willy-Brandt-Haus der SPD stattgefunden.
Quelle: dpa
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