Waldzustandsbericht: Nur einer von fünf Bäumen ist gesund
Waldzustandsbericht 2023:Nur einer von fünf Bäumen ist gesund
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Der Zustand der Wälder bleibt angesichts von Stress durch Hitze, Trockenheit und Käferschäden angespannt. "Der Wald entwickelt sich zum Dauerpatienten", sagt Agrarminister Özdemir.
Der Wald in Deutschland leidet weiterhin unter dem Klimawandel. Laut dem Waldzustandsbericht 2023 ist nur jeder fünfte Baum gesund. Der Wald entwickle sich "zum Dauerpatienten".13.05.2024 | 2:35 min
Deutsche Wälder erholen sich nicht von den Folgen des Klimawandels und leiden nach wie vor unter Trockenheit, höheren Temperaturen und dem Borkenkäfer. "Einer von fünf Bäumen ist gesund", sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir im ZDF-Morgenmagazin. Die Daten stammen aus dem Waldzustandsbericht 2023, den der Grünen-Politiker am Vormittag vorstellte. Bei dem Termin in Berlin betonte Özdemir:
In Deutschland ist nur noch einer von fünf Bäumen gesund - das zeigt der aktuelle Waldschadensbericht. Forscher und Forstleute in Brandenburg wollen die Wälder resistenter machen.13.05.2024 | 1:16 min
Özdemir: Umbau zu mehr Mischwäldern nötig
Es sei deshalb nötig, dem wertvollen Ökosystem "eine Langzeitkur" unter anderem mit einem Umbau zu mehr Mischwäldern zu verschreiben. Dies sei ein Generationenprojekt.
Als Laie sehe man das Ausmaß des Problem nicht direkt, wenn man durch den Wald gehe, wenn man "aber mit den Förstern spricht, blickt man in tief besorgte Gesichter", schilderte der Minister im ZDF-Morgenmagazin die Lage.
In diesem Jahr seien 250 Millionen Euro eingeplant, "um den Wald gegen die Klimakrise zu wappnen".
Waldzustandserhebung: Vier von fünf Bäumen krank
Nach der neuen Waldzustandserhebung für 2023 sind von den häufigsten Arten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche vier von fünf Bäumen krank, wie das Ministerium mitteilte. Im Vergleich zu 2022 hätten sich "keine deutlichen Verbesserungen des Waldzustands eingestellt, aber auch keine deutlichen Verschlechterungen".
Bei Kiefern entspannte sich die Lage etwas, da der Anteil der Bäume mit deutlich lichteren Kronen von 28 auf 24 Prozent sank. Bei Buchen, Eichen und Fichten stieg dagegen der Anteil mit starken Kronenschäden.
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Der Waldzustandsbericht wurde 1984 erstmals in der Bundesrepublik veröffentlicht. Die Erhebungen nach 1989 beruhen auf einem deutschlandweiten Stichprobennetz und dokumentieren die Schäden in Form zunehmend schütterer Baumkronen bis zum Absterben.