Minister: Wer könnte es von CDU, CSU und SPD werden?

    FAQ

    Schwarz-rote Koalitionsgespräche:Wie könnte das künftige Kabinett aussehen?

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    Wie viele Ministerien wird es in einer möglichen Regierung zwischen CDU, CSU und SPD geben und wer kommt als Minister infrage? Ein Überblick.

    Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Christlich Demokratischen Union (CDU), Friedrich Merz (M.), spricht mit dem Ko-Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei (SPD), Lars Klingbeil (L.), während einer Sonderplenarsitzung des Deutschen Bundestages am 18. März 2025 in Berlin.
    Friedrich Merz und Lars Klingbeil dürften als Kanzler und Vizekanzler in einem möglichen Kabinett gesetzt sein - aber wer kommt noch als Minister infrage?
    Quelle: epa

    Es ist eine eiserne Regel bei jeder Regierungsbildung: Die Posten werden zum Schluss vergeben. Daran werden sich auch Union und SPD in der entscheidenden Phase ihrer Koalitionsverhandlungen halten, die am Freitag beginnt.
    Hinter den Kulissen wird aber längst ausgiebig darüber diskutiert, wer in einem vom voraussichtlichen Kanzler Friedrich Merz (CDU) geleiteten Kabinett was werden könnte. Hier ein Überblick über die Spekulationen.

    Welche Partei bekommt wie viele Posten?

    Kanzler und Kanzleramtschef werden sicher von der stärksten der drei Regierungsparteien CDU gestellt. Bei 15 möglichen Ministerien gilt die Formel 6-6-3 als die wahrscheinlichste: jeweils sechs Ministerien für CDU und SPD und drei für die CSU - auch wenn einige in der CDU unter Verweis auf die Kräfteverhältnisse bei der Wahl gerne mehr Ministerien als die SPD hätten.
    SGS Standbild Wulf Schmiese
    "Es gibt zwar noch Konflikte - vor allem beim Thema Haushalt und Steuern. Aber die Koalitionsverhandler werden sich wahrscheinlich einigen", sagt ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese.26.03.2025 | 1:26 min

    Wer wird Vizekanzler?

    Die zentrale Frage bei der SPD ist: Was macht Parteichef Lars Klingbeil? Er könnte weiter als Partei- und Fraktionschef den Regierungskurs mitbestimmen. Als wahrscheinlicher gilt aber, dass er Vizekanzler im Kabinett wird und von diesem Posten aus auf eine Kanzlerkandidatur 2029 zusteuert.
    Klingbeils Leidenschaft ist zwar die Außenpolitik. Statt ins Auswärtige Amt dürfte es ihn aber eher ins deutlich mächtigere Finanzministerium ziehen. Dafür gibt es noch einen weiteren Grund - und der heißt Boris Pistorius. Der nach allen Umfragen beliebteste Politiker Deutschlands will weiter Verteidigungsminister bleiben.
    Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, SPD, im Berlin-direkt-Interview
    Die Koalitionsverhandlungen gingen gut voran, zeigt sich Arbeitsminister Heil im ZDF zufrieden. Aber es gelte "hart zu verhandeln", denn es lägen "noch Brocken vor uns", sagt er.23.03.2025 | 5:18 min

    Wer würde denn dann aus der Union Außenminister?

    Bleibt Boris Pistorius Verteidigungsminister, könnten Kanzleramt und Auswärtiges Amt erstmals seit fast 60 Jahren von derselben Partei besetzt werden, der CDU. In der Union kursieren mehrere Namen.
    Ex-NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gilt als Vize-Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und früherer Europaparlamentarier als bestens vernetzt, mit guten Kontakten zu Frankreich.
    Auch dem für Außen und Verteidigung zuständigen Fraktionsvize Johann Wadephul, dem früheren Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, oder dem Europaparlamentarier David McAllister werden Chancen auf das Ministeramt eingeräumt.

    Wer ist aus der CDU sonst noch fürs Kabinett im Rennen?

    Als so gut wie gesetzt gilt Generalsekretär Carsten Linnemann für das Wirtschaftsministerium. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, wird gleich für drei mögliche Posten gehandelt: Innenminister, Kanzleramts- oder Fraktionschef. Er gilt als loyal und Vertrauter von Merz.
    Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn gilt in der Union ebenso als ministrabel wie der stellvertretende CDU-Chef Andreas Jung, der Klima- und Energieexperte der Fraktion.
    Wer könnte Minister werden? Eine Bildergalerie:
    CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, Archivbild
    Lars Klingbeil, im Hintergund sind Logos der SPD zu sehen
    Alexander Dobrindt
    Boris Pistorius
    Saskia Esken
    Jens Spahn, aufgenommen am 19.02.2025 in Köln
    Thorsten Frei
    Stellvertretende CDU-Chefin Karin Prien zu Gast bei Lanz
    Staatsministerin Dorothee Bär ist zuständig für die Digitalisierung

    Lars Klingbeil

    Der SPD-Parteichef könnte in einer schwarz-roten Koalition Vizekanzler werden und ein Ministerium führen - womöglich das bedeutende Finanzministerium.

    Quelle: action press/Jens Schicke


    Wer wird der Top-Vertreter der CSU im Kabinett?

    Der mit Abstand stärkste CSU-Politiker auf dem Berliner Parkett ist Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Entsprechend groß sind die Erwartungen auch in der eigenen Partei, dass er ins Kabinett wechselt. Ob Dobrindt, nach seiner Zeit als Verkehrsminister von 2013 bis 2017, nun tatsächlich wieder Minister werden will, wird er am Ende aber frei entscheiden dürfen.
    Alexander Dobrindt
    Die politische Mitte habe eine hohe Verantwortung, so CSU-Landesgruppenchef Dobrindt. Es brauche eine andere Politik, um Radikalisierung zu verhindern.25.03.2025 | 5:33 min

    Wer aus der SPD schafft es neben "Klingorius" ins Kabinett?

    Den bisherigen SPD-Ministern Wolfgang Schmidt (Kanzleramt) und Jörg Kukies (Finanzen) werden kaum Chancen auf einen Verbleib im Kabinett eingeräumt und auch Karl Lauterbach (Gesundheit) hat eher schlechte Karten.
    Da die SPD ihre Posten paritätisch besetzen wird, dürfte es auf höchstens drei Männer und drei Frauen hinauslaufen. Nancy Faeser wird wohl nicht Innenministerin bleiben, weil ihr Ministerium wahrscheinlich an die Union geht. Sie könnte aber zu Justiz wechseln.
    ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Patricia Wiedemeyer im Gespräch mit ZDF-Mima-Moderatorin Mirjam Meinhardt
    Dass vertrauliche Details aus den Arbeitsgruppen von Union und SPD nun öffentlich gemacht wurden, habe auch taktische Gründe, so ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Patricia Wiedemeyer.26.03.2025 | 3:03 min
    Svenja Schulze würde gerne Entwicklungsministerin bleiben. Auch Parteichefin Saskia Esken werden Ambitionen auf einen Kabinettsposten nachgesagt, sie ist aber nicht erst seit der Wahlniederlage massiv unter Druck.
    Zu den ministrablen Frauen wird zudem die bisherige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gezählt, die allerdings auch als mögliche Nachfolgerin von Lars Klingbeil an der Fraktionsspitze gehandelt wird.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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