Hungerstreikender Aktivist zurück im Zeltcamp

    Nach Behandlung im Krankenhaus :Hungerstreikender Aktivist zurück im Zeltcamp

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    Hungerstreikende Klimaaktivisten leben seit Wochen in einem Berliner Zeltcamp. Einer von ihnen wurde nun in eine Klinik gebracht - und kehrte wenige Stunden später zurück.

    Der Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick in Berlin, aufgenommen am 31.05.2024
    Der Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick trat am 7. März in den Hungerstreik. (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Ein Teilnehmer des Klima-Hungerstreiks in Berlin ist nach Angaben der Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid" ins Krankenhaus eingeliefert worden. Grund sei ein Kreislaufkollaps von Wolfgang Metzeler-Kick nach 89 Tagen Hungerstreik gewesen, teilte die Kampagne am Dienstagmorgen mit.
    In der Klinik habe er sich nach Gabe einer Elektrolytlösung stabilisiert und sei ins Camp der Aktivisten am Bundeswirtschaftsministerium zurückgekehrt.
    Die Hand eines Aktivisten der Letzten Generation ist auf der Straße festgeklebt.
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    Klimaaktivisten wollen Regierungserklärung erzwingen

    Metzeler-Kick erklärte:

    Ich habe vorher schon entschieden: Wenn ich ins Krankenhaus komme, werde ich danach weiter hungern. Ich werde weiter hungern, bis Scholz endlich ausspricht, was Fakt ist: Es gibt kein CO2-Restbudget.

    Wolfgang Metzeler-Kick, Klimaaktivist

    Am Montag hatte die Initiative auf einer Pressekonferenz angekündigt, dass Metzeler-Kick und der 34-jährige Adrian Lack von Mittwoch an auch keine Flüssigkeiten mehr zu sich nehmen wollten. Metzeler-Kick befindet sich bereits seit dem 7. März im Hungerstreik. Mit dem "trockenen Hungerstreik" wollten sie den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) weiter erhöhen.
    Die Klimaaktivisten fordern von Scholz eine Regierungserklärung, in der er eingesteht, dass der Fortbestand der menschlichen Zivilisation durch die Klimakatastrophe extrem gefährdet sei, dass es kein CO2-Restbudget mehr gebe, weil bereits jetzt Hunderte Gigatonnen davon zu viel in der Luft seien und dass deshalb jetzt radikal umgesteuert werden müsse.
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    Aktivisten werden von Ärzten betreut

    Bei einem "Bürgerdialog" hatte Scholz Ende Mai ein Ende des Hungerstreiks gefordert und gesagt, dass er Gewalt ablehne und auch Gewalt gegen sich selbst "für keine gute Angelegenheit" halte. Es dürfe und müsse darüber gestritten werden, ob das, was die Bundesregierung in der Klimapolitik mache, richtig sei - ein Hungerstreik sei aber der falsche Weg, sagte er.
    Die hungerstreikenden Klimaaktivisten leben seit Wochen in einem Zeltcamp im Berliner Invalidenpark neben dem Bundeswirtschaftsministerium. Betreut werden sie von einem medizinischen Support-Team aus Ärztinnen und Krankenschwestern. Zwei Personen mussten den Hungerstreik aus gesundheitlichen Gründen abbrechen, aktuell verweigern noch vier Aktivisten die Nahrungsaufnahme.

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