AfD Thüringen will Höcke-Kritiker Klaus Stöber loswerden

    Klaus Stöber droht Ausschluss:AfD Thüringen will Höcke-Kritiker loswerden

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    Der AfD-Bundestagsabgeordnete Klaus Stöber kritisierte Björn Höcke im Juli in einem Interview. Jetzt hat seine Partei ein Ausschlussverfahren gegen ihn eingeleitet.

    Klaus Stöber
    Der AfD-Bundestagsabgeordnete Klaus Stöber warf Björn Höcke einen Hang zum Egozentrismus vor.
    Quelle: imago

    Die Thüringer AfD will den Bundestagsabgeordneten Klaus Stöber nach dessen kritischen Kommentaren über den Landesvorsitzenden Björn Höcke im Landtagswahlkampf aus der Partei ausschließen. Es sei ein Ausschlussverfahren gegen den Westthüringer Stöber eingeleitet worden, sagte der Co-Landesvorsitzende Stefan Möller auf Anfrage. Zuvor hatte die Zeitung "Die Welt" darüber berichtet.
    Möller begründete die Entscheidung mit den Äußerungen Stöbers vor der Landtagswahl in Thüringen. Die Kommentare seien einer Wahlkampf-Sabotage gleichgekommen, so Möller.
    Bildmontage: Portraitaufnahme von Björn Höcke - linke Seite: aktuelles Foto und rechte Seite älteres Foto von Björn Höcke
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    Stöber warf Höcke Hang zum Egozentrismus vor

    Der Bundestagsabgeordnete Stöber hatte öffentlich Kritik am Thüringer Parteichef und damaligen Spitzenkandidaten für die Wahl, Björn Höcke, geübt. "Für die Übernahme von Regierungsverantwortung sehen ihn viele in der AfD als Hindernis", sagte Stöber im Juli der "Welt am Sonntag". Er warf Höcke zudem einen Hang zum Egozentrismus vor..
    Stöber selbst sagte auf Anfrage, dass ihm zum Ausschlussverfahren noch kein Schriftstück vorliege. Allerdings sei er bereits bei einer Veranstaltung vergangene Woche in Eisenach mit den Rauswurfplänen gegen ihn konfrontiert worden.
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    Rückblickend räumte Stöber ein, dass der Zeitpunkt seiner Kritik "nicht unbedingt glücklich gewählt" gewesen sei. "Aber inhaltlich ist da nichts zurückzunehmen", so Stöber weiter. Er kündigte an, sich gegen den Ausschluss wehren und notfalls bis zum Bundesschiedsgericht der AfD zu gehen.
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    Quelle: ZDF

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