Bei den Kommunalwahlen in Thüringen hat die AfD kein einziges Spitzenamt im ersten Anlauf gewonnen. Neun AfD-Kandidaten haben es jedoch voraussichtlich in die Stichwahl geschafft.27.05.2024 | 1:38 min
Im südthüringischen Landkreis Hildburghausen hat es ein
Rechtsextremist knapp in die Stichwahl um den Landratsposten geschafft. Der bundesweit bekannte Neonazi Tommy Frenck erhielt bei der
Kommunalwahl am Sonntag 24,9 Prozent der Stimmen und zog damit knapp am CDU-Kandidaten Dirk Lindner vorbei.
Als aussichtsreich für den Chefsessel im Landratsamt gilt Sven Gregor, der für die Freien Wähler Landkreis Hildburghausen antrat und 42,4 Prozent der Stimmen im ersten Wahldurchgang erhielt.
Bei den Kommunalwahlen in Thüringen wird vor allem auf das Ergebnis der AfD wird geschaut. Die Wahlen gelten als Stimmungstest für die Landtagswahlen im September.26.05.2024 | 0:18 min
Frenck-Kandidatur sorgt für Irritationen
Frencks Kandidatur hatte bereits vor der Wahl für Irritationen gesorgt. Nach dem Thüringer Kommunalwahlgesetz kann zum Landrat oder Bürgermeister nicht gewählt werden, "wer nicht die Gewähr dafür bietet, dass er jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes und der Landesverfassung eintritt".
Laut Thüringer Verfassungsschutzbericht 2022 entwickelte sich Frencks Wählergemeinschaft "Bündnis Zukunft Hildburghausen" (BZH) "zur führenden neonazistischen Gruppierung im Landkreis Hildburghausen". Dennoch wurde der Extremist vom Wahlausschuss als Kandidat zugelassen.
Im Superwahljahr 2024 stehen auch viele Kommunalwahlen an. Die erste am 26. Mai in Thüringen bietet ein erstes Stimmungsbild.25.05.2024 | 3:36 min
Verfassungsschutz: Bedenkliche Aktivitäten
Frenck wurde bundesweit bekannt, weil er eine Reihe großer Neonazi-Konzerte organisiert hatte, zu denen teils Rechtsextremisten aus mehreren europäischen Ländern anreisten.
Im Verfassungsschutzbericht steht: "Seine unternehmerische Tätigkeit und seine politische Betätigung bilden inzwischen eine bedenkliche Symbiose von rechtsextremistischer Ideologie und eigenen wirtschaftlichen Interessen."
Quelle: dpa