Abschiebung: 47 Personen in den Irak geflogen

    Flug von Hannover nach Bagdad:47 Personen in den Irak abgeschoben

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    Am Montag sind 47 Menschen von Hannover in den Irak abgeschoben worden. Ein Teil von ihnen ist vorher straffällig geworden. Begleitet wurde die Aktion von Protesten.

    Ein Flugzeug hebt am Flughafen BER hinter einem Zaun mit Natodraht ab
    Am heutigen Montag fand ein Abschiebeflug aus Deutschland nach Irak statt. (Symbolfoto)
    Quelle: dpa

    47 Menschen aus elf Bundesländern sind von Hannover aus in den Irak abgeschoben worden. Das bestätigte ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums gegenüber ZDFheute. 16 von ihnen kamen demnach aus Niedersachsen, neun seien Straftäter gewesen.

    Die Personen waren gesetzlich zwingend abzuschieben, das sie die Möglichkeit einer freiwilligen Ausreise innerhalb der ihnen gesetzten Frist nicht genutzt haben und ihre Ausreisepflicht somit vollziehbar geworden war.

    Innenministerium Niedersachsen

    Des Weiteren erklärte ein Sprecher des Ministeriums, dass die Abschiebung nicht im "Zusammenhang zur Bundestagswahl" stehe. "Charterflüge werden grundsätzlich mit längerem zeitlichen Vorlauf geplant und terminlich festgelegt", heißt es in der Mitteilung.
    Blumen, Kerzen und Nachrichten liegen auf dem Gehweg in der Nähe der Stelle, wo ein Auto in eine Gruppe von Demonstranten gefahren war.
    Es ist ein wiederkehrendes Muster nach einem Anschlag: Die Politik zeigt sich betroffen, kündigt energisches Handeln an - und steht doch immer wieder vor einem Vollzugsproblem.16.02.2025 | 4:05 min

    Abschiebeflug in den Irak startete verspätet

    Der Charterflug von Freebird Airlines startete dem Tracking-Portal Flightradar zufolge um 9:18 Uhr. Eigentlich hätte die Maschine demnach bereits um acht Uhr abheben sollen. Grund für die Verspätung war laut Polizei das winterliche Wetter - das Flugzeug musste erst enteist werden. Am frühen Nachmittag sollte es in der irakischen Hauptstadt Bagdad landen.
    Begleitet wurde der Abschiebeflug von einer Demonstration des Flüchtlingsrats Niedersachsen, der Seebrücke und des Netzwerks gegen Abschiebung. Nach Angaben des Flüchtlingsrats ist unter den Abgeschobenen ein 30 Jahre alter Jeside aus der Region Shingal, in der sich 2014 der Genozid an der ethnisch-religiösen Minderheit durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ereignete.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa, ZDF

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