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Antidiskriminierungsbeauftragte:Ataman: Nach Hanau hat Deutschland "versagt"
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Am 19. Februar 2020 starben neun Menschen mit Migrationshintergrund in Hanau, erschossen aus rassistischen Motiven. Die Antidiskriminierungsbeauftragte erhebt nun schwere Vorwürfe.
Die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung hat scharfe Kritik geübt.
Quelle: imago images
Kurz vor dem vierten Jahrestag des rechtsterroristischen Attentats von Hanau am Montag kritisiert die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, den Umgang Deutschlands mit Hinterbliebenen und Betroffenen. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte sie:
Vier Jahre nach dem rassistischen Anschlag gedenken Tausende der Opfer. Sie wollen ein Zeichen der Solidarität mit den Angehörigen setzen und demonstrieren gegen Rassismus. 17.02.2024 | 2:51 min
Ataman: Keine Entschuldigung, kein Mahnmal
Auch vier Jahre nach dem Terroranschlag fühlten sich viele Betroffene und Angehörige von Staat und Behörden alleingelassen. Noch immer gebe es keine offizielle Entschuldigung des hessischen Innenministers für die dokumentierten Fehler der Polizei, bemängelte Ataman.
Auch gebe es weiterhin kein offizielles Mahnmal für die Opfer auf dem zentralen Marktplatz der Stadt, und "noch immer werden Angehörige vom Vater des Täters drangsaliert".
Am 19. Februar 2020 hatte ein damals 43 Jahre alter Deutscher in Hanau neun Menschen gezielt und aus rassistischen Motiven erschossen. Nach dem Anschlag tötete er seine Mutter und sich selbst. Der Vater des Täters lebt bis heute in unmittelbarer Nähe von einem der Anschlagsorte.
Vor vier Jahren hat ein 43-Jähriger in Hanau neun Menschen aus rassistischen Gründen getötet. Mit dem Abschlussbericht gilt die Aufarbeitung als beendet, Angehörige kritisieren das.05.12.2023 | 1:44 min
Kritik an FDP-Bundestagsfraktion
Ataman kritisierte vor allem die Bundestagsfraktion der FDP, da diese aus Sicht der Bundesbeauftragten das Demokratiefördergesetz verschleppt:
Ataman: Menschen mit Migrationsgeschichte "öffentlich stigmatisiert"
Ataman warnte außerdem davor, Geflüchtete und Muslime zu Sündenböcken in den politischen Debatten zu erklären. Dies befeuere Rassismus. "Man kann kritische Migrationsdebatten führen, ohne Muslime und Migranten zu Sündenböcken für die Probleme im Land zu erklären. Trotzdem geschieht genau das immer wieder."
Menschen mit Migrationsgeschichte würden auch nach dem Anschlag von Hanau weiter "öffentlich stigmatisiert", kritisierte die Bundesbeauftragte:
Am 19.2.2020 wurden in Hanau neun Menschen bei einem rassistischen Anschlag getötet. Noch immer gibt es ungeklärte Fragen. Die Angehörigen fühlen sich alleingelassen. Wie geht die Aufarbeitung voran?20.02.2023 | 2:02 min
Quelle: KNA, AFP
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von Susana Santina