Robert Habeck will Sozialabgaben auf Kapitalgewinne
Vorschlag erntet scharfe Kritik:Habeck will Sozialabgaben auf Kapitalgewinne
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Sparer und Anleger sollen nach dem Willen von Robert Habeck auf Kapitaleinkünfte wie etwa Zinsen Sozialbeiträge zahlen. Der Vorschlag des Grünen-Kanzlerkandidaten stößt auf Kritik.
Durch die Erhöhung der Beitragsgrundlage würde der Druck auf die Arbeitslöhne laut Habeck deutlich reduziert. (Archivfoto)
Quelle: AFP
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck will auch Einkünfte aus Kapitalerträgen für die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen heranziehen. "Wir würden gern die Beitragsgrundlage erhöhen", sagte er in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".
Habeck kritisierte, dass Kapitalerträge bislang von Sozialversicherungsbeiträgen freigestellt seien. Arbeitslöhne würden dadurch stärker belastet als Kapitalerträge.
Deswegen schlagen wir vor, dass wir auch diese Einkommensquellen (...) sozialversicherungspflichtig machen.
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Robert Habeck, Grünen-Kanzlerkandidat
Das sei ein Schritt zu mehr Solidarität innerhalb des Systems.
Die gesetzlichen Krankenkassen haben ihre Beiträge deutlich erhöht zum Jahreswechsel, da ihnen ein Milliardenloch drohte. Aber dadurch steigen auch die Lohnnebenkosten. 13.01.2025 | 2:33 min
Kritik an Habecks Vorschlag
Umgehend hagelte es Kritik aus der CSU: "Die Grünen wollen nicht nur höhere Steuern. Jetzt wollen sie auch noch ans Sparguthaben der Menschen und ihre Erträge ran", sagte Parteichef Markus Söder der Deutschen Presse-Agentur. "Das lehnen wir grundlegend ab."
Auf schon einmal versteuertes Geld dürfen keine zusätzlichen Beiträge und Steuern erhoben werden.
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Markus Söder, CSU-Parteichef
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) warnte davor, dass ein solcher Schritt die Mittelschicht besonders belasten würde. Pflichtversicherte müssten dann gegebenenfalls bis zur Beitragsbemessungsgrenze Beiträge auf Kapitalerträge zahlen, sagte der SdK-Vorstandsvorsitzende Daniel Bauer den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Millionäre und Milliardäre würde dies nicht treffen, da die Krankenversicherungsbeiträge eben durch die Beitragsbemessungsgrenze begrenzt sind.
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Daniel Bauer, SdK-Vorstandsvorsitzender
"Wir brauchen mehr Steuerung", sagt Vorstandvorsitzender der DAK Andreas Storm zu möglichen Lösungen für die steigenden Krankenkassen-Beiträge. 13.01.2025 | 4:48 min
Auch FDP-Generalsekretär Marco Buschmann und Fraktionsvize Christoph Meyer äußerten Kritik. Der Funke Mediengruppe sagte Meyer:
Habecks Vorschlag offenbart die ökonomische Kleingeistigkeit und den Sozialneid der Grünen.
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Christoph Meyer, FDP-Fraktionsvize im Bundestag
"Wir brauchen mehr Anreize für private Altersvorsorge", forderte Buschmann zudem. Wenn jemand dies tun wolle, müsse man das unterstützen. Durch Sozialbeiträge auch auf Kapitalbeiträge drohe hingegen eine "Demotivation".
Lohnt sich ein Wechsel der Krankenkasse, um Geld zu sparen?26.11.2024 | 2:38 min
Warnung vor Anstieg von Krankenkassenbeiträgen
Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, hatte zuvor vor einem weiteren deutlichen Anstieg der Krankenkassenbeiträge gewarnt. Ohne politisches Eingreifen drohe in diesem Jahrzehnt ein Anstieg auf 20 Prozent, sagte Baas der "Süddeutschen Zeitung".
Zu Jahresbeginn hatte die überwiegende Zahl der 94 gesetzlichen Krankenkassen den Zusatzbeitrag kräftig auf im Schnitt 2,91 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens angehoben. Dieser kommt auf den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns obendrauf.
Auf Kapitalerträge werden keine Sozialabgaben gezahlt, aber eine Abgeltungsteuer in Höhe von 25 Prozent auf Einkünfte, die über den Freibetrag von 1.000 Euro hinausgehen. Im Wahlprogramm der Grünen für die Bundestagswahl heißt es, sie wollten auch das "Auseinanderklaffen der Besteuerung von Arbeits- und Kapitaleinkünften" angehen.
Als Reaktion auf den steigenden Krankenstand von Erwerbstätigen könnte die Lohnzahlung am ersten Krankheitstag ausgesetzt werden. Kritik kommt vom Deutschen Gewerkschaftsbund. 07.01.2025 | 1:37 min
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