Gelbhaar-Affäre: Ex-Abgeordneter Mutlu verlässt die Grünen

    Mutlu: Affäre kein Einzelfall:Fall Gelbhaar: Ex-Abgeordneter verlässt Grüne

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    Der frühere Grünen-Abgeordnete Mutlu tritt wegen falscher Belästigungsvorwürfe gegen Gelbhaar aus der Partei aus. Er kritisiert strukturelle Probleme im Berliner Landesverband.

    Stefan Gelbhaar
    Gegen den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar stehen Belästigungsvorwürfe im Raum – offenbar teilweise zu Unrecht. Die Grünen stellen in dem Fall Strafanzeige.20.01.2025 | 1:49 min
    Wegen der Affäre um mutmaßlich erfundene Belästigungsvorwürfe gegen den Politiker Stefan Gelbhaar ist der ehemalige Berliner Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu aus der Partei ausgetreten. Über den Schritt informierte Mutlu den Berliner Landesverband in einem Schreiben, das dem "Tagesspiegel" nach Angaben der Zeitung vom Dienstag vorlag.
    Darin schreibt Mutlu der Zeitung zufolge, die Vorfälle seien kein isolierter Einzelfall, sondern "Ausdruck eines tief verwurzelten strukturellen Problems im grünen Landesverband Mitte". Für manche Funktionäre zähle der Machterhalt und die eigene Karriere offenbar mehr als Integrität, Gerechtigkeit oder Anstand.




    Mutlu über Parallelen zu eigenen Erfahrungen

    Mutlu zieht in dem von der Zeitung zitierten Schreiben auch Parallelen zu seinen eigenen Erfahrungen im Berliner Landesverband. Ihm wurde vor der Bundestagswahl 2021 vorgeworfen, gezielt Mitglieder angeworben zu haben, um ihn bei seiner Nominierung zu unterstützen, was er stets bestritt. Mutlu wurde daraufhin nicht mehr als Direktkandidat aufgestellt.
    Für Mutlu stehen hinter den Vorgängen Muster. Es würden erst haltlose Vorwürfe erhoben und dann innerparteilich großer Druck ausgeübt, zitiert ihn der "Tagesspiegel".

    Für eine Partei, die sich sonst moralisch über Andere erhebt, ist es geradezu heuchlerisch und beschämend, einen Abgeordneten mit falschen Anschuldigungen derart skrupellos kaltzustellen.

    Früherer Grünen-Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu

    Der Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/Die Grünen) reagiert auf seine ausgebliebene Wiederwahl als Direktkandidat für den Wahlkreis Berlin-Pankow zur kommenden Bundestagswahl.
    Die Belästigungsvorwürfe gegen Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar könnten erfunden sein. Eine Bezirks-Politikerin trat aus, während Gelbhaar Anzeige erstattete.19.01.2025 | 0:23 min

    Gelbhaar bleibt umstritten nach Belästigungsvorwürfen

    Nach Berichten über Belästigungsvorwürfe hatte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Gelbhaar auf eine Kandidatur auf der Berliner Landesliste der Partei verzichtet und wurde als Direktkandidat für den Wahlkreis Berlin-Pankow abgewählt. Allerdings waren die Vorwürfe gegen ihn offenbar teilweise erfunden.
    Hat die Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar offenbar erfunden und unter falschem Namen erhoben: Shirin Kreße.
    Hat die Vorwürfe gegen Stefan Gelbhaar offenbar erfunden und unter falschem Namen erhoben: Shirin Kreße.
    Quelle: Imago

    Die Berliner Grünen-Bezirkspolitikerin Shirin Kreße, die Gelbhaar mutmaßlich unter falschem Namen und mit einer gefälschten eidesstattlichen Erklärung belastete, verließ die Grünen inzwischen. Der Bundesparteivorstand erstattete Anzeige gegen sie. Sieben weitere Frauen, die ebenfalls Meldungen bei einer Ombudsstelle gegen Gelbhaar einreichten, halten an ihren Vorwürfen aber fest.

    Strafanzeige im Fall Gelbhaar
    :Der nächste Wahlkampf-Gau der Grünen

    Es läuft einfach nicht für die Grünen. Erst kann Robert Habeck seinen Vorschlag zu Sozialbeiträgen nicht erklären. Nun stellt die Partei Strafanzeige wegen einer möglichen Intrige.
    von Dominik Rzepka
    Franziska Brantner und Felix Banaszak
    Analyse
    Quelle: AFP
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