Polizeigewerkschaft GdP: Neue Grenzkontrollen kaum wirksam
Aufgriffe "relativ gering":GdP: Neue Grenzkontrollen zeigen kaum Wirkung
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Die Gewerkschaft der Polizei sieht wenig Effekte durch die neuen Kontrollen an den deutschen Grenzen. Es habe kaum Aufgriffe unerlaubter Personen oder von Schleusern gegeben.
Die Gewerkschaft der Polizei hat rund eine Woche nach der Einführung der Kontrollen an deutschen Grenzen Bilanz gezogen. Bisher habe es kaum Aufgriffe unerlaubter Personen gegeben.25.09.2024 | 0:20 min
Gut eine Woche nach der Einführung neuer Grenzkontrollen sieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bislang keine Fortschritte durch die Maßnahme. "Festzustellen bleibt, dass die Aufgriffe von unerlaubten Menschen sowie Schleusern relativ gering ist", sagte der GdP-Vorsitzende Andreas Roßkopf dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwochsausgaben).
Folglich habe es an der Westgrenze auch nur eine geringe Zahl an Zurückweisungen gegeben. Roßkopf fügte hinzu, die GdP stelle fest, dass "mit Einführung der Grenzkontrollen die Kontrollstellen und Hauptstraßen umfahren werden".
Kontrollen von Regierung durch Terrorismusgefahr begründet
Die Bundesregierung hatte zum 16. September wieder Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen veranlasst. Zur Begründung verwies Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in einem Brief an die EU-Kommission auf "Gefahren durch den islamistischen Terrorismus" und auf "Vorfälle von Messer- und Gewaltkriminalität durch Geflüchtete". Die Maßnahme ist zunächst auf sechs Monate befristet.
An allen deutschen Landesgrenzen gibt es aktuell Grenzkontrollen. Damit will Bundesinnenministerin Faeser die Zahl unerwünschter Einwanderungen eindämmen. Doch was bringen die Kontrollen wirklich?19.09.2024 | 1:51 min
GdP kritisiert mangelnde moderne Ausstattung
Der GdP-Chef kritisierte im Gespräch mit dem RND im Zusammenhang mit den ausgeweiteten Grenzkontrollen mangelnde moderne Ausstattung der zuständigen Polizisten. So seien unter anderem moderne Fahndungsfahrzeuge, mobile Kontrollstellen, Geschwindigkeitstrichter und Beleuchtung nötig. "Die Versäumnisse in diesem Bereich in den letzten Jahren fallen uns jetzt auf die Füße", sagte Roßkopf.
Eine abschreckende Wirkung der Maßnahmen sei bisher ebenfalls nicht zu erkennen. Die Weiterleitungen "von Schutz- und Asylsuchenden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Landesinneren bleiben weiterhin hoch", so Roßkopf.
Dass der mutmaßliche Täter von Solingen nicht abgeschoben wurde, sei kein Einzelfall, so Andreas Roßkopf, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft GdP für den Bereich Bundespolizei.29.08.2024 | 5:09 min