Ablehnung der Gewerkschaften:Kritik an Steuer-Begünstigung von Überstunden
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Die FDP hatte am Montag Steuervorteile für das Leisten von Überstunden vorgeschlagen. Jetzt hagelt es Kritik - von den Gewerkschaften.
Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) bezeichnet es im Zuge eines FDP-Vorschlags als "vollkommen wirklichkeitsfremd", die Arbeitsmoral der Beschäftigten infrage zu stellen.
Quelle: dpa
Die Forderung der FDP zur steuerlichen Begünstigung von Überstunden stößt bei Gewerkschaften auf Ablehnung.
Wer den Fachkräftemangel wirksam bekämpfen wolle, solle dafür sorgen, dass mehr Eltern in Vollzeit arbeiten können, fuhr sie fort. Dafür brauche es vor allem mehr und bessere Kinderbetreuung.
"Es ist vollkommen wirklichkeitsfremd, die Arbeitsmoral der Beschäftigten infrage zu stellen: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland mehr als 1,3 Milliarden Überstunden geleistet, weit mehr als die Hälfte davon war unbezahlt", sagte Fahimi.
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Kritik von Verdi
Kritisch äußerte sich auch Verdi-Chef Frank Werneke. Anstatt Überstunden und Zuschläge steuerfrei zu stellen, sei es sinnvoller, wenn die Arbeitgeber von vornherein so viel zahlten, dass Überstunden für die Beschäftigten attraktiv sind und der Staat weiterhin Einnahmen erzielt, sagte er den Funke-Zeitungen. "Andernfalls erodiert die Einnahmebasis des Staates immer weiter."
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Die FDP hatte am Montag gefordert, die Steueranreize zum Leisten von Überstunden zu verbessern. Durch die Progression der Lohn- und Einkommensteuer verringere sich das Gehaltsplus für Überstunden derzeit oft, heißt es in einem vom Parteipräsidium verabschiedeten Fünf-Punkte-Papier zur Stärkung der Wirtschaft. "Um das zu verhindern, könnten sowohl eine begrenzte Zahl von Überstunden wie auch ausbezahlte Überstundenzuschläge steuerfrei gestellt werden."
Sprecher der Linken: Vorschlag sei "hanebüchen"
Ablehnend zu dem FDP-Vorstoß geäußert hatte sich bereits die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katharina Barley. Auch der finanzpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Christian Görke, bezeichnet laut "Welt" die Steuervorschläge als "hanebüchen".
Stattdessen brauche es eine ehrliche Steuerreform. "Steuern für die Mitte der Gesellschaft runter und Steuern für Milliardäre rauf. Damit werden die Jobs von Fachkräften automatisch attraktiver."