Russland plante möglicherweise einen Sabotage-Akt mit einer Drohne auf den NATO-Stützpunkt Geilenkirchen. Die Deutsche Presseagentur erfuhr von einem ernstzunehmenden Hinweis. 26.08.2024 | 0:22 min
Hinter der
vorübergehenden Anhebung der Sicherheitsstufe auf dem Nato-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen bei Aachen steckten mutmaßlich Erkenntnisse eines Geheimdienstes zu einer möglichen Bedrohung durch einen russischen Sabotageakt. Es habe einen ernstzunehmenden Hinweis eines ausländischen Nachrichtendienstes "auf Vorbereitungshandlungen für einen wahrscheinlich russischen Sabotageakt gegen den Nato-Stützpunkt durch Einsatz einer Drohne" gegeben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach eigenen Angaben aus deutschen Sicherheitskreisen.
Vergangene Woche hatte wegen einer möglichen Bedrohung auf dem Stützpunkt der
Nato in
Nordrhein-Westfalen knapp 24 Stunden lang die zweithöchste Sicherheitsstufe gegolten. Nachdem nichts passiert war, wurden die Sicherheitsvorkehrungen am Freitagnachmittag wieder auf den Level zurückgefahren, der vorher gegolten hatte, der sogenannte Level Bravo+. Es habe sich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt, um das potenzielle Risiko für das Personal zu minimieren, erklärte ein Sprecher.
Für den Nato-Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen wurde aufgrund einer vermuteten Bedrohungslage die Sicherheitsstufe erhöht.23.08.2024 | 2:44 min
Nato-Flughafen für Spezialflugzeuge
Zuvor waren wegen des Geheimdiensthinweises alle nicht unbedingt benötigten Mitarbeiter nach Hause geschickt worden. Die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie bedeutet im Nato-Jargon, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischer Aktion gegen das Bündnis wahrscheinlich ist.
Der Nato-Flughafen in Geilenkirchen ist der Hauptstützpunkt von Awacs-Spezialflugzeugen, die vor allem zur Überwachung des Luftraumes im östlichen Bündnisgebiet eingesetzt werden. Die Maschinen sind mit ihrem pilzförmigen Radaraufbau in der Lage, andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung zu orten und zu identifizieren. Am Nato-Flugplatz arbeiten nach Worten des Sprechers normalerweise etwa 1.600 Menschen.
Sprecher will sich zu mutmaßlichen Sabotage-Plänen nicht äußern
Derzeit sind es allerdings deutlich weniger, da Awacs seit diesem Montag vorübergehend nur von zwei Flugplätzen in der
Türkei und Norwegen starten. Hintergrund der Verlegung ist nach Angaben der Nato allerdings nicht die Bedrohungslage, sondern eine seit längerem geplante Betriebspause in Geilenkirchen aus organisatorischen Gründen.
Zu dem Bericht über mögliche russische Anschlagspläne gegen den Standort in Deutschland wollte sich ein Sprecher am Montag nicht äußern. Seinen Angaben zufolge wurden bislang keine Drohnen im Luftraum über dem Flugplatz gesichtet.
Am Nato-Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen gab es einen weiteren Vorfall mit Verdacht auf Sabotage. Zuletzt haben sich die Vorfälle in der Nähe von Militärstandorten gehäuft. 23.08.2024 | 1:23 min
Verdächtige Beobachtungen an mehreren Standorten
Auch in Geilenkirchen waren verdächtige Beobachtungen gemacht worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde zwischenzeitlich jemand im Umfeld des Flughafens für Befragungen in Gewahrsam genommen, der Verdacht gegen die Person habe sich aber nicht erhärtet.
Quelle: dpa