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Gedenken an KZ-Befreiung:"Immer wieder gegen das Vergessen stemmen"
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Vor 79 Jahren wurden die Konzentrationslager in Ravensbrück, Sachsenhausen und Buchenwald befreit. Bei der Gedenkfeier rief Brandenburgs Ministerpräsident zu Menschlichkeit auf.
Zahlreiche Menschen nahmen an der Zentralen Gedenkveranstaltung anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück teil und legen Kränze nieder.
Quelle: dpa
Anlässlich des 79. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager in Ravensbrück, Sachsenhausen und Buchenwald ist an die Opfer der NS-Verbrechen erinnert worden. Bei der Gedenkveranstaltung in Ravensbrück sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), zehntausenden Menschen, darunter vor allem Frauen und Kinder, sei in dem KZ unendliches Leid zugefügt worden.
Zudem betonte Woidke, aus der Vergangenheit zu lernen heiße, einzustehen für Mitmenschlichkeit, Toleranz und ein friedliches Miteinander sowie gegen Hass und Hetze. Woidke sagte:
Zum Gedenken an die Opfer gehöre auch die Verpflichtung, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen. Jüdinnen und Juden müssten sich überall in Deutschland sicher fühlen können.
Hunderte kamen zur zentralen Gedenkveranstaltung
Mehrere Hundert Menschen waren nach Ravensbrück zur zentralen Gedenkveranstaltung des Landes Brandenburgs gekommen, darunter sechs Überlebende des KZ Ravensbrück aus Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Israel und Polen. Unter ihnen Barbara Piotrowska, die nach dem Warschauer Aufstand 1944 mit ihrer Mutter ins Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt wurde. Sie betonte die Bedeutung der Erinnerung an die NS-Verbrechen.
Erinnerung an Überfall der Hamas auf Israel
Der Israeli Richard Fagot, der 1944 als Neunjähriger mit seiner Mutter in das KZ Ravensbrück gelangte, kritisierte, nach dem Terrorangriff der Hamas werde zunehmend das Opfer Israel des Völkermordes beschuldigt. Die Vorwürfe seien haltlos und eine Gefahr für die Zukunft der westlichen Welt, sagte er. Es gelte, "kritisch und aufrichtig" zu denken, um drohende Gefahren zu erkennen und ihnen zu entgehen.
Bei der Gedenkveranstaltung in Buchenwald erinnerte der Präsident des Buchenwald-Komitees, Naftali Fürst, vor rund 300 Gästen an das Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 in Israel. Er habe es nie für möglich gehalten, dass seine Urenkelin dort dieselbe Todesangst wie damals er selbst habe erleben müssen. "Antisemitismus, Rassismus und Revisionismus bringen den Tod", sagte Fürst. Er rufe alle Menschen in Kriegsgebieten auf, durchzuhalten und gegen den mörderischen Wahnsinn der Extremisten einzutreten.
In der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg betonte Brandenburgs stellvertretende Ministerpräsidentin und Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), das Ausmaß an antisemitischer Hetze, Übergriffen, Anfeindungen und Hass vielerorts in Deutschland sei erschütternd. Aufklärung an historischen Orten der NS-Verbrechen bleibe auch deshalb bedeutsam.
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Zahlreiche Opfer in Ravensbrück, Sachsenhausen und Buchenwald
In Ravensbrück ließ die sogenannte Schutzstaffel der Nazis (SS) 1939 das größte deutsche Frauen-Konzentrationslager errichten, in das später auch Männer kamen. Zwischen 1939 und 1945 waren laut Gedenkstätte mehr als 120.000 Frauen, 20.000 Männer und etwa 1.000 weibliche Jugendliche dort inhaftiert. Zehntausende seien ermordet worden oder an Hunger, Krankheit oder durch medizinische Experimente gestorben. Ende April 1945 trieb die SS Zehntausende Häftlinge auf Todesmärsche, 3.000 zurückgelassene Kranke wurden am 30. April 1945 durch die Rote Armee befreit.
Im KZ Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, mindestens 55.000 von ihnen seien ums Leben gekommen. In das 1937 errichteten Lager Buchenwald bei Weimar und seine Außenlager hatten die Nationalsozialisten bis 1945 mehr als eine Viertelmillion Menschen aus 50 Ländern verschleppt. 56.000 Menschen wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten, durch Zwangsarbeit oder medizinische Experimente.
Quelle: Mit Material von epd, dpa
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