Lokführergewerkschaft:GDL: Mario Reiß löst Claus Weselsky ab
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Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat einen neuen Bundesvorsitzenden. Mario Reiß folgt auf Claus Weselsky - und schlägt sogleich ähnlich scharfe Töne an.
Mario Reiß ist der neue Mann an der Spitze der GDL (Archivfoto).
Quelle: picture alliance/dpa | Martin Schutt
Führungswechsel bei der Lokführergewerkschaft GDL: Das bisherige Mitglied des Gewerkschaftsvorstandes, Mario Reiß, wurde bei der Generalversammlung in Dresden am Dienstag zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Der langjährige Gewerkschaftschef Claus Weselsky war nicht mehr angetreten und verabschiedet sich in den Ruhestand. Bei der GDL-Generalversammlung stimmten 94,8 Prozent der 250 Delegierten für seinen Nachfolger, wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte.
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Weselsky selbst wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Er habe "in unterschiedlichen Funktionen unschätzbare Verdienste für die GDL erworben", erklärte die Gewerkschaft. Als Bundesvorsitzender stellte er sich "unermüdlich, kompetent und erfolgreich in den Dienst" der Lokführerinnen und Lokführer.
Reiß knüpft an Weselskys scharfe Bahn-Kritik an
Weselskys Nachfolger knüpfte mit scharfer Kritik an der Deutschen Bahn am Kurs des 65-Jährigen an. "Die Bahn ist für die Fahrgäste jedes Jahr spürbar schlechter geworden", sagte Reiß der "Süddeutschen Zeitung".
Für die Fahrgäste bleibe wohl noch über Jahre die Belastung durch viele Zugausfälle.
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Ex-GDL-Chef Weselsky war bekannt für drastische Worte
Weselsky stand der GDL seit 2008 vor und machte sich mit Streiks und rüdem Ton als harter Kämpfer für die Arbeitnehmerrechte einen Namen - und nicht nur Freunde. Die "Bild"-Zeitung stellte ihn sogar als Krawallmacher und "Buhmann der Nation" dar.
Auch gewerkschaftsintern gab es Kritik am Auftreten des Chefs. Als letztes großes Projekt boxte er in diesem Jahr die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche für seine Lokführerinnen und Lokführer durch.
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Reiß ist seit 2022 Mitglied im GDL-Vorstand. Seine Nummer zwei wird Lars Jedinat, der den Posten des stellvertretenden Bundesvorsitzenden zuvor bereits inne hatte.
Quelle: ZDF
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Quelle: AFP
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