Ukraine: Gauck kritisiert Zögern bei Taurus-Lieferung

    Krieg in der Ukraine:Gauck kritisiert Zögern bei Taurus-Lieferung

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    Alt-Bundespräsident Gauck übt Kritik an Bundeskanzler Scholz bezüglich dessen Haltung zur Waffenlieferung an die Ukraine. Durch Zögern werde "die Bedrohung der freien Welt" größer.

    Joachim Gauck
    Kann das Zögern in der Debatte um die Taurus-Lieferung nicht mehr nachvollziehen: Alt-Bundespräsident Gauck
    Quelle: imago

    Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für dessen Zögern bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine kritisiert.

    Gauck: "Kann nicht nachvollziehen, dass wir zögern"

    In einem Interview mit der Bild am Sonntag (Bams) sagte Gauck, der Kanzler müsse sich "immer wieder einmal fragen, ob er nicht hinter seinem formulierten Anspruch zurückbleibt, alles zu tun, damit Russland nicht zu einem Sieg-Frieden kommt".
    Auf eine Frage nach der von der Ukraine erbetenen Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper antwortete Gauck:

    Ich kenne mich im Militärischen nicht aus, aber ich habe mit Menschen gesprochen, die über das notwendige militärische Wissen verfügen. Und nach diesen Gesprächen kann ich nicht mehr nachvollziehen, dass wir zögern, diese Waffe und weitere Munition zu liefern.

    Joachim Gauck

    Gauck sagte weiter, Irritationen entstünden, wenn "durch das Zögern der Regierung nicht nur die Chancen der Ukraine geringer werden, sondern die Bedrohung der freien Welt größer wird".
    Angriffswelle auf Ukraine
    Deutschland dürfe nicht nachlassen, die Ukraine zu unterstützen, sagt auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Sie fordert die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew.02.01.2024 | 0:49 min

    Rufe nach Taurus-Bereitstellung mehren sich

    Taurus-Marschflugkörper haben eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und sind einer der modernsten Flugkörper der Luftwaffe. Die Waffen finden auch aus großen Höhen und Entfernungen ihr Ziel und können etwa Bunkeranlagen zerstören.

    Diese Waffen hat Deutschland der Ukraine bereits geliefert








    Die Ukraine fordert sie schon lange, doch Scholz hatte Anfang Oktober entschieden, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Als Grund wurde genannt, dass sie Kiew Angriffe auf Waffendepots und Versorgungslinien auf russischem Staatsgebiet erleichtern würden.
    Nach den jüngsten massiven Luftangriffen Russlands auf die Ukraine mehren sich jedoch die Rufe nach der Bereitstellung des Waffensystems.

    Gauck: "Militärische Fähigkeiten Europas ausbauen"

    Alt-Bundespräsident Gauck sagte, angesichts des "zermürbenden Stellungskriegs und der abscheulichen Luftangriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung" schaue er "sorgenvoll auf unser Tun" und frage sich, "ob unsere Unterstützung ausreicht".
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    Die Entscheidung, Taurus nicht zu liefern, koste "unnötig Menschenleben", so CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. Die Vorwürfe müsse sich das Kanzleramt nun "gefallen lassen".29.11.2023 | 15:23 min
    Mit Blick auf die Haltung Russlands sagte Gauck der "Bams", von dem Land gehe eine "wirklich kriegerische Bedrohung" aus. Gegen diese seien Deutschland und Europa "nicht ausreichend gerüstet". Es sei angesichts dessen "wichtig, die militärischen Fähigkeiten Europas auszubauen", sagte Gauck weiter. Für den Fall, dass die USA keinen Schutz mehr gewähren, brauche Europa einen eigenen nuklearen Schirm.
    Quelle: AFP, dpa

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