Kanzlerkandidat Merz "ganz sicher": Auf Söder ist Verlass
Kanzlerkandidat der Union:Merz "ganz sicher": Auf Söder ist Verlass
|
Friedrich Merz wird Kanzlerkandidat von CDU und CSU. Im ZDF betont er, dass es im Wahlkampf auf Einigkeit der Union ankommt. Streit wie vor der letzten Wahl soll es nicht geben.
Friedrich Merz hat es nach mehreren Rückschlägen geschafft – er ist der Kanzlerkandidat der Union. Und das, obwohl er schon mehrmals politisch angezählt war – unter anderem nach zwei verlorenen Wahlen zum Parteivorsitzenden der CDU. 17.09.2024 | 2:08 min
Nachdem sich CDU und CSU auf Friedrich Merz als gemeinsamen Kanzlerkandidaten geeinigt haben, zeigte sich der CDU-Chef im ZDF-Interview erleichtert:
Er dankte CSU-Chef Markus Söder, der für Merz auf die Kanzlerkandidatur verzichtet, ebenso wie dem NRW-Landesverband der CDU, dessen Vorsitzender Hendrik Wüst sich bereits am Vortag hinter Merz gestellt hatte. Die Zustimmung freue ihn sehr und gebe ihm Kraft, diese Aufgabe anzugehen.
So kommentiert Friedrich Merz im ZDF-Interview die Entscheidung von CDU und CSU, ihn zum Kanzlerkandidaten der Union zu machen.17.09.2024 | 0:52 min
Merz betont: Zusammenarbeit mit CSU "sehr gut"
Mit Blick auf Markus Söder und die kleinere Schwesterpartei CSU insgesamt, betonte Merz:
Als Parteivorsitzende von CDU und CSU würden Söder und er selbst die eigene Verantwortung kennen. "Wir wollen und wir müssen im Dienste unseres Landes diese Bundestagswahlen im nächsten Jahr gewinnen."
Die Fehler von CDU und CSU im Bundestagswahlkampf 2021 dürften sich nicht wiederholen, sagt der Unions-Kanzlerkandidat, Friedrich Merz, im ZDF-Interview. Er könne sich auf CSU-Chef Markus Söder verlassen.17.09.2024 | 1:08 min
Im Bundestagswahlkampf hatte Söder zwar dem gemeinsamen Kanzlerkandidaten Armin Laschet ebenfalls seine volle Rückendeckung zugesagt. Im Wahlkampf trug er dann aber mit ständigen Sticheleien dazu bei, dass die Union in den Augen vieler Menschen als zerstritten dastand - und die Wahl schließlich verlor.
Merz: Migrationsproblem bis zur Wahl "einigermaßen" lösen
Wie schon in seinem Statement am Mittag, als Merz und Söder die Lösung der K-Frage bekanntgaben, betonte der CDU-Chef auch im ZDF mit Blick auf die Migration: "Ich möchte gerne, dass das Problem gelöst wird, wenn es eben möglich ist, nicht zum Gegenstand der Bundestagswahl im nächsten Jahr wird."
Beim Thema Migration funktioniere das System innerhalb der EU zurzeit nicht, so Friedrich Merz, CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union im Gespräch mit ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten.17.09.2024 | 4:58 min
Klare Abgrenzung von der AfD
Dem Vorwurf, er lasse sich in der aktuellen Debatte um Migration und Asyl von der AfD treiben, widersprach der CDU-Chef klar. "Ich lasse mich von niemandem treiben - und von dieser Partei schon einmal gar nicht."
Merz bekräftigte, dass seine Partei nicht mit der AfD zusammenarbeiten werde. Angesprochen auf eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sarah Wagenknecht in Thüringen und Sachsen, betonte er zwar zunächst: "Wir sind weit entfernt von einer solchen Entscheidung." Ausschließen wollte er dies aber nicht.
Friedrich Merz müsse jetzt die richtigen Themen finden und nicht allein Kritik üben. Dies sei die größte Herausforderung für den Unions-Kanzlerkandidaten, analysiert Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte im ZDFspezial.17.09.2024 | 1:47 min
"Einen Ministerpräsidenten Björn Höcke verhindern"
Es gehe vor allem in Thüringen darum, "einen Ministerpräsidenten Björn Höcke zu verhindern". Merz verwies auf die Thüringer Landesverfassung, nach der ein neuer Ministerpräsident im dritten Wahlgang auch mit einfacher Mehrheit (statt mit absoluter Mehrheit) gewählt werden kann.
Dazu kommt die CDU in Thüringen womöglich nicht an einer Zusammenarbeit mit dem BSW vorbei. "Die Gespräche werden vernünftig geführt", so Merz. "Aber es gibt einen Punkt, wo wir dann auch in der CDU sagen (...): Bis hierher und nicht weiter."
Friedrich Merz "liegt bei vielen Kompetenzfeldern vorne" und ist als Kanzlerkandidat nicht zu unterschätzen, so Politikexperte Theo Koll.18.09.2024 | 3:55 min