Experten fordern Reform:Steuererklärung für Rentner könnte entfallen
von Dominik Rzepka
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Millionen von Rentnern könnten von der Pflicht befreit werden, eine Steuererklärung abgeben zu müssen. Das ist einer der Vorschläge von Experten für ein einfacheres Steuersystem.
Beim deutschen Steuersystem könnte sich künftig etwas ändern.
Quelle: hans-juergen wiedl/dpa-zentralbild/dpa
Viele Rentnerinnen und Rentner müssen eine Steuererklärung abgeben. Doch das könnte sich bald ändern. Eine von Finanzminister Christian Lindner (FDP) eingesetzte Expertenkommission fordert ein einfacheres Steuersystem in Deutschland.
In einem entsprechenden Papier, das ZDFheute vorliegt, fordern die Experten unter anderem, eine sogenannte Rentenabzugsteuer einzuführen. Das bedeutet, dass zum Beispiel die Deutsche Rentenversicherung künftig automatisch einen gewissen Betrag von der Rente einbehält.
Steuererklärung für Rentner könnte wegfallen
Im Gegenzug sollten Rentnerinnen und Rentner von der Pflicht befreit werden, eine Steuererklärung abgeben zu müssen. Die Experten rechnen damit, dass so künftig 4,4 Millionen Steuererklärungen weniger eingereicht werden.
Die damit verbundene Reduktion der Steuerbefolgungskosten entspräche einer Entlastung auf Seiten der Steuerpflichtigen in Höhe von etwa 658 Millionen Euro pro Jahr.
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Abschlussbericht der Expertenkommission
Im Schnitt bekommen Steuerzahler 1.072 Euro vom Finanzamt zurückerstattet - es lohnt sich also, eine Steuererklärung zu machen.20.09.2023 | 2:33 min
Die Höhe der Rentenabzugsteuer soll sich aus der Höhe der Renteneinkünfte aus dem Vorjahr ergeben, heißt es in dem Papier. Die Steuer könnte stufenweise eingeführt werden. Erst nur für Rentner ohne zusätzliches Einkommen, später für alle - auch für Pensionäre.
Kommission macht Vorschläge zu Homeoffice
Die Experten schlagen außerdem einfachere Regeln für Arbeitnehmer im Homeoffice vor. Konkret geht es um Werbungskosten für Fahrten zwischen dem heimischen Büro und dem Ort des Arbeitgebers. Dafür soll künftig ein fixer Euro-Betrag pro Arbeitstag gelten.
Einkunftsarten von Freiberuflern, Selbstständigen und Gewerbetreibenden sollen zusammengeführt werden und die Unternehmenssteuer soll vereinfacht werden. Die Kommission macht auch Vorschläge, wie das System insgesamt besser digitalisiert werden soll.
Auch Einsatz von KI ein Thema
So sollen allen relevanten Stellen Daten zur Verfügung stehen. Die Schnittstelle zwischen den Bürgern und der Verwaltung soll durch Digitalisierung unterstützt werden. Auch Künstliche Intelligenz könnte eingesetzt werden.
Wir müssen entlasten - bei der Bürokratie wie bei der Steuerlast.
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Aus dem Finanzministerium
Ein faires und möglichst unkompliziertes Steuersystem fördere die internationale Wettbewerbsfähigkeit, spare Verwaltungsressourcen und Haushaltsmittel.
Finanzminister Lindner hatte vor einer Woche an der Seite von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Einigung der Ampel auf Eckpunkte zum Haushalt 2025 vorgestellt. Dabei räumte er ein, der Haushalt für das kommende Jahr sei "kein Sparhaushalt."
Quelle: dpa
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