"D-Day"-Affäre: FDP-Spitze kündigt Aufarbeitung an
"D-Day"-Affäre:FDP-Spitze kündigt Fehler-Aufarbeitung an
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FDP-Chef Lindner und sein neuer Generalsekretär Buschmann haben eine Aufarbeitung der "D-Day"-Affäre angekündigt. Seinen Gegnern wirft Lindner vor, die Partei zerstören zu wollen.
Der FDP-Vorsitzende Lindner ist zuversichtlich, mit dem neuen Generalsekretär Buschmann die Chancen der Liberalen bei der Bundestagswahl zu erhöhen.
Quelle: dpa
FDP-Chef Christian Lindner und der kommissarische Generalsekretär Marco Buschmann haben eine Aufarbeitung interner Fehler im Zusammenhang mit dem sogenannten "D-Day"-Papier und dem Ampel-Aus angekündigt.
Dass solche Fehler passiert seien, "bedauern wir sehr, weil dadurch die Lauterkeit unserer Motive von unseren politischen Gegnern infrage gestellt werden konnten", sagte Lindner am Montag nach Gremiensitzungen seiner Partei in Berlin.
Mitarbeiter hätten sich in dem umstrittenen Papier "Gedanken über mögliche Szenarien gemacht", sagt FDP-Chef Lindner. Es sei dann ein "falscher Eindruck" entstanden.29.11.2024 | 6:44 min
Lindner: Gegner wollen "Zerstörung" der FDP
Den Gegnern gehe es in der aktuellen Debatte um die "Zerstörung" der FDP, "um die Machtoptionen von SPD und Grünen zu verbessern", kritisierte Lindner. Einen politischen Richtungswechsel könne es aber nur geben, "wenn die FDP stark im Deutschen Bundestag vertreten ist", sagte er. Ansonsten gäbe es "geradezu eine Regierungsgarantie" für SPD oder Grüne.
Auch der designierte Generalsekretär Buschmann betonte: "Wir werden das aufarbeiten." Mit Blick auf das streckenweise martialisch formulierte Strategiepapier zum Ampel-Aus warf er die Frage auf: "Wie konnte es dazu kommen, dass eine bestimmte Sprache benutzt wurde?" Klar müsse aber sein: "Die Regierung ist nicht gescheitert an einzelnen Worten oder einem einzelnen Papier", sondern an Uneinigkeit in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik.
FDP-Chef Lindner versuche unscharf zu formulieren, um Mehrheiten zu sichern, so die Einschätzung von Politologe Karl-Rudolf Korte.01.12.2024 | 3:06 min
Buschmann: Haben den besten Spitzenkandidaten, den wir haben können
Dem Parteivorsitzenden Lindner gegenüber zeigte sich Buschmann loyal: "Aus tiefster und fester Überzeugung glaube ich: Wir haben den besten Spitzenkandidaten, den wir haben können." Lindner seinerseits sagte, Buschmann sei "der beste Wahlkampforganisator und Programmatiker" - und fügte hinzu:
Das Bekanntwerden eines mehrseitigen Papiers aus der FDP-Zentrale mit genauen Planungen für einen Ausstieg aus der Ampelkoalition hatte vergangene Woche zum Rücktritt von Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann geführt. Die Planungen waren mit militärischen Begriffen wie "D-Day" und "offene Feldschlacht" versehen.
Ex-Justizminister Marco Buschmann wird neuer Generalsekretär der FDP. Wahlkampf, Fünfprozenthürde - die Aufgaben sind groß.01.12.2024 | 2:08 min
Strack-Zimmermann: FDP wurde von Lawine begraben
FDP-Präsidiumsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat den parteiinternen Umgang mit den Plänen für den Koalitionsbruch kritisiert. "Es kam - im Frust, mit dem Kanzler nicht arbeiten zu können - etwas ins Rutschen", sagte Strack-Zimmermann den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Daraus ist eine Lawine geworden, unter der wir kommunikativ begraben worden sind", sagte sie - und fügte hinzu:
Auch FDP-Fraktionschef Christian Dürr betonte im ZDF-Mittagsmagazin mit Blick auf das "D-Day"-Papier seiner Partei: "Das ist ein kommunikativer Fehler gewesen, den räumt man ein und es sind die personellen Konsequenzen gezogen worden."
Die FDP ist nach der Veröffentlichung des sogenannten "D-Day"-Papiers unter Druck. Das Papier sei ein "kommunikativer Fehler gewesen", so der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr.02.12.2024 | 4:03 min