Wolfgang Gerhardt: Früherer FDP-Chef mit 80 Jahren gestorben
Im Alter von 80 Jahren gestorben:Trauer um früheren FDP-Chef Wolfgang Gerhardt
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Er war ein Urgestein der Liberalen: Der ehemalige FDP-Chef Wolfgang Gerhardt starb mit 80 Jahren. "Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet", erklärte Parteichef Christian Lindner.
Wolfgang Gerhardt starb im Alter von 80 Jahren in Wiesbaden. Er war ab 1995 für sechs Jahre Parteichef der FDP. Später wurde er an die Spitze gewählt.13.09.2024 | 0:35 min
Der ehemalige FDP-Vorsitzende Wolfgang Gerhardt ist tot. Der 80-Jährige sei am Freitagmorgen in Wiesbaden gestorben, teilte FDP-Chef Christian Lindner im Auftrag der Familie mit. "Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet", erklärte Lindner in einer ersten Würdigung.
Er war nie ein Machtpolitiker, sondern blieb auch in Spitzenpositionen ein belesener, feiner und großzügiger Mensch. In einer schwierigen Phase unserer Geschichte hat er die FDP zusammengehalten und wieder aufgerichtet.
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FDP-Chef Christian Lindner
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Der ehemalige FDP -Vorsitzende starb im Alter von 80 Jahren. Gerhardt war von 1978 bis 2013 in der Landespolitik später auch in der Bundespolitik für die freien Demokraten tätig.13.09.2024 | 2:26 min
Gerhardts Karriere begann in der hessischen Landespolitik
Gerhardt kam am 31. Dezember 1943 im hessischen Ulrichstein zur Welt. Der Erziehungs- und Politikwissenschaftler zog 1978 erstmals in den Landtag in Wiesbaden ein. Von 1982 bis 1995 war er FDP-Landesvorsitzender, in dieser Zeit gehörte er auch schon dem Bundesvorstand der Liberalen an. Im April 1987 wurde Gerhardt für vier Jahre bis zum Ende der schwarz-gelben Koalition Wissenschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident.
Bundespolitischer Wunschposten blieb Gerhardt verwehrt
Mit der Bundestagswahl 1994 wechselte Gerhardt in die Bundespolitik. Im Bundestag gehörte er zunächst dem Post- und später dem Auswärtigen Ausschuss an. Er wäre gern Außenminister geworden, doch dies blieb ihm verwehrt, weil die rot-grüne Koalition die Bundestagswahl 2002 gewann und es nicht zu einem Wechsel zu Schwarz-Gelb kam.
FDP-Urgesteine (v.l.n.r.): Hans-Dietrich Genscher, Guido Westerwelle und Wolfgang Gerhardt im Jahr 2003.
Quelle: ap
Von 1995 bis 2001 an der Spitze der Bundes-FDP
An der Spitze der Bundespartei löste Gerhardt 1995 Klaus Kinkel ab. Bis 2001 blieb er FDP-Bundesvorsitzender, von 1998 bis 2006 war er zudem Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Beide Ämter gab er schließlich an Guido Westerwelle ab.
Dem Bundestag gehörte Gerhardt bis 2013 an. Seit 2006 war er zudem Vorstandsvorsitzender der FDP-nahen Friedrich Naumann-Stiftung. Gerhardt pflegte einen eher nüchternen Stil - Show-Politik waren seine Sache nicht. Nach dem Verlust seiner Spitzenämter im politischen Tagesgeschäft der FDP verstand er sich als ein Vordenker des politischen Liberalismus in Deutschland.
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Gerhardt als eine der prägenden politischen Persönlichkeiten Deutschlands. "Wolfgang Gerhardt gehörte zu jenen Menschen, die ihr Leben der Politik gewidmet haben. In Hessen und später über viele Jahrzehnte im Bund stellte der überzeugte Liberale sich in den Dienst für unser Land", hieß es in einem Kondolenzschreiben Steinmeiers.
Als Abgeordneter und Wissenschaftsminister in Hessen sowie später als FDP-Partei- und Bundestagsfraktionsvorsitzender habe sich Gerhardt "aus ganzem Herzen und mit vollem Einsatz" eingebracht und die deutsche Politik über viele Jahre mitgeprägt, erklärte Steinmeier.
Würdigungen auch aus anderen Parteien
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bezeichnete Gerhardt als einen "herausragenden Politiker". Der Freidemokrat sei "ein Mann der leisen Töne" gewesen, "dessen Rat sehr viele gerne gehört haben". Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte im Bundestag: "Er war einer der herausragenden Parlamentarier in einer Zeit, als viele von uns noch nicht im Bundestag waren."
Quelle: dpa
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