Baerbock fordert weitere Luftverteidigung für Ukraine
Europarat in Straßburg:Baerbock fordert Luftverteidigung für Ukraine
von Patricia Wiedemeyer
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"Es reicht noch nicht aus": Außenministerin Baerbock fordert weitere Unterstützung für die Ukraine, am Rande des Europarats - für Baerbock die unterschätzteste Institution Europas.
Bundesaußenministerin Baerbock beim Europarat in Straßburg.
Quelle: AFP
Würde man eine Umfrage machen, was der Europarat ist, würde es kaum jemand wissen. Irgendwas mit der EU vielleicht. Oder gar eine weitere Institution in Brüssel? Alles falsch. Seit 75 Jahren gibt es den Europarat, also länger als die EU.
Er ist viel bedeutender, als angenommen. Seine Entscheidungen prägen die Demokratie, teilweise mehr als die der EU-Kommission oder die des EU-Parlaments. Der Europarat oder European Council ist nicht zu verwechseln mit den EU-Institutionen Europäischer Rat oder dem Rat der Europäischen Union.
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In Straßburg, dem Sitz des Europarates, werden zukunftsbestimmende Fragen diskutiert, politische Ziele der EU festgelegt. Ziel ist die Förderung der Demokratie, der Schutz der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit in Europa. Der Europarat ist die führende Menschenrechtsorganisation.
Zurzeit treffen sich hier die Außenministerinnen und Außenminister des Europarats. Und es dürfte kein Zufall sein, was die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hier am Freitag fordert. Weitere internationale Unterstützung für die Ukraine bei der Luftverteidigung. Angesichts der schweren russischen Angriffe auf die Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sagt Baerbock am Freitag:
Der Europarat wurde 1949 von zehn Staaten als erste europäische Organisation gegründet, inzwischen beraten hier 46 Staaten, also deutlich mehr, als die EU hat. Dazu gehören etwa auch die Schweiz, Türkei und Großbritannien, die alle nicht EU Mitglieder sind.
Deutschland ist seit 1950 dabei. Anfangs war es schwierig für die deutschen Teilnehmer, eine Unterkunft zu finden. Kein Hotel in Straßburg wollte nach dem Zweiten Weltkrieg Deutsche aufnehmen. Ein einziges Hotel machte eine Ausnahme, das Monopole Metropole. Und dort logieren bis heute die deutschen Abgeordneten, wenn sie in Straßburg sind.
Bundesaußenministerin zu Waffenlieferungen: "Es reicht noch nicht aus"
"Wir sehen deutlich, wie sehr die Ukraine weitere Unterstützung, insbesondere bei der Luftverteidigung, braucht", sagt Baerbock. Die Lage in Charkiw zeige auch, wie wichtig es sei, dass russische Nachschubwege gekappt werden könnten. Deswegen seien auch mittel- und langstreckenfähige Waffensysteme notwendig.
Deutschland habe der Ukraine ein weiteres Patriot-System zur Verfügung gestellt, andere Länder hätten wichtige Komponenten zur Radarüberwachung geliefert. "Aber klar ist, wir brauchen weitere große Systeme" wie Patriot-Batterien, forderte Baerbock. Etliche europäische Partner prüften, ob sie Systeme verlegen könnten. "Es reicht noch nicht aus, was da zusammengekommen ist. Das sehen wir jeden Tag."
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