Deutschlandticket: Preis soll ab 2025 steigen - 2024 stabil
Konferenz der Verkehrsminister:Deutschlandticket wird ab 2025 teurer
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Das Deutschlandticket gilt als Erfolg - doch über die Finanzierung wurde seit Monaten gestritten. Die Verkehrsminister sind sich nun einig: Ab 2025 wird's teurer.
Mehr als elf Millionen Menschen nutzen das Deutschlandticket monatlich. In diesem Jahr bleibt der Preis noch bei 49 Euro pro Monat, ab 2025 dürfte das Ticket jedoch teurer werden.08.07.2024 | 1:40 min
Das Deutschlandticket wird im kommenden Jahr wohl teurer. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sagte nach einer Sonderkonferenz der Verkehrsminister der Länder in Düsseldorf:
Wie diese Erhöhung genau aussehen soll, könne man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Weitere Planungen dazu soll es auf der kommenden Verkehrsministerkonferenz im Herbst geben, "wenn uns alle Zahlen, Daten und Fakten und insbesondere auch die politischen Entscheidungen des Bundes, die jetzt noch anstehen, zugrunde liegen", so Krischer.
Das 49-Euro-Ticket lohnt sich vor allem für Pendler. Mehr als 11 Millionen Menschen nutzen es. Wenige Autofahrer sind umgestiegen, im ländlichen Raum gibt es kaum Verbindungen.01.05.2024 | 1:35 min
Sorge vor Preiserhöhung in diesem Jahr war groß
Weil der Bund zugesagte Gelder bisher nicht freigegeben hat, war die Sorge vor einer Preiserhöhung für den deutschlandweit gültigen Fahrschein noch im laufenden Jahr groß.
Für 2024 soll der Preis aber stabil bleiben, sollte der Bund seine Versprechen einhalten. "Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder begrüßen ausdrücklich, dass der Bund jetzt seine Zusage endlich auf den Weg gebracht hat, die Überjährigkeit der Mittel zu ermöglichen. Dadurch wird es im Jahr 2024 Preisstabilität für das Deutschlandticket geben. Es wird bei dem Preis für 49 Euro bleiben", betonte Krischer.
Krischer: Wollen Attraktivität des Tickets erhalten
"Wir wollen natürlich als Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder die Attraktivität des Tickets erhalten", sagte Krischer, verwies aber auch auf die allgemeine Preisentwicklung, die Inflation und die Kostenentwicklung im öffentlichen Verkehr.
Das Deutschlandticket zu monatlich 49 Euro berechtigt bundesweit zur Fahrt mit dem gesamten Öffentlichen Personennahverkehr. Bund und Länder subventionieren das Angebot pro Jahr mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. So sollen geringere Ticketeinnahmen der Verkehrsunternehmen abgefedert werden.
Insgesamt würde die Bilanz zum Deutschlandticket "ganz klar positiv" ausfallen, so Gregor Kolbe vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Allerdings gebe es noch einige Probleme, vor allem bei den "technischen Prozessen".30.04.2024 | 4:36 min
Der Bund hatte zugesagt, nicht genutzte Gelder aus dem Jahr 2023 in das Jahr 2024 zu übertragen. Bisher ist das aber nicht geschehen. Das wiederum verunsichert die Branche. Die Verkehrsunternehmen haben Sorge, dass sie am Ende auf den Kosten sitzenbleiben und das Deutschlandticket womöglich wegfällt.
Bundeskanzler Olaf Scholz nannte das Deutschlandticket in einer Regierungsbefragung im Bundestag vor Kurzem eine große Errungenschaft. Er könne versichern, dass die Bundesregierung - so wie mit den Ministerpräsidenten besprochen - finanzielle Rahmenbedingungen schaffen werde. Eine dazu notwendige Änderung des Regionalisierungsgesetzes werde kommen.
Selbst wenn die Finanzierung für das laufende Jahr geregelt wird - ob die jeweils 1,5 Milliarden Euro von Bund und Ländern auch 2025 ausreichen werden, ist offen. Beim Verband deutscher Verkehrsunternehmen ist daher die Sorge groß, dass das Ticket nicht langfristig gesichert ist.
Die Landes-Verkehrsminister brauchen mehr Geld vom Bund, um Fahrpläne für Bus und Bahn aufrechterhalten zu können. Das machten sie bei ihrer Konferenz in Münster deutlich. 17.04.2024 | 1:35 min
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace schlug vor, Geld in den öffentlichen Nahverkehr zu investieren statt in die Straße, um das Ticket zu finanzieren.
"Dann können alle Ressourcen in die Sanierung fließen, und es wäre immer noch genug Geld für ein langfristig gesichertes Deutschlandticket da", sagte Greenpeace-Mobilitätsexpertin Marion Tiemann.
Niedersachsen: Können Preis nicht von höheren Kosten abkoppeln
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) dagegen geht davon aus, dass der Preis des Tickets steigen muss. "Wir wissen, dass Personalkosten oder Energiekosten weiter steigen werden in den kommenden Jahren. Den Ticketpreis können wir nicht gänzlich davon abkoppeln", sagte Lies. "Aber wir brauchen einen stabilen und gesicherten Preis, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen und ein Mobilitätsangebot machen wollen."
Mit dem Deutschlandticket können bundesweit Züge des Nah- und Regionalverkehrs genutzt werden. Der Preis des 49-Euro-Tickets soll im Januar 2025 auf 58 Euro steigen. Aktuelle News.