Bayern: Deutschlandticket müsste 64 statt 49 Euro kosten
64 Euro statt 49 Euro:Bayern: Deutschlandticket muss teurer werden
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Das beliebte 49-Euro-Ticket könnte 2025 teurer werden. Nach Ansicht des Verkehrsministeriums in Bayern müsste der Preis auf 64 Euro steigen, um die Kosten zu decken.
Seit es das Deutschlandticket gibt, streiten Bund und Länder über die Finanzierung des Tickets.
Quelle: imago images
Das 49-Euro-Ticket müsste nach Berechnungen aus Bayern deutlich teurer werden. Das Deutschlandticket muss nach Ansicht des Verkehrsministeriums in München im kommenden Jahr um gut 30 Prozent angehoben werden - von jetzt 49 Euro im Monat auf dann 64 Euro.
Hintergrund sei die erforderliche Kostendeckung, schreibt die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Stellungnahme für den Koordinierungsrat des Deutschlandtickets. Das Verkehrsministerium in Bayern bestätigte die Angaben auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Das 49-Euro-Ticket lohnt sich vor allem für Pendler. Mehr als 11 Millionen Menschen nutzen es. Wenige Autofahrer sind umgestiegen, im ländlichen Raum gibt es kaum Verbindungen.01.05.2024 | 1:35 min
Bayern: Finanzierung erst ab 64 Euro gesichert
Dem Bericht zufolge taxiert Bayern die Finanzierungslücke auf mindestens 750 Millionen Euro im nächsten Jahr. "Eine Finanzierungssicherheit für 2025 kann mit hoher Wahrscheinlichkeit erst mit einem Preis von mindestens 64 Euro erreicht werden", zitiert die "Bild"-Zeitung aus der Stellungnahme.
Das Deutschlandticket gibt es derzeit im Abonnement für 49 Euro pro Monat. Der Fahrschein berechtigt dazu, bundesweit den Nah- und Regionalverkehr zu nutzen, etwa bei der Deutschen Bahn. Die Mehrkosten werden zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Ich befürchte, dass sich die Preisdiskussion fürs Deutschlandticket ins Unendliche verlängert, wenn man jetzt keine Lösung findet, die tatsächlich die zu erwartenden Kosten deckt".
Niemandem sei geholfen, wenn es nur eine moderate Erhöhung gebe, die sich nach wenigen Monaten aber als unzureichend herausstelle. "Statt den Fahrgästen Sand in die Augen zu streuen, erwarte ich bei der Verkehrsministerkonferenz im Herbst eine tragfähige und langfristige Lösung, an der sich auch der Bund ohne Wenn und Aber hälftig beteiligt."
Grüne: Preiserhöhung wäre kontraproduktiv
Widerstand kommt von den Grünen. "Der Preis des 49-Euro-Tickets sollte nicht erhöht werden", sagte die Fraktionschefin im Bundestag, Katharina Dröge, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das 49-Euro-Ticket sei ein voller Erfolg und erfreue sich größter Beliebtheit. "Jetzt massiv den Preis zu erhöhen, wäre absolut kontraproduktiv."
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Der Vizechef der Unionsfraktion, Ulrich Lange, sagte, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) habe den Ländern das Deutschlandticket aufgedrückt, dann solle der Bund auch zahlen. "Wenn das Ticket teurer als 49 Euro werden muss, dann soll Wissing auch den Mumm haben, das zu sagen."
Kosten für Deutschlandticket seit Langem umstritten
Der Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets ist so alt wie das Abo selbst. Den Verkehrsunternehmen entstehen aufgrund des günstigeren Angebots hohe Einnahmeeinbußen. Bund und Länder hatten sich ursprünglich darauf verständigt, diese jeweils zur Hälfte auszugleichen.
Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund die Länder bei der Bereitstellung des Öffentlichen Personennahverkers (ÖPNV) unterstützt, wurden dafür erhöht.
Quelle: ZDF
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